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Beim Sodbach soll die Sense erweitert werden, die Parkplätze aber erhalten bleiben

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Beim Sodbach soll die Sense revitalisiert werden, gleichzeitig aber sollen die Parkplätze erhalten bleiben. Am Dienstagabend informierten die Behörden über ein Vorprojekt, das alle Bedürfnisse berücksichtigen will.

«Dieses Vorprojekt ist ein gutschweizerischer Kompromiss», sagte Ruedi Flückiger vom Förderverein Naturpark Gantrisch vor rund 30 Interessierten in der Aula der OS Schwarzenburg. Er sowie die Gemeinde Schwarzenburg, die Kantone Bern und Freiburg, die IG Sensegraben sowie das Ingenieurbüro Flussbau AG informierten am Dienstagabend über das Projekt Sense Sodbach, bei welchem die Bürgerinnen und Bürger zur öffentlichen Mitwirkung aufgerufen werden. Dem Projekt ging ein Streit zwischen den Kantonen und Naturschützern auf der einen Seite und Personen, die sich für die Erhaltung der Parkplätze stark machten, auf der anderen Seite voraus (siehe Kasten). Der nun vorliegende Kompromiss werde von allen Beteiligten mitgetragen und sichere die Anliegen des Naturschutzes wie auch der Naherholung.

Insgesamt 220 Parkplätze

Konkret sieht das Vorprojekt die Erweiterung und Revitalisierung der Sense beim Sodbach vor. Ein Teil der bestehenden Ufersicherungen wird zurückgebaut und die nicht für die Parkplätze benötigten Flächen werden der Natur zurückgegeben. «So kann sich die natürliche Dynamik der Sense auf einer Fläche von 14’600 Quadratmetern neu entfalten, und auf 1700 Quadratmetern entwickelt sich eine natürliche Sukzession», hält der technische Bericht des Vorprojekts fest. Auf der anderen Seite sind für die Naherholung drei Parkplätze auf der Berner Seite und ein Parkplatz auf der Freiburger Seite vorgesehen. Verteilt auf diese Standorte sollen insgesamt 177 Parkplätze zur Verfügung stehen sowie 50 zusätzliche Parkplätze an warmen Sommertagen.  

Der grosse Parkplatz auf der Berner Seite der Sense.
Corinne Aeberhard/a

Gefahr von Steinschlägen

Lukas Hunzinger von der Flussbau AG, die das Projekt ausgearbeitet hat, informierte am Dienstagabend über die Überlegungen der Ingenieure zum Sodbach-Projekt. Sie hätten die morphologischen Entwicklungen seit 1946 betrachtet und gesehen, dass die mittlere Flussbreite der Sense in diesem Gebiet seither deutlich abgenommen hat. «Wenn man die Sense machen liesse und alle Parkplätze entfernen würde, könnte der Fluss eine Breite von 90 bis 100 Metern einnehmen.» Weiter untersuchten sie den Zustand der bestehenden Uferschutzbauten. Diese von der Armee errichteten Bauten seien teilweise in einem schlechten Zustand. Neben der Gefahr der Erosion sei bei den Parkplätzen auch jederzeit mit Steinschlägen zu rechnen. Dies sei gerade in diesem Frühjahr geschehen, ergänzte die Schwarzenburger Gemeinderätin Karin Remund. «Wir mussten den Parkplatz im Frühling für kurze Zeit schliessen.» Ziel des Vorprojekts sei es deshalb, nicht nur der Sense mehr Raum zu geben, sondern die Parkplätze vor Hochwasser und Steinschlägen zu schützen.

Wie das Ufer schützen?

Die Verantwortlichen hätten mehrere Varianten geprüft, wie sie die Parkplätze beim Sodbach anordnen könnten. Schliesslich hätten sie sich auf folgende Variante geeinigt: Der erste Parkplatz auf Seite Schwarzenburg soll erweitert und mit 94 Parkplätzen belegt werden. Der zweite Standort soll 25 Autos Platz bieten. Zudem wird die WC-Anlage dort platziert. Der dritte und momentan grösste Parkplatz auf der rechten Uferseite bleibt während der Nebensaison geschlossen und bietet nur im Sommer zusätzliche 50 Parkplätze. Zusätzlich bietet der Standort auf der Freiburger Seite 58 Autos Platz.

Der erste Parkplatz auf Berner Seite soll erweitert werden, der dritte Parkplatz soll nur zu Spitzenzeiten geöffnet sein.
Bild zvg

Hunzinger erläuterte an der Informationsveranstaltung zudem, dass es mehrere Möglichkeiten gebe, den Uferschutz zu realisieren. Auf einer Länge von 88 Metern und weiter flussabwärts auf einer Länge von 125 Metern sollen die Parkplätze vor Überflutungen geschützt werden. Dies könne man entweder mit Blockbuhnen, also einem relativ massiven Bauwerk aus Blocksteinen machen oder aber mit Baumbuhnen. Die dritte Variante sei ein Schutz aus einem Wurzelstammkasten. «Das sind Bäume, die zu einem Kasten zusammengezimmert und mit Steinen befestigt werden», so Hunzinger. Jede Variante habe ihre Vor- und Nachteile, und die Verantwortlichen hätten sich noch nicht entschieden, welche Option sie verfolgen sollen. «Sie sind dazu eingeladen, sich im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens dazu zu äussern.»

1,4 bis 1,85 Millionen Franken

Die Höhe der Projektkosten sei zum jetzigen Stand noch schwierig abzuschätzen. Je nachdem, auf welche Variante man beim Uferschutz setze, koste das Projekt wohl um die 1,4 bis 1,85 Millionen Franken. Das Projekt wird im Kanton Freiburg in einem Bauprojekt, im Kanton Bern in einem Wasserbauplanverfahren abgewickelt. Wann das Projekt realisiert werden kann, ist noch unklar. Karin Remund geht davon aus, dass 2023 oder 2024 mit dem Bau begonnen werden kann.

Rückblick

Seit 2018 wird verhandelt

Die Parkplätze beim Sodbach wurden ursprünglich von der Schweizer Armee gebaut und als Schiessplätze benutzt. Schon seit längerem werden die Plätze nicht mehr militärisch genutzt, weshalb das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) das Gelände an den Kanton Bern verkaufen will. Das Berner Amt für Landwirtschaft und Natur (Lanat) sah vor, einen Teil der Fläche der Sense zurückzugeben und einen Grossteil der Parkplätze aufzuheben. Denn klar ist: Die Parkplätze befinden sich in einem kantonalen Naturschutzgebiet und in einem Auengebiet von nationaler Bedeutung. Offiziell würden diese Parkplätze gar nicht existieren und es gebe keine rechtliche Grundlage für eine zivile Nutzung. Um die Parkplätze zu retten, haben sich 2017 Bürger aus den Kantonen Bern und Freiburg zusammengetan und die Interessengemeinschaft (IG) Sensegraben gegründet (die FN berichteten). Im Februar 2018 reichte die IG eine Petition mit über 15’000 Unterschriften bei der Berner Staatskanzlei ein, um die Parkplätze zu erhalten. Daraufhin luden die Verantwortlichen zu mehreren runden Tischen ein, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Bei insgesamt vier Diskussionsrunden mit über 20 Teilnehmenden einigten sich die Beteiligten auf eine Charta, mit der beide Nutzungsansprüche – Naturschutz und Erholung – möglich sein sollen. Laut Ruedi Flückiger vom Förderverein Naturpark Gantrisch sei es gelungen, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und einen Kompromiss zu finden. «Wir sind stolz, dass wir eine einvernehmliche Lösung gefunden haben und wir nun alle am gleichen Strick ziehen.» nj

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