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Bereits im Spielaufbau gescheitert

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Estavayer 2016, das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest, ging mit Gottéron eine Partnerschaft ein. Die Zusammenarbeit soll primär mithelfen, die gut 4000 freiwilligen Helfer zu finden, die für den Grossanlass von Ende August nötig sein werden. Am Samstag wurde diese Partnerschaft publikumswirksam lanciert. Christian Stucki, 101-facher Kranzgewinner und die Freiburger Hoffnung Benjamin Gapany lieferten sich vor dem Spielbeginn einen kurzen Showkampf, und Gottéron spielte für einmal in den Farben eines Edelweisshemds und der schwingertypischen Zwilchhose. Die «Bösen» blieben indes die Gäste. Wie der Berner Stucki gingen auch die Genfer am Ende als Sieger gegen die Einheimischen aus dem Ring.

Unter Druck mit Fehlern

Dabei hatte es zumindest für Gottéron noch gut begonnen. Ryan Gardner und der neue Kanadier Colby Genoway mit seinem ersten Tor (im Powerplay) für die Freiburger brachten die Gastgeber zweimal in Front. Doch nach dem neuerlichen Ausgleich von Servette in der 24. Minute durch Damien Riat war der Ofen bei Gottéron aus. Hatten die Freiburger bereits im Startdrittel allergrösste Mühe, sich Chancen zu erarbeiten, ging im Mittelabschnitt gar nichts mehr (ganze 8 Torschüsse in den ersten 40 Minuten). Sei es die Linie um den zuletzt inspirierten Marc-Antoine Pouliot oder aber jene mit Liga-Toptorschütze Julien Sprunger, der offensive Output war ungenügend. Gottéron schlüpfte damit keine 24 Stunden später in die Rolle des SC Bern, der am Freitag gegen die Freiburger eine ähnlich hilflose Figur abgegeben hatte.

Ursprung allen Übels war im Spiel der Freiburger das Verhalten in der eigenen Zone. Von einem überlegten und gepflegten Spielaufbau war nur selten etwas zu sehen. Stattdessen liess sich Gottéron immer wieder im eigenen Drittel einschnüren. «Wir wussten, dass Servette ein hohes Forechecking betreiben würde, fanden aber kein Rezept dagegen», sagte Trainer Gerd Zenhäusern. «Wir waren nicht präzise genug in der Angriffsauslösung. Und weil wir zu lange gewartet haben, setzten uns die Genfer teilweise mit drei Spielern unter Druck. Wir hätten schneller spielen müssen, um zu Kontern zu kommen.» Ein solcher schneller Gegenangriff führte dann zum Game-Winning-Goal der Genfer: Christopher Rivera, der Ex-Servettien in den Reihen von Freiburg, verlor an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe. Den Konter schloss Timothy Kast–seinerseits ein Ex-GottéronSpieler–mit einem herrlichen Schlagschuss zum 2:3 ab. Nach dem 2:4 in der 46. Minute durch Matt D’Agostini drückten die Freiburger dann zwar nochmals mächtig und kamen endlich zu den lange Zeit vermissten Möglichkeiten, doch entweder waren die Abschlussversuche zu ungenau oder sie waren eine sichere Beute von Servette-Hüter Robert Mayer.

Ein Acht-Punkte-Polster

 Ärgerlich war die Niederlage auch deshalb, weil die Freiburger beim Stand von 2:1 zu einigen Überzahlsituationen gekommen sind, diese aber ungenutzt verstreichen liessen. «Wir hätten im Powerplay für die Differenz sorgen müssen. Ein Tor in Überzahl ist gut, gegen Spitzenteams braucht es aber sicher zwei solcher Tore.» So aber musste die Equipe von Zenhäusern wie seit Monaten immer gegen ein Spitzenteam der Liga als Verlierer vom Eis. «Das bessere Team hat gesiegt, da gibt es nichts zu beschönigen. Wie schon gegen Lugano, Zug oder die Lions ist es auch gegen Genf die gleiche Geschichte: Wir sind zwar nicht weit weg, aber eben nicht gut genug.»

Gegen direkte Konkurrenten im Kampf um einen Playoff-Platz könne seine Mannschaft gewinnen, weil diese ebenfalls mehrere Chancen für ein Tor brauchen würden, erklärt Zenhäusern. «Aber gegen Spitzenteams werden Fehler umgehend teuer bezahlt. Wir müssen deshalb auch unter Druck fähig sein, defensiv einfach zu spielen.» Die Fehlerquote sei nach wie vor zu hoch. «Fehler sind die Basis des Spiels. Die Mannschaft, die mehr Fehler begeht, hat weniger Chancen auf den Sieg.» Hinzu komme, dass ein Servette, das längst für die Playoffs qualifiziert ist, mit viel Selbstvertrauen auflaufen könne, während Gottéron, das um einen Platz über dem Strich kämpft, nicht befreit aufspielen kann.

Trotz der 2:4-Heimniederlage vom Samstag haben die Freiburger noch immer acht Zähler Vorsprung auf den neuntplatzierten SC Bern (bei einem Spiel mehr). Ein Sieg in den drei verbleibenden Partien nach der zweiwöchigen Nationalmannschaftspause dürfte Gottéron deshalb zur Playoff-Qualifikation reichen. «Wir können aber auch noch drei Siege holen. Mit dieser Einstellung wollen wir jedenfalls in die Spiele gehen», schliesst Zenhäusern.

Telegramm

Gottéron – Servette 2:4 (2:1, 0:2, 0:1)

6177 Zuschauer.–SR Eichmann, Koch, Progin/Tscherrig.Tore:7. Gardner (John Fritsche) 1:0. 9. Romy (Simek, Fransson/Ausschluss Sprunger) 1:1. 11. Genoway (Pouliot/Ausschluss Wick) 2:1. 24. Riat (Romy/Strafe angezeigt) 2:2. 37. Kast (Rubin) 2:3. 46. D’Agostini 2:4.Strafen:2-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 5-mal 2 Minuten gegen Servette.

Freiburg-Gottéron:Conz; Kamerzin, Abplanalp; Maret, Ellerby; Rathgeb, Ngoy; John Fritsche, Gardner, Rivera; Mauldin, Pouliot, Mottet; Sprunger, Bykow, Benjamin Plüss; Caryl Neuenschwander, Genoway, Neukom; Tristan Vauclair, Schmutz.

Servette:Mayer; Vukovic, Fransson; Antonietti, Bezina; Loeffel, Mercier; Iglesias; D’Agostini, Pyatt, Pedretti; Simek, Romy, Riat; Wick, Lombardi, Rod; Douay, Kast, Rubin; Traber.

Bemerkungen:Gottéron ohne Picard II, Réway, Camperchioli sowie Schilt, Servette ohne Almond, Bays, Slater und Jacquemet (alle verletzt). Timeouts: 59. Gottéron, 60. Servette.

Die FN-Besten:Genoway, Mayer.

Michael Ngoy: Zu oft den einen Pass zu viel gespielt

I n seiner Spielanalyse kritisierte Michael Ngoy insbesondere den zu komplizierten Spielaufbau der Freiburger. Der Gottéron-Verteidiger, der den Club Ende Saison nach zehn Jahren in Richtung Ambri verlassen wird, blickt aber trotz der Heimniederlage gegen die Genfer zuversichtlich auf den Qualifikationsendspurt nach der Nationalmannschaftspause.

Michael Ngoy, weshalb gelang es Gottéron erneut nicht, eines der Spitzenteams zu bezwingen?

Ich habe nicht den Eindruck, dass uns Servette überlegen war, zumal wir die Partie stark begonnen haben. Dann jedoch schlichen sich wieder zu viele Fehler in unser Spiel ein. Wenn ich die Gegentore anschaue, dann führten jeweils solche Fehler dazu, die uns bereits vor Wochen immer wieder Punkte gekostet hatten. Gegen die Top-Teams sorgen solche Fehler eben für die Differenz. In den Partien gegen Mannschaften, die noch um die Playoffs kämpfen, spielen wir gut. Gegen die Spitzenteams klappt es aber nicht.

Auffallend war, dass Freiburg enorme Mühe hatte, sich Chancen zu erarbeiten. Woran lag es?

Zunächst einmal konnte Servette auf einen starken Torhüter bauen. Aber es stimmt, wir hatten Schwierigkeiten, uns Möglichkeiten zu kreieren. Das ist aber nicht der Grund für die Niederlage. Ungenügend war besonders die Qualität der Abschlüsse. Genf hingegen war effektiv, zeigte Geduld und hat gut verteidigt.

Fast schien es, als ob Gottéron vom aggressiven Forechecking der Genfer überrascht wurde?

Nein, das haben wir so erwartet, das war nicht das Problem. Wir haben das Spiel von Servette im Vorfeld analysiert. Vielmehr hatten wir des Öfteren den Puck ja auf der Schaufel, brachten ihn dann aber nicht aus dem Verteidigungsdrittel raus. Beim ersten Gegentor etwa waren wir bereits im Scheibenbesitz, trafen dann aber eine schlechte Wahl.

Tatsächlich zeigte Ihre Mannschaft nach dem starken Auftritt am Freitag in Bern (4:0-Sieg) defensive Mängel, liess sich mehrmals in der eigenen Zone einschnüren.

Am Freitag gelang es uns, einfach zu spielen. Wenn nötig, spedierten wir die Pucks einfach aus dem eigenen Drittel und waren nicht darauf aus, das schöne Spiel zu suchen. Heute haben wir die Scheibe zu oft verschleppt und den einen Pass zu viel gespielt und uns damit das Leben selbst kompliziert gemacht. Wir wussten, dass es in Bern nicht einfach werden würde. Gleichzeitig war uns auch bewusst, dass die Berner Fans fordernd sind gegenüber ihrer Mannschaft. Heute wollten wir genau gleich auftreten, was uns nicht gelungen ist. Vielleicht waren wir in einer Komfortzone, weil wir ja an diesem Wochenende schon einen Sieg in der Tasche hatten. Das hätten wir natürlich nicht tun sollen – aber das ist einfacher gesagt als getan.

Jetzt folgt eine knapp zweiwöchige Pause, ehe es auf die Zielgeraden mit den drei letzten Qualispielen geht. Ist es ein willkommenes Break?

Ich denke, ja. Für die Playoff-Qualifikation sind wir in einer guten Position. Wir haben nun Zeit, uns optimal auf die nächsten Spiele vorzubereiten. Dabei müssen wir uns auf die kleinen Details fokussieren und konstanter werden. fs

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