Autor: Anton Jungo
Am 10. August 1909 melden die Freiburger Nachrichten, dass am 8. August am Bürglen ein Mann beim Edelweiss-Pflücken abgestürzt sei. Beim Sturz hatte dieser sich durch einen Schädelbruch tödliche Verletzungen zugezogen. In der nächsten Ausgabe wird ergänzend mitgeteilt, dass es sich beim Toten um den 17-jährigen Ernst Graser, Küher in der Kümlihütte, handelt. Die Meldung enthält den Zusatz: «Er ist in weiten Kreisen bekannt geworden als Inhaber des Loses der Kirchenbaulotterie Plaffeien, auf welches der 1. Preis fiel. Er konnte sich wahrhaftig seines Glückes nicht lange freuen.» Über den Gewinn des grossen Loses hatte die FN am 11. März 1909 Folgendes berichtet: «Herren Christian, Knecht bei Herren Samuel, Pächter in Brünisberg, kaufte bei einer Fuhr nach Plaffeien daselbst vier Lose. Nach Hause zurückgekehrt, setzte er sie alle wieder an Mitknechte ab. Eines davon kaufte der minderjährige Graser, das letzte der Haus- meister Herren, Pächter. Graser übergab das seinige seinem Meister zur Aufbewahrung mit dem Bemerken: wenn eines der unsrigen gewinnt, so wollen wir teilen. Lachend ging Herren auf den Vorschlag ein. Als sich herausstellte, dass das Los des jungen Graser den ersten Treffer von 15 000 Franken gewonnen, so hätte er lieber nicht mehr vom Teilen gesprochen. Um einem Streite vorzubeugen, ging man zu einem Rechtskonsulenten. Herr Fürsprech Auderset riet ihnen gütliche Vereinbarung. Diese ist nun erfolgt. Graser behält 10 000, Herren 5000 Franken.»