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Benzin wieder sechs Rappen teurer

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Benzin wieder sechs Rappen teurer

Wo bekommen die Seebezirkler am meisten «Most» für ihr Geld? Ein Vergleich

Der Benzinpreis steigt und steigt. Shell hat mit der gestrigen Erhöhung um sechs Rappen eine weitere Runde eingeläutet, die Konkurrenz zieht nach. Wie sieht aber ein Benzinpreis-Vergleich im Seebezirk aus?

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«In einer Woche ist der Benzinpreis in Rotterdam von 320 auf 370 Dollar pro Tonne gestiegen!» Für Marco Berg von der Schweizerischen Erdölvereinigung ist dies der Hauptgrund für den zehn Rappen höheren Verkaufspreis des Bleifrei-Benzins mit 95 Oktan. Die weiteren Faktoren, die den Benzinpreis beeinflussen, wie Steuern, Transportkosten von Rotterdam in die Schweiz und der Dollarkurs, sind relativ stabil geblieben. Weil der Hauptteil des Schweizer Benzins über Rotterdam kommt, beeinflusst eine solche Verteuerung den Preis gewaltig.

Preisanpassung nicht überall
gleich schnell

Aber nicht überall in der Schweiz ist das Preisniveau gleich hoch. Vergleicht man zum Beispiel das Seebezirk-Benzin mit demjenigen der Agglomeration Freiburg, ist es relativ teuer. Dort herrscht auch ein regelrechter Preiskrieg.

Vor der momentanen Benzinpreis-Erhöhung lag der Durchschnitt der 19 Seeländer Tankstellen etwa bei 144 Rappen. Als die FN gestern Mittag die Vergleichstour unternahm, hatten bereits einige Tankstellen ihre Preise erhöht, andere zogen am Abend mit, wieder andere heute und der Rest wird morgen in Sphären von 1.50 Franken vorstossen. Es gibt jeweils zwei Verkaufs-Strategien: Entweder geht man mit der Erhöhung schnell mit, um mehr Gewinn zu machen oder man zögert sie hinaus, um Kunden anzulocken und mehr Umsatz zu machen. Viele Tankstellen-Besitzer haben aber auch gar keine Wahl, denn Grossvertreiber haben die Zapfsäulen übernommen und bestimmen die Preise. Die Garage Felser in Gurmels beispielsweise war eine der ersten, die erhöht hat. Sie hat aber keinen Einfluss auf Tankstelle und Preise. «Die Leute von Petrol-Charmettes sind heute Morgen gekommen und haben den Preis geändert», erklärt Rolf Felser. «Nur Leute, denen eine Garage selbst gehört, können den Preis leicht beeinflussen. Sonst hat man nichts zu sagen.»

Kleingarage im Vully
mit kleinem Preis

Vor der Erhöhung hatte die Garage du Vully in Praz das billigste Bleifrei-95-Benzin. 1.39 Franken bezahlte man bis heute Morgen dort für einen Liter Bleifrei 95. Geschäftsführer Alex Almasi begründet seinen guten Preis: «Bei der letzten Erhöhung habe ich nicht verteuert, weil ich noch Benzin von einer billigeren Lieferung hatte. Das habe ich den Kunden so weitergegeben, deshalb war ich einige Zeit tiefer.» Und er hängt an: «Aber am Benzin verdient man eh nichts.» Jetzt hat Alex Almasi mit der neuen Lieferung noch teureres Benzin einkaufen müssen und deshalb gleich um neun Rappen auf 1,48 Franken erhöhen müssen.

Unabhängigkeit als Trumpf

Damit hat die City Garage auf Gemeindegebiet von Courtaman (eingangs Courtepin von Murten her) wieder den günstigsten Kraftstoff des Seebezirks. Warum? Besitzer Serge Dula erklärt: «Ich kann das Benzin meist etwa zwei bis drei Rappen billiger anbieten als die anderen, weil ich als unabhängige Tankstelle alle Investitionen selbst getätigt habe. Ich kaufe zwar das Benzin aus der Raffinerie Crissier bei einer grossen Gesellschaft ein, muss dann aber nichts an sie abgeben. So kann ich die Kunden profitieren lassen.»

Aber auch das Benzin der City Garage wird heute von 141 auf 147 Rappen steigen. Muss sich der Konsument also inskünftig auf Benzinpreise von rund 1.50 Franken einstellen? Marco Berg von der Schwei-
zerischen Erdölvereinigung bejaht: «Man muss davon ausgehen, dass in der Sommersaison die Preise hoch bleiben. Die Nachfrage nach Benzin ist im Sommer besonders gross, das Angebot bleibt aber knapp.» Hauptgrund dafür ist, dass die US-Amerikaner momentan relativ wenig Benzin zur Verfügung haben und dieses auf dem europäischen Markt suchen. Damit wird auch das europäische Benzin knapp. Und die erdölproduzierenden Länder haben kein Interesse, mehr zu produzieren, weil sie so teurer verkaufen können.

Wann platzt dem Konsument
der Kragen?

«Der Schweizer Klient murrt meist nur, aber sagt nicht viel», weiss Serge Dula. «Wir würden schmollend sogar einen Benzinpreis von zwei Franken bezahlen, ohne etwas zu ändern. Man gewöhnt sich an alles. Auch die Zigaretten kosten ja heute fast fünf Franken und geraucht wird immer noch.»

Also werden die Konsumenten weiter auf der Suche nach billigem Benzin sein. Aber Achtung: keine Umwege für zwei Rappen billigeres Benzin! Bei einem Kilometerpreis von 50 Rappen lohnt sich ein Umweg von zehn Kilometern erst, wenn Sie gleich 250 Liter tanken. Um dies mitzutragen, müssen Sie wohl gleich einen Lastwagen mieten, der auch wieder Benzin braucht, und so weiter. Am besten man bleibt gleich zuhause im Bett…

Tankstelle in
Salvenach schliesst

Nächste Woche schliesst die Tankstelle in Salvenach ihre Zapfsäulen. Die kleine Tankstelle an der Hauptstrasse hat mit dem Notenautomat und den Schlüsselkunden aus dem Raum Salvenach-Jeuss-Lurtigen ihren Umsatz gemacht. Fredy Aubert hat die Tankstelle mit seinen treuen Kunden übernommen, als der neue Garagenbesitzer kein Interesse an der Tankstelle hatte. «Wir wollten, dass die Einheimischen weiter in Salvenach tanken können. Aber damit lässt sich nicht viel verdienen», erklärte der Feierabend-Tankwart. Dies ist aber nicht der Grund für die Schliessung. Weil nämlich eine funkensprühende Schlosserei in die Garage eingezogen ist, lässt die kantonale Gebäudeversicherung keinen Tankstellenbetrieb mehr zu. chs

Preisentwicklung in den letzten Jahren

Die Preise für Benzin, Diesel und Heizöl sind so hoch wie noch nie. Nach der 20-Rappen-Steuererhöhung im März 1993 hat sich der Preis für Bleifrei 95 zwischen 1.12 und 1.24 Franken (Ende 1997) eingependelt. Von März 1999 bis Mai 2000 hat er sich aber um über 34 Prozent von 1.12 auf 1.50 Franken erhöht. Kein Wunder, dass die Wettbewerbskommission ein Auge auf den Benzinpreis geworfen hat.

Bei der Benzinqualität gibt es übrigens technische Anforderungen an das Produkt, die alle erfüllen müssen. In der Schweiz gibt es also kein «schlechtes Benzin». Grossfirmen mischen aber Additive bei, um die Qualität des Benzins zu verbessern. Seit dem 1.1.2000 gibt es kein bleihaltiges Benzin mehr. chs

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