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Beim Sesseltanz in Villars wird es eng

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«Es wird knapp»: Diese Antwort erhält man in Villars-sur-Glâne von nahezu jedem Politiker, den man nach einer Prognose zum Ausgang der Gemeindewahlen vom 28. Februar fragt. Generalräte, Gemeinderäte und Parteipräsidenten von links bis rechts sind sich zumindest darin einig: Die linke Mehrheit, die im Gemeinderat seit 2006 und im Generalrat seit 2011 herrscht, wackelt. Zieht man die Resultate der Nationalratswahlen vom vergangenen Oktober zurate, scheint der Fall klar: SP, Grüne und CSP holten zusammen 37,3 Prozent der Wählerstimmen, während CVP, SVP, FDP und GLP auf 51,1 Prozent kamen. Doch bei kommunalen Exekutivwahlen herrschen andere Gesetze. Die Linke–für die nicht zuletzt der Posten von Syndique Erika Schnyder auf dem Spiel steht–darf sich darum durchaus Hoffnungen machen, ihre fünf Sitze im neunköpfigen Gemeinderat verteidigen zu können.

Alle wollen viel

Die linke Mehrheit im Gemeinderat setzt sich aktuell aus vier Sozialdemokraten (Erika Schnyder, Allán Alvez da Costa, Benjamin Gasser und Marc’Aurelio Andina) und einem Grünen (Bruno Marmier) zusammen. Die Bürgerlichen sind mit zwei Freisinnigen (Vize-Syndic Nicolas Bapst und Olivier Carrel) und zwei Christdemokraten (Pierre-Emmanuel Carrel und Caroline Dénervaud) vertreten. Von den neun amtierenden Gemeinderäten wollen acht ihr Amt weiterführen; nur Allán Alvez da Costa tritt aus Altersgründen nach zwei Legislaturen nicht mehr an.

Insgesamt kandidieren 32 Politikerinnen und Politiker für den Gemeinderat von Villars-sur-Glâne: Die SP tritt mit acht Kandidaten an, die CSP und die Grünen präsentieren eine gemeinsame Liste mit zusammen sieben Kandidaten, die FDP steigt mit einer vollen Liste mit neun Anwärtern ins Rennen, die CVP stellt sieben Personen zur Wahl, und die SVP will mit einem Kandidaten erstmals überhaupt den Sprung in die Exekutive schaffen. Die Anzahl Kandidaten widerspiegelt die Ambitionen der Parteien: Alle wollen ihre Sitzzahl halten oder gar ausbauen. Die SP will laut ihrem Sektionspräsidenten Thomas Marthaler ihre vier Sitze verteidigen und zusammen mit den Grünen und der CSP die linke Mehrheit halten. Die Grünen und die CSP rechnen mit ihrer gemeinsamen Liste mindestens mit dem bisherigen Sitz und liebäugeln gar mit dem Gewinn eines zweiten Mandats. FDP und CVP haben beide schon im Dezember mitgeteilt, dass sie sich für stark genug halten, ihre jeweilige Zweiervertretung auszubauen. Und die SVP berief sich bei der Präsentation ihres Kandidaten Laurent Chardonnens im Januar auf das Resultat der Nationalratswahlen: Mit 15 Prozent Wähleranteil sei die Zeit reif für einen Sitz im Gemeinderat, sagte Chardonnens damals vor den Medien.

Pluspunkte für beide Seiten

«Es wird knapp»: Das ist angesichts dieser Ausgangslage allen klar. Gewichtige Argumente gibt es für beide Seiten. Für die Linke spricht zunächst ihr Leistungsausweis, der in allen politischen Lagern unbestritten ist. Unter linker Führung hat die Gemeinde in den letzten zehn Jahren ihre Verschuldung von 95 auf 56 Millionen Franken reduziert und dabei trotzdem wo immer möglich in die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner investiert. Mit Syndique Erika Schnyder, die bei den Wahlen 2011 mit 1258 Stimmen das Spitzenresultat in ihrer Gemeinde erzielte, kann die Linke zudem auf eine starke Lokomotive zählen. Und schliesslich haben die CSP und die Grünen erstmals ihre Kräfte gebündelt, nachdem die CSP 2011 im Alleingang abgestürzt war und die Grünen damals mit einer neu gegründeten Ortssektion erstmals überhaupt auf Gemeindeebene antraten.

Andererseits fehlen der Linken im Vergleich zu 2011 zwei wichtige Persönlichkeiten: Marie Garnier, die damals den ersten Gemeinderatssitz für die Grünen eroberte, ist inzwischen Staatsrätin, und SP-Mann und Finanzdirektor Louis-Marc Perroud musste im Verlauf der Legislatur aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Zudem muss die SP einen amtierenden Gemeinderat ersetzen, während bei FDP und CVP je zwei Bisherige die starken Listen anführen.

Was macht die SVP?

Bleibt als Fragezeichen die SVP, die in Villars-sur-Glâne seit 2006 auf Gemeindeebene aktiv ist und sich nun erstmals für einen Sitz im Gemeinderat bewirbt. Die Partei möchte diesen zwar auf Kosten der Linken erobern, riskiert damit aber auch, FDP und CVP wichtige Stimmen wegzunehmen.

Zweieinhalb Wochen vor den Wahlen ist damit in Villars-sur-Glâne nur eines sicher: Das Rennen ist völlig offen–und es wird knapp.

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