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«Beim Windpark falsch gerechnet»

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«Das dürfte den Investor Greenwatt interessieren, wir werden ihm einen netten Brief schreiben.» Mit diesen Worten beendete Dieter Meyer, Präsident des Vereins «Rettet die Voralpen», am Donnerstagabend an dessen Mitgliederversammlung in Marly seine Präsentation. Meyer hatte zuvor die Arbeit von Jean-Bernard Jeanneret vorgestellt, einem ehemaligen Physiker am Cern in Genf, der im September 2015 einen Bericht zum Thema «Schweizer Windparks–welche Produktivität, welche Zukunft?» veröffentlicht hatte. Jeanneret selber hätte auch an der Versammlung teilnehmen sollen, musste gemäss Meyer aber aus familiären Gründen absagen. «Der Bericht Jeanneret besagt, dass beim Projekt Schwyberg falsch gerechnet wurde», sagte Meyer und zeigte die Berechnungen des Physikers auf, wonach die geplanten neun Windturbinen auf dem Schwyberg nicht wie prognostiziert 36 Gigawattstunden Strom pro Jahr, sondern lediglich 22 bis 25 Gigawattstunden produzieren würden. «So können die Anlagen nicht rentabel betrieben werden», betonte Meyer. Die 25 anwesenden Vereinsmitglieder–Personen aus Tafers, Rechthalten, Tentlingen, Marly, Freiburg, Le Mouret und weiteren Gemeinden rund um Freiburg–zeigten sich beeindruckt. «Schickt diesen Bericht an Bundesrätin Doris Leuthard», forderte ein Mitglied den Vorstand auf.

Ohne Windmessungen

Vonseiten des Windpark-Investors Groupe E Greenwatt AG erwarte er Signale grosser Dankbarkeit, «denn wir halten sie vom Bau einer Investitionsruine ab», so Dieter Meyer. Jean-Michel Bonvin, Direktor der Groupe-E-Tochter Greenwatt, zeigte sich auf Anfrage davon wenig beeindruckt. Ohne Windmessungen seien solche Berechnungen nicht aussagekräftig. «Unsere Zahlen hingegen basieren auf Windmessungen und auf Anlagen, die acht Jahre alt sind». Aus heutiger Sicht sei die Produktivität deshalb sogar noch höher als 36 Gigawattstunden Strom pro Jahr, sagte Bonvin, denn die Technik der Windturbinen habe sich entwickelt. Ihn stört zudem, dass Jeanneret dem Club Energie 2051 angehört, der auf seiner Internetseite auch für Nuklearenergie wirbt.

Sie seien keineswegs Atomenergiebefürworter, sagte Dieter Meyer an der Versammlung. Sie würden fälschlicherweise immer wieder in diese Ecke gestellt. «Wir sind auch nicht gegen alles, sondern für einen intelligenten Schutz und einen intelligenten Umgang mit unserer Natur.» Bis das Bundesgericht über die Einsprachen gegen die Windkraftzone auf dem Schwyberg entschieden hat, die Pro Natura, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Mountain Wilderness und der Schweizer Vogelschutz eingereicht hatten (die FN berichteten), ist der Verein «Rettet die Voralpen» in der Warteposition. «Wir erwarten das Urteil in diesem Jahr», so Meyer. Den Kommentar zum Urteil will der Verein dann auf der Riggisalp verkünden.

Einstimmig beschlossen: Neuer Name, gleiches Ziel

M it der am Donnerstag beschlossenen Namensänderung von «Rettet den Schwyberg» auf «Rettet die Voralpen» hat sich der 2009 gegründete Verein nicht nur der welschen Bezeichnung «Sauvez les préalpes», sondern auch den aktuellen Begebenheiten angepasst. «Wir müssen uns auch gegen andere in den Voralpen geplante Windkraftprojekte zur Wehr setzen», sagte Vorstandsmitglied Simon Rebetez. Als Beispiele nannte er den Euschelspass, Berra/Käseberg oder Les Paccots. «Die Argumente sind dieselben wie beim Schwyberg.» Der Verein will verhindern, dass «die einheimische Fauna, der interkontinentale Vogelzug sowie Erholungssuchende und Anrainer unnötig Opfer sind für eine geringe Stromproduktion, die keineswegs grün ist.» Mittlerweile hat «Rettet die Voralpen» Unterstützung erhalten: «Ventes contraires» aus der Gemeinde Le Flon im Vivisbachbezirk wurde 2015 gegründet und bekämpft ebenfalls Windparks. ak

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