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Begegnung mit dem Schutzwald

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Begegnung mit dem Schutzwald

Lernpfad über die Natur als Lebensgrundlage des Menschen in Moléson-Village eröffnet

Die Bevölkerung, namentlich ein junges Publikum, über die Bedeutung des Schutzwaldes und die Notwendigkeit seiner Pflege informieren: Dieses Ziel wird mit dem Lernpfad «schutz.wald.mensch» verfolgt. Am Mittwoch wurde ein solcher didaktischer Wanderweg in Moléson-sur-Gruyères eröffnet.

Von WALTER BUCHS

Folgenschwere Naturereignisse mit hohen Sachschäden wie Erdrutsche (z. B. Falli-Hölli), Überschwemmungen mit grossen Schuttmassen (Baldscheider VS) oder der Sturm Lothar haben die Bedeutung der Schutzwälder auf eindrückliche Art wieder vor Augen geführt. In den besiedelten Berggebieten sind es die Wälder, welche die dort ansässige Bevölkerung sowie die vorhandene Infrastruktur vor Naturgefahren wie Lawinen, Überschwemmungen, Steinschlag oder Rutschungen schützen. Diese lebenswichtige Funktion ist aber einem Grossteil der Bevölkerung kaum bewusst, die heute zu über 70 Prozent in städtischen Gebieten lebt.

Nachhaltiges und spielerisches Lernen

Um die Informationslücke zu schliessen und das gesellschaftliche Verständnis für die vernetzte Bedeutung des Schutzwaldes zu fördern, ist ein Lernpfad ausgearbeitet worden. Das Projekt wird schweizweit finanziell von 16 Versicherungen unterstützt, die den Elementarschaden-Pool bilden und dem Schweizerischen Versicherungsverband (SVV) angeschlossen sind. Auftraggeberin und für die qualitative Betreuung verantwortlich ist die «Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit Wald und Naturgefahren» (Gown). Diese setzt sich aus Forstverantwortlichen des Bundes und einzelner Kantone sowie des Waldwirtschaftsverbandes Schweiz zusammen. Die konzeptionelle und inhaltliche Entwicklung sowie die praktische Umsetzung in Zusammenarbeit mit den Forstdiensten erfolgte durch die im Umweltbereich tätige Bildungsorganisation «Silvia».

Die Lernpfade werden in Regionen angelegt, in denen die Notwendigkeit der Vorbeugung im Bereich Naturgefahren offensichtlich ist. Entlang eines jeden Pfades gibt es acht Posten mit informativen und reich illustrierten Schautafeln. An den ersten vier wird unter dem Titel «Welt in Bewegung» über die Themen Steinschlag, Rutschung, Lawinen und Hochwasser/
Murgang informiert. Bei den ande-
ren vier geht es unter dem Titel «Welt bewegen» darum, wie mit Naturge-fahren umzugehen ist. Hier werden auf anschauliche und praktische Art Themen wie «Nachhaltig handeln», «Anteil nehmen», «Wald-ein-Sichten» und «Wald pflegen» behandelt. Die für jeden Pfad speziell entwickelten Installationen an den einzelnen Posten und die interaktiven Tafeln gewährleisten einen spannenden Lernprozess.

Eröffnung am Moléson

Am Mittwoch ist nun ein solcher Lernpfad in Moléson-sur-Gruyères feierlich eröffnet worden. Der Start befindet sich direkt beim Skilift zwischen dem Restaurant an der Talstation und dem Tourismusbüro. Am Ausgangspunkt befindet sich eine ausführliche zweisprachige Informationstafel, was auch bei den weite-ren Posten der Fall ist. Dieser als Rundgang angelegte Pfad im Greyerzerland ist knapp vier Kilometer lang. Er kann in rund anderthalb Stunden abgelaufen werden. Wer sich an den einzelnen Anschauungs- und Erfahrungsorten, wie die Posten genannt werden, mit der Thematik befasst, sollte gemäss Führer inklusive Pausen 4 bis 5 Stunden einrechnen.

Neben diesem Lernpfad in Moléson-Dorf sind landesweit bereits deren vier in Betrieb. Der Prototyp wurde im Mai 2002 in Grafenort OW eröffnet und im Herbst des gleichen Jahres folgte jener in Altdorf. Im vergangenen Jahr wurden je einer in Poschiavo und in Buchs (Rheintal) in Betrieb genommen. Im August 2004 wird jener in Adelboden eröffnet. Im kommenden Jahr folgen noch jene im Wägital SZ und auf der Bettmeralp VS.
Pro Lernpfad wird ein handlicher Führer herausgegeben (44 Seiten im Taschenformat). Er enthält Ausführungen zu den jeweils individuel-
len, ortspezifischen Begebenheiten und beinhaltet grundlegende Erläuterungen zum Thema Schutzwald. Die Broschüre über den Lernpfad am Moléson ist im Moment nur auf
Französisch erhältlich. Sie kann
beim Tourismusbüro in Moléson-
sur-Gruyères für fünf Franken be-
zogen werden; Schulen und ähnli-
che Organisationen erhalten sie gratis.

Wie die Verantwortlichen gestern vor den Medien betonten, sind die Pfade aufgrund ihrer Konzeption und Gestaltung ein lohnendes Ziel namentlich für Ausflüge in Gruppen, Familientage und Exkursionen mit Schulklassen der Oberstufe.

Gegen kurzsichtige Politik des Bundes

Bei der gestrigen Eröffnung des Lernpfades am Moléson gab Walter Schwab, Vorsteher des kantonalen Amtes für Wald, Wild und Fischerei, seiner Freude darüber Ausdruck, dass eine solcher thematischer Wanderweg auch im Kanton Freiburg eröffnet wird. Er wies darauf hin, dass es um ein mehrfaches wirtschaftlicher ist, Schutzwälder zu pflegen als technische Einrichtungen zum Schutz vor Naturgefahren zu installieren.

Gleichzeitig benutzte er die Gelegenheit, um auf die verheerenden Auswirkungen des Fehlens von Bundeskrediten für die Pflege der Schutzwälder hinzuweisen. Diese kurzsichtige Politik lasse die langfristigen Folgen ausser Acht, unterstrich er. Wenn man bedenke, dass ein Schutzwald eine Lebensdauer von mindestens 100 Jahren habe, sei dies mit dem Begriff der Nachhaltigkeit nicht vereinbar. Er könne nur hoffen, dass das eidgenössische Parlament Korrekturen vornehmen werde.
In die gleiche Kerbe schlug auch der Ammann von Gruyères, Grossrat Christian Bussard, als er auf die grossen Anstrengungen seiner Gemeinde beim Unterhalt der Wälder hinwies. Die Bundeshilfe müsse unbedingt wieder freigegeben werden, damit die Gemeinden eine verantwortungsvolle Politik zum Schutz der Bewohner betreiben könnten. wb

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