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Beobachter, Ideengeber, Anlaufstelle

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Als Spielmacher wurde er mit der Sowjetunion beziehungsweise Russland viermal Weltmeister und zweimal Olympiasieger, mit dem ZSKA Moskau gewann er sieben Mal die nationale Meisterschaft. Als Trainer beendete er 2008 in Kanada eine 15 Jahre lange Durststrecke der Russen ohne Gold und holte den Weltmeistertitel, der im folgenden Jahr verteidigt werden konnte. Zudem gewann er 2011 (mit Salawat Ufa) und 2015 (mit SKA St. Petersburg) die KHL. Seit dem letzten Sommer sitzt Slawa Bykow und damit auch seine geballte sportliche Kompetenz im Verwaltungsrat von Gottéron, das er einst in drei Playoff-Finals geführt hat.

«Neue Blickwinkel»

Der 55-jährige Bykow tut dies mit der ihm eigenen Bescheidenheit. «Ich dränge niemandem meine Vorstellungen auf.» Deshalb bekunde er Mühe mit dem Wort «beraten». Vielmehr teile er seine Eindrücke, «weil man alles mit verschiedenen Augen sehen kann». Als Verwaltungsrat gehe es ihm um die sportlichen Aspekte. «Ich beobachte, was im Club läuft, insbesondere auch im Nachwuchsbereich. So stehe ich in regem Kontakt mit dem Ausbildungschef (Red.: Dany Gelinas) und teile zum Beispiel meine Ideen mit, wie man die Strukturen oder die Trainingsabläufe verbessern könnte.» Ausserdem tausche er sich regelmässig mit seinen Kollegen vom Verwaltungsrat aus, um diesen die Sicht eines Profis aus dem Eishockeymilieu darzulegen. «Das öffnet für jene, die nie auf diesem Niveau Sport getrieben haben, neue Blickwinkel.» Verbesserungsmöglichkeiten auf allen Ebenen des Clubs gebe es viele, und man sei permanent daran, Korrekturen vorzunehmen, sagt Bykow.

Ein wichtiger Ansprechpartner ist die legendäre Nummer 90 von Gottéron auch für den Staff des Fanionteams. «Meine Beziehung zu den Coaches ist gut.» Regelmässig fänden Diskussionen statt. «Es gibt aber keine Regel. Gerd Zenhäusern und der ganze Trainerstaff sind sehr beschäftigt. Ich bin nach ihren Bedürfnissen da, um mit ihnen zu diskutieren. Es bringt nichts, Leute entgegen ihrem Willen zu etwas zu forcieren», sagt Bykow, der mit der Arbeit der sporttechnischen Leitung zufrieden ist. «Es sind alles junge Trainer und mit Christian Dubé ein junger Manager. Wie alle müssen sie ihre eigenen Erfahrungen machen.»

Zum Glück Ruhe bewahrt

Dazu würden auch schmerzhafte Erfahrungen wie jene, als Gottéron zwölfmal in Serie verloren hatte, gehören. «In allen Domänen, in jedem Betrieb kann es zu einer solchen Krisen mit einem nicht absehbaren Ende kommen. Was es dann braucht, ist eine umfassende Analyse. Wird diese gut gemacht, ist sie der Ausgangspunkt, um voranzugehen.» Slawa Bykow hat wohlwollend zur Kenntnis genommen, das die Club-Leitung trotz der Niederlagenserie die Ruhe bewahrt hatte. «In Freiburg sind die Zuschauer und Medien ungeduldig, alle wollen Siege und den ersten Titel. Der Druck ist stetig gestiegen. Zum Glück hatte der Vorstand Vertrauen in die Trainer und die Mannschaft.» Er selbst habe gegenüber der Öffentlichkeit um Zusammenhalt geworben, anstatt zu kritisieren. «Das hätte nur dazu geführt, dass die Moral der Spieler noch tiefer in den Keller gerutscht wäre.»

Ein Sabbatical, um bei der Familie sein zu können

Am Samstag beginnt für die Freiburger mit dem Heimspiel gegen den HC Lausanne der Schlussspurt im Kampf um die Playoffs. «Es wird hart, noch sind wir nicht in Sicherheit», so Bykow, der aber grosse Zuversicht ausstrahlt. «Unser Ziel darf jedoch nicht nur die Playoff-Qualifikation sein, sondern so weit wie möglich zu kommen. Die Mannschaft ist auf gutem Weg, und ich hoffe auf einen möglichst langen Parcours.»

Wenn die Saison dann einmal zu Ende gegangen sei, dann beschäftige er sich auch mit seiner persönlichen Zukunft, erklärt Bykow, der im Sommer St. Petersburg trotz einem weiterlaufenden Vertrag aus familiären Gründen verlassen hatte. «Mit zunehmendem Alter wird es immer schwieriger, getrennt von seinen Liebsten zu leben.» Dank dem Sabbatical ist der russisch-schweizerische Doppelbürger in der Nähe seiner Kinder Andrei sowie Masha, die ihm vor einigen Monaten den ersten Enkel geschenkt hat. «Die Familie ist die menschliche Ressource. Ich bin glücklich, davon profitieren zu können.» Deshalb habe er bis jetzt alle Offerten ausgeschlagen.

Gottéron: Neuer Partner gesucht, Reto Lory geht

I m Rahmen eines informellen Treffens mit den Medien orientierte Gottéron gestern über diverse Punkte.

Partnerschaft läuft aus: Auf diese Saison hin gingen Gottéron und der NLB-Verein Martigny eine Partnerschaft ein. So konnten die Freiburger etwa Stürmer Sandro Brügger oder Torhüter Ludovic Waeber im Wallis «parkieren», um diese dort Spielpraxis sammeln lassen zu können. Gleiches galt auch für Spieler, die in Martigny nach Verletzungen wieder an den Wettkampf herangeführt werden konnten, zum Beispiel Michaël Loichat. Diese Partnerschaft wollen die Walliser nächste Saison nun nicht mehr fortsetzen. «Martigny hat die Vision des NLA-Aufstiegs, was aus ihrer Sicht nicht mit einer Partnerschaft kompatibel ist», sagt Gottérons Generaldirektor Raphaël Berger, der auf der Suche nach Ersatz ist. «Konkret ist aber noch nichts. Es gibt zwei Varianten: Entweder wir finden einen Verein, der mit uns arbeiten wird, oder wir suchen wie zuvor schon von Fall zu Fall eine Lösung für unsere Spieler.»

Keine weiteren B-Lizenzen: Alle Jahre wieder sichern sich die Clubs vor den Playoffs mit B-Lizenzen ab, um auf Ausfälle reagieren zu können. Gottéron ist im Besitz der Lizenzen von Goalie Waeber, den Verteidigern Andrea Glauser (Elite, zuletzt Ajoie) und Mikhail Flyagin (Martigny) sowie der Stürmer Brügger und Nathan Marchon (Elite, Martigny). «Das genügt, wir haben keine weiteren Lizenzen von Spielern übernommen», hält Sportdirektor Christian Dubé fest.

Lory verlässt den Club: Erst im November hatte Ersatzgoalie Reto Lory den Vertrag mit Gottéron noch um ein weiteres Jahr verlängert. Rund drei Monate später wird dieser wieder hinfällig. «Er geht auf eigenen Wunsch», sagt Dubé. Wohin es den Berner, der kaum eingesetzt wurde, zieht, ist offen. Wahrscheinlich ist aber eine Rückkehr in die NLB, wo er zuletzt bei Martigny gespielt hatte. Dubé sieht sich auf dem Spielermarkt für einen Nachfolger von Lory um.

Ausländerstrategie: Gottéron hat für die Saison 2016/17 zwei Torhüter, neun Verteidiger und 13 Stürmer unter Vertrag. Mit eingerechnet sind dabei Waeber, Glauser und Marchon, für die eine temporäre Lösung in der NLB gesucht wird. Offen sind die zwei verbleibenden Ausländerpositionen neben Greg Mauldin und Marc-Antoine Pouliot. «Sicher ist, dass zumindest ein Platz mit einem Stürmer besetzt wird», informiert Dubé. Ob der letzte Platz an einen vierten Stürmer oder einen Verteidiger geht, ist noch nicht klar. «Ich will zuerst sehen, wie sich unsere aktuellen Verteidiger in den Playoffs machen. Der Trainer möchte vier Stürmer, was auch für mich eine Möglichkeit sein kann.»

Vauclair und Plüss: Offen ist weiter die Zukunft von Tristan Vauclair und Benjamin Plüss, der angekündigt hatte, Gottéron zu verlassen. «Ob ich Vauclair ein Angebot machen kann, hängt von unserer Ausländerstrategie ab. Plüss wollte nicht warten. Jetzt habe ich das Budget nicht mehr, um ihn zu halten», so Dubé.

Verletzte Spieler: Jérémy Kamerzin und Martin Réway fallen mit Gehirnerschütterungen auf unbestimmte Zeit aus. Luca Camperchiloi (Schulter) dürfte nächste Woche ins Training zurückkehren. Besser sieht es bei den übrigen verletzten Spielern aus. Alexandre Picard (Knie) und Sebastian Schilt (Gehirnerschütterung) könnten bei optimalem Verlauf am Samstag gegen Lausanne ihr Comeback geben. Auch ein Einsatz von Killian Mottet, der sich mit der Schweiz am Slovakia Cup eine muskuläre Schulterverletzung zugezogen hat, ist nicht ausgeschlossen.

Finanzen: «Es ist eine komplizierte Saison», sagt Präsident Michel Volet. Derweil die Zuschauereinnahmen nicht zuletzt dank der jüngst installierten zusätzlichen Sitzplätze den budgetierten Betrag womöglich sogar übertreffen werden – die Hallenauslastung liegt bei über 90 Prozent – , gibt Volet Mindereinnahmen insbesondere in der Gastronomie zu bedenken. Auch die zahlreichen Verletzten und deren Folgen (Versicherungen, Ersatzspieler) würden sich negativ auf die Finanzen auswirken. «Weil wir immer vorsichtig, das heisst ohne die Playoffs, budgetieren, erwarte ich trotzdem eine ausgeglichene Bilanz. Vielleicht gibt es einen kleinen Verlust, aber sicher nichts Dramatisches.»

Eishallen-Projekt: «No comment» heisst es vonseiten der Club-Führung weiter bezüglich einer neuen Eishalle. «Gibt es Neuigkeiten, wird die Taskforce informieren», erklärt Volet. Die Arbeitsgruppe unter der Führung von Albert Michel, dem Verwaltungsratspräsidenten der Freiburger Kantonalbank, hüllt sich jedoch seit Monaten in Schweigen. fs

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