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«Beide Kulturen sind ein Teil von mir»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

«Mein Name ist Sarah, und dies ist meine Geschichte.» Mit diesem Satz beginnt Jean-Pascal Ansermoz seinen Roman «Das Erwachen der Steine». Er erzählt darin in Ich-Form die Geschichte eines zehnjährigen Mädchens, das im zweiten Weltkrieg in einem Heim ein kümmerliches Dasein fristet, von Alpträumen geplagt wird und unverhofft die Chance erhält, auszubrechen.

Schlüssel zur Kindheit

Auf der Flucht, geprägt von Hunger und Kälte, trifft Sarah auf einen Verbündeten, der sich ebenfalls verstecken muss. Er nimmt sich ihrer an und fortan bilden sie eine Schicksalsgemeinschaft. In einem verlassenen Haus finden die beiden Unterschlupf und dort versucht Sarah, die inneren Stimmen, die wohl den Schlüssel zu ihrer Kindheit darstellen, zu deuten.

Das 120-seitige Taschenbuch besticht durch seine klare, einfache Sprache und weckt auf jeder Seite die Neugier des Lesers, mehr über das Schicksal des Mädchens zu erfahren.

Mehr in Französisch

«Das Erwachen der Steine» ist der zweite Roman in deutscher Sprache des in Düdingen wohnhaften Schriftstellers Jean-Pascal Ansermoz. Das erste Werk, «Engel am Abgrund», ist 2009 als Auftakt einer Fantasy-Trilogie rund um den einsamen Vampirkrieger Abaddon herausgekommen. Ansonsten ist der in Senegal geborene Autor eher in der Sprache Molières zu Hause. 2004 erschien unter anderem ein Band mit Novellen.

Philosophierender Kater

In diesem Jahr bringt er mit «Patte bleue et autres histoires de quartier» die Fortsetzung der Abenteuer von Aristoteles, eines gutmütigen, philosophischen und poetischen Katers, heraus. «Meine französischen Bücher handeln eher von Alltagsgeschichten, während ich in deutscher Sprache eher in der phantastischen Literatur zu Hause bin», erklärt Ansermoz.

Er sei in einer Familie aufgewachsen, in der Deutsch und Französisch gesprochen wurde. «Seit ich klein war, lebe ich in beiden Kulturen und beide Kulturen sind auch eine Teil von mir. So wurde ich auch von beiden Literaturen geprägt», hält er fest. Den Ansporn, auch einmal etwas in Deutsch zu schreiben, stamme von seiner Frau. Diese sei deutschsprachig und habe sich beklagt, sie könne keines seiner Bücher richtig lesen. «So versuchte ich mich nach Jahren wieder in Goethes Sprache, fand darin Gefallen und schrieb von da an in beiden Sprachen.»

Beim Schreiben entdecken

Der 36-Jährige hat eine eigene Art, an eine neue Geschichte heranzugehen. «Es ist oft so bei mir, dass sich ein Charakter meldet und beginnt, mir seine Geschichte zu erzählen», erklärt er. «Es handelt sich dabei wie um eine Melodie, in der nicht nur der Inhalt mitschwingt, sondern auch die Gefühle, die Stimmung.» Er folge der Stimme, wohin sie ihn auch führe. «Ich entdecke eigentlich die Geschichte zur selben Zeit, in der ich sie schreibe.» Strukturarbeit komme stets am Schluss und Recherchen mache er oft während des Schreibens.

Ideen im Notizbuch

Seine Inspiration findet Ansermoz «überall und in allem». Er lese viel und vielseitig, reise, schaue gerne Filme an und besuche ab und zu Museen. «Mit von der Partie ist immer ein Notizbuch, in dem ich Ideen sammle. Manchmal liegen sie jahrelang dort, bis eine davon plötzlich gut zu einer anderen Idee passt und eine neue Geschichte daraus entsteht.

Kürzlich war er an der Buchmesse Leibzig, wo er «wunderbare Tage» verbracht hat, wie er erklärt. Derzeit ist er auf Promotionstour für «Patte bleue» in Frankreich, der Schweiz, Belgien und Österreich. Bald folgt eine Lesetour mit «Das Erwachen der Steine» durch die Schweiz. Dabei macht er auch in der «Chesery» in Murten Halt (11. Mai, ab 19 Uhr).

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