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Bei der Brocante steht ein Wechsel an

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Fünf Mal im Jahr hat die Kunsthandwerk-Brocante ihren festen Platz in der Agenda von Murten, die nächste Ausgabe steht morgen Samstag auf dem Programm. Seit 2010 ist die Brocante-Leitung in den Händen von Esther Krebs. In dieser Zeit ist die Anzahl der Marktstände von knapp 40 auf das Doppelte angewachsen. «Damals erhielt ich handgeschriebene Adresslisten von meiner Vorgängerin», erinnert sich Krebs schmunzelnd.

Per Ende Jahr gibt die heute 70-Jährige die Aufgabe aus Altersgründen an neue Hände weiter. «Mit Ueli Walder, Markus Fidler und mir ist das OK-Team in die Jahre gekommen», sagt Krebs. «Es ist Zeit für einen Wechsel.» Vor drei Jahren habe Aline Wälti mit der Leitung der Kinder-Brocante begonnen. Inzwischen sei sie in alle Bereiche wie Administration, Website und soziale Medien eingeführt worden. «Ich habe der Gemeinde Murten deshalb Aline Wälti als meine Nachfolgerin vorgeschlagen.» Die Gemeinde Murten werde entscheiden, wer den Vertrag für die Leitung der Kunsthandwerk-Brocante ab 2018 ­bekomme.

Nichts Eingekauftes

«Die Brocante in Murten gibt es seit etwa 50 Jahren, sie entstand an der Kreuzgasse», erzählt Krebs. «Ein genaues Datum ist uns nicht bekannt, dafür müsste jemand in den Archiven stöbern.» Bis Mitte des 20. Jahrhunderts habe es im Murtner Stedtli noch viele Handwerker gegeben, welche ihre Erzeugnisse in kleinen Läden feilboten. «Doch im Laufe der Zeit übernahmen reine Verkaufsgeschäfte mit Kleidern, Büchern oder Blumen und auch Restaurants deren Platz.» Die Kunsthandwerk-­Brocante Murten sprang daraufhin in die Bresche und bot den Handwerkern eine neue Gelegenheit, ihre Werke anzubieten. «Wir achten sehr darauf, dass die Produkte selber hergestellt wurden», sagt Krebs. Waren, welche zwar handgefertigt sind, aber aus anderen Ländern stammen, gehörten nicht an die Murtner Brocante. «Wir wollen keine eingekauften Sachen», betont Krebs. Zum Beispiel einen Drechsler mit dabei zu haben, welcher mit seinen handgemachten Pfeffermühlen aufwarte, sei hingegen ­fantastisch.

«Oft gibt es ­richtige ­Trouvaillen zu ­finden – zum Teil sind es fast ­Museumsstücke.»

Esther Krebs

Leiterin Brocante Murten

 

Grosse Nachfrage

Rund 80 Stände finden am Samstag Platz im Stedtli. Der Platz ist begehrt: «Wir müssen jedes Jahr Absagen erteilen. Es melden sich Leute aus der ganzen Schweiz bei uns», sagt Krebs. «Mehr Stände im Stedtli wären aber nicht gut, wir haben die Grenze erreicht.» Bei der Entscheidung, welche Bewerber den Zuschlag für einen Standplatz erhalten, spiele die Vielfalt eine Rolle: «Wir wollen möglichst viele verschiedene Sachen sehen.»

Oft gebe es richtige Trouvaillen zu finden an der Brocante, «wunderbare alte Möbel oder auch Porzellan, zum Teil sind es fast Museumsstücke», so Krebs. Einmal hätten sie einen Stand mit schönen alten Holzmasken gehabt. «Zwei Wochen später verkaufte der Standbetreiber alle Masken auf einen Schlag in Avenches. Es hatte sich herumgesprochen». Ihr selber gefielen zum Beispiel alte Suppenschüsseln aus Porzellan. «Ich serviere darin Salat, das macht sich sehr gut», freut sich Krebs, die vor ihrer Pensionierung im Stedtli ein Blumengeschäft führte.

Nur Regen ist Frust

Einen eigentlichen Tiefpunkt in ihrer Arbeit als Brocante-Leiterin habe sie in all den Jahren nicht erlebt, «aber wenn es während der Brocante den ganzen Tag regnet, ist das schon ein Frust», sagt Krebs. Die Arbeit habe ihr viel gegeben, «die Kommunikation mit verschiedenen Menschen gefällt mir». Und die Brocante sei beliebt bei den Murtnern, «sie haben sie gern», ist Krebs überzeugt, «der Anlass gehört dazu». Und auch wenn sie den Job nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge an den Nagel hänge, «die eine oder andere Ausgabe werde ich wohl auch in Zukunft nicht ­verpassen».

Feilschen ist Kunst

Die Leidenschaft für Antiquitäten hatte Esther Krebs schon vor ihrer Brocante-Zeit entdeckt: «Ich ging schon vorher nach London oder nach Frankreich an Märkte.» Es sei wie ein Sog mit den wunderbaren Dingen, «aber irgendwann hat man ja mal genug», sagt sie lachend. Die Händler gingen gezielt an Märkte in Frankreich, «und auch im Jura lassen sich oft spezielle Dinge finden». Alte Tische mit Beinen aus Eisen seien sehr begehrt. Auch alte Koffer fänden rasch einen neuen Besitzer. Silberbesteck habe heute hingegen kaum mehr einen Wert.

In Murten seien die Händler schon um sieben Uhr in der Früh auf Platz, immer auf der Suche nach einem speziellen Stück, sagt Krebs. «Sie kennen sich im Gegensatz zu den meisten Privaten halt aus und wissen, welche Stücke wie wertvoll sind.» Das Händler-Business sei mehrheitlich in Händen von Männern, «es gibt wohl kaum Händlerinnen».

Etwas vom Wichtigsten an der Brocante ist für Esther Krebs das Aushandeln des Preises: «Das Feilschen gehört einfach dazu», sagt sie mit strahlenden Augen. «Meist setzen die Verkäufer die Preise zu hoch an, so dass sie sich runterdrücken lassen.» Gute Preise auszuhandeln, sei eben auch eine Kunst.

Kunsthandwerk Brocante, Stedtli ­Murten. Sa., 12. August, 10 bis 16 Uhr.

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