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Beide Präsidien in Deutschfreiburger Hand

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Diese Konstellation gibt es nicht allzu oft, doch nun passiert es schon zum zweiten Mal kurz nacheinander, dass sowohl das Präsidium des Grossen Rates wie auch dasjenige des Staatsrates in Deutschfreiburger Hand sind. Gestern wurde Katharina Thalmann (SVP) aus Murten mit 98 Stimmen zur Präsidentin des Kantonsparlamentes gewählt. 2011 stellte der Seebezirk mit Yvonne Stempfel (CVP, Guschelmuth) die Grossratspräsidentin–in diesem Jahr war Erwin Jutzet (SP) Staatsratspräsident.

 «Beispiel für Diversität»

In ihrer Antrittsrede betonte Thalmann, sie lebe in einem Kanton voller Unterschiede. Als Seebezirklerin, Deutschsprachige und Reformierte sei sie ein gutes Beispiel für diese Diversität. Murten und der Seebezirk seien eine Schweiz im Kleinen. «Hier erlebe und lebe ich täglich diese bereichernde und gleichzeitig herausfordernde Vielfalt.» Sie wolle eine Brückenbauerin sein. Dem Parlament 2014 vorzustehen, sei ihr eine Ehre, zumal mit den Gesetzesvorlagen über die Volksschule, die Universität und die Pädagogische Hochschule gewichtige Themen anstünden.

Thalmann bedankte sich unter anderem auch bei ihrer Familie und versprach ihrer kleinen Enkelin, trotz der Verpflichtungen als Präsidentin auch jene als Grossmutter nicht zu vernachlässigen. Von Ratspräsident Pascal Kuenlin (FDP) erhielt sie als symbolische Geschenke die Fernbedienung zu einem Garagenplatz beim Oberamt und eine Kochschürze. Diese hatte Kuenlin von seiner Vorgängerin erhalten und unterzeichnet. Die Schürze soll fortan von Präsident zu Präsident weitergereicht werden.

Vonlanthen führt Staatsrat

Beat Vonlanthen (CVP) wird nach 2010 ein weiteres Mal mit der Führung der Kantonsregierung betraut. Er erhielt 78 Stimmen. Dass nun sowohl die Exekutive als auch die Legislative von Deutschfreiburgern geführt würden, so Vonlanthen, verstehe er als Beleg für den Geist der Toleranz unter den Sprachgemeinschaften. Er wolle den Zusammenhalt zwischen den Teilen des Kantons und den Dialog mit der Bevölkerung stärken. «Wir müssen das Gemeinwohl über egoistische Motive stellen.» Nachhaltigkeit, Fortschritt und Innovation seien ihm genauso wichtig wie gesunde Finanzen.

Die beiden gestern Gewählten waren sich schon einmal direkt gegenübergestanden – im Mai 2004, als Vonlanthen im Kampf um den Einzug in den Staatsrat Thalmann übertraf, «in einem intensiven, aber fairen Wahlkampf», wie er sagte. Deshalb freue er sich besonders über Thalmanns Wahl. «Als ehemalige politische Gegner können wir freundschaftlich und gemeinsam die Zukunft des Kantons aufbauen.»

Jungo führt Kantonsgericht

Zur neuen Präsidentin des Freiburger Kantonsgerichtes und zur Nachfolgerin des Muntelierers Adrian Urwyler wurde mit allen 90 gültigen Stimmen Marianne Jungo aus Matran gewählt. Die Verwaltungsrechtsspezialistin hatte dieses Amt das letzte Mal 2005 innegehabt, wie Kuenlin erinnerte. Damals waren die Abteilungen für Straf- und Verwaltungsrecht getrennt.

Beat Vonlanthen. Bild ce

Thalmann: «Ich will den Rat auf Deutsch führen»

I m Dezember tritt Katharina Thalmann aus Murten ihr Amt als Präsidentin des Grossen Rates an. Als erste Vizepräsidentin hat sie sich ein Jahr lang auf ihr Amt vorbereitet. Im Interview stellt sie ihre Prioritäten dar.

Katharina Thalmann, wie haben Sie sich für Ihr Amt vorbereitet?

Ich hatte dafür zwei Jahre Zeit. Für meine Arbeitsstelle habe ich eine Lösung gefunden. Vor allem in den letzten zwei Monaten musste ich mein Amtsjahr intensiv vorbereiten. Die Verantwortung, die auch mich zukommt, kann ich nicht in der Gemeinde oder in einem Verein üben.

Was ist Ihnen bei der Führung Ihres Amtes wichtig?

Jedes Geschäft muss man in- und auswendig kennen, man muss wissen, wie die Kommissionen gearbeitet haben und welche Anträge kommen. Der Ablauf muss stimmen und mit dem Sekretariat und der Kommission abgesprochen sein.

Ihr Vorgänger Pascal Kuenlin fällt durch seine strikte Sessionsführung auf …

Er hat die Latte hoch gesetzt, vor allem was das Tempo betrifft. Natürlich ist eine Redezeitbeschränkung wichtig und muss eingehalten werden. Doch es ist mir wichtig, dass jeder das Wort ergreifen darf und man auch ausgiebig diskutieren kann.

Zum Präsidium gehören vielfältige Repräsentationsaufgaben. Auf welchen Anlass freuen Sie sich am meisten?

Ich bin gespannt auf die Jubiläumsfeiern der Grenadiere und freue mich auf die Eröffnung der Poyabrücke im Herbst. Man schneidet ja nicht alle Jahre ein Band durch.

Nach Yvonne Stempfel 2011 stellt der Seebezirk wieder eine Grossratspräsidentin. Was bringt das dem Bezirk?

Für den Seebezirk ist es wichtig, wieder im Licht zu stehen. Denn er ist schon lange nicht mehr im Staatsrat vertreten, wird oft übergangen oder ignoriert. Und ich sage: Es gibt uns, wir haben Erfahrung mit einer gemischten Bevölkerung und helfen mit, das Beste für den Kanton zu machen.

Wie halten Sie es mit der Sprache?

Ich will eine Wende reinbringen. Wer es versucht, versteht einen Deutschsprechenden. Ich will versuchen, den Rat auf Deutsch zu führen. Wenn es nicht gelingt, muss ich das halt wieder ändern. Auch bei den Anlässen werde ich immer wieder etwas auf Deutsch sagen. Doch mir ist bewusst, dass wir in einem mehrheitlich französischsprachigen Kanton leben. fca

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