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Behindertensession: «Es war ein historischer Moment» 

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Der gebürtige Sensler Jonas Pauchard nahm am Freitag an der ersten Schweizer Behindertensession teil. Im Gespräch mit den FN zieht er Bilanz und erzählt, ob sich seine Erwartungen erfüllt haben. 

Insgesamt 44 Menschen mit Behinderungen nahmen am Freitag an der ersten Behindertensession der Schweiz im Bundeshaus teil. Im Nationalratssaal diskutierten sie darüber, wie die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gewährleistet werden kann. Aus dem Kanton Freiburg waren der aus Düdingen stammende Jonas Pauchard sowie Nicole Tille aus Châtel-St-Denis in Bern zugegen. Am Tag nach der Session wollten die FN vom 30-Jährigen wissen, ob sich seine Erwartungen erfüllt haben.

Jonas Pauchard, Sie haben gestern in Bern die Anliegen von Menschen mit Behinderungen vertreten. Wie haben Sie die Session erlebt?

Die Behindertensession war für mich ein überwältigendes Erlebnis. Das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien war gross, und ich bin überzeugt, dass wir wirklich ein grösseres Bewusstsein für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen schaffen konnten. An der Session wurden unglaublich starke und vielfältige Voten geäussert, und man konnte die geballte Energie dieser Veranstaltung förmlich spüren. Spürbar war auch das Bewusstsein dafür, dass es sich für Menschen mit Behinderungen in der Schweiz um einen historischen Moment handelte, da es hierzulande die erste Behindertensession überhaupt war. Besonders gefreut habe ich mich ausserdem über die Anwesenheit der Freiburger Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach (Mitte), des Freiburger Nationalrats Gerhard Andrey (Grüne) sowie der weiteren anwesenden nationalen Politikerinnen und Politiker. Das zeigt, dass deren Interesse für die Behindertenthematik vorhanden ist. Ich hoffe, dass die Voten von uns Menschen mit Behinderungen für die künftigen politischen Diskussionen als Inspiration dienen und dass wir kreative Lösungsansätze aufzeigen konnten. 

Vor der Session haben Sie uns erzählt, mit welchen Erwartungen Sie ins Bundeshaus reisen (die FN berichteten). Haben sich diese erfüllt?

Zusammen mit sieben anderen Teilnehmenden vertrat ich die Anliegen von Menschen mit Sehbehinderungen. Ich wollte vor allem auf die Hindernisse aufmerksam machen, mit denen sehbehinderte Menschen konfrontiert werden, wenn sie ihre politischen Rechte wahrnehmen möchten. So ist es für mich beispielsweise nicht möglich, die Stimm- und Wahlzettel ohne fremde Hilfe auszufüllen. Das bedeutet für mich einen Verlust an Autonomie und dass mein Stimmgeheimnis nicht gewahrt werden kann. Ausserdem stossen Menschen mit Sehbehinderungen bereits auf zahlreiche Hürden, wenn sie sich über politische Themen selbstständig informieren möchten. Mir war es ein wichtiges Anliegen, auf diese Probleme aufmerksam zu machen und sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für unsere Bedürfnisse zu schaffen. Und natürlich setzte ich mich auch dafür ein, dass Lösungen gefunden werden, um diese Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. Ein weiteres Anliegen von mir wurde durch ein starkes Votum einer Mitparlamentarierin eindrücklich aufgenommen: Menschen mit Behinderungen, die unter umfassender Beistandschaft stehen, sollen das Stimm- und Wahlrecht erhalten.

Mit dem Ergebnis der Session bin ich zufrieden. Ich habe gespürt, dass das Engagement von uns Menschen mit Behinderungen gross ist, und bin davon überzeugt, dass der gestrige Tag dazu beigetragen hat, ein grösseres Bewusstsein für uns zu schaffen. Obwohl noch sehr viel getan werden muss, ist diese Sensibilisierung der erste Schritt in die richtige Richtung.

Welche Wirkung erhoffen Sie sich von der Session?

Gestern hat die Schweiz den Scheinwerfer auf Menschen mit Behinderungen gerichtet. Dadurch werden unsere Anliegen sichtbarer, und es kann ein Bewusstsein für die Hindernisse geschaffen werden, mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind. Auch wenn ich nicht voraussagen kann, was sich künftig verändern wird in diesem Bereich, war die Behindertensession ein guter Anfang. Nun bin ich gespannt, was die gestern verabschiedete Resolution in der Politik konkret auslösen wird.

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