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= Bernhard Schnyder, Freiburg

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zum gedenken

=Bernhard Schnyder, Freiburg

Am 21. Juli 2012 ist Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Schnyder in Freiburg verstorben. Die Universitätsgemeinschaft musste von einem grossartigen, engagierten und unvergesslichen Dozenten, einem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Wissenschaftler und Experten, einem grossen Menschen Abschied nehmen. Bernhard Schnyder hat Generationen von Juristinnen und Juristen geprägt.

Bernhard Schnyder-König ist am 30. November 1930 in Brig als Sohn des Oberwalliser CSP-National- und Staatsrats Oskar Schnyder und der Anni Gentinetta geboren und ebenda auch aufgewachsen. Seine wissenschaftliche Karriere begann mit der Dissertation zum Thema Vertragsfreiheit als Privatrechtsbegriff, aufgrund der er 1960 promoviert wurde. Nach seiner Dissertation ergänzte er seine in Freiburg im Üchtland begonnenen Studien in Freiburg im Breisgau, in Zürich und in Genf. Bereits 1963 wurde er an der hiesigen Universität zum Lehrbeauftragten und 1965 zum assoziierten Professor ernannt. Mit der Neubearbeitung des von Peter Tuor begründeten Lehrbuchs «Das Schweizerische Zivilgesetzbuch» legte er einen Meilenstein. 1966 erhielt er für diese Neubearbeitung sowie für seine in Unterricht und Forschung dem Schweizer Rechtsleben erwiesenen Dienste den Werner-Näf-Preis.

Aufgrund seiner Habilitation zum Thema «Die gesetzliche erbrechtliche Nutzniessung» wurde Bernhard Schnyder 1970 zum ordentlichen Professor an die Universität Freiburg i.Ü. berufen, ein Amt, das er bis 1997 innehatte. Ein im Jahr 1991 erlittener schwerer Unfall bewog ihn, sich vorzeitig von seinem geliebten Beruf als Hochschullehrer zurückzuziehen.

Danach blieb er aktiv als Wissenschaftler, publizierte rege weiter, nahm an Universitätsanlässen teil und interessierte sich sehr für das Universitätsgeschehen. Die Universität war gleichsam seine zweite Familie. An erster Stelle kam aber immer seine Familie, seine Gattin Trudy Schnyder-König, sein Sohn Matthias und seine Tochter Franziska.

Als Dozent setzte er sich von Anfang an in vielfacher Weise für die Studierenden ein, hatte stets ein Ohr für ihre Anliegen und Sorgen. Er sah in jedem Studierenden nur das Positive, das Gute, die Begabungen und nicht die Schwächen. Er war gleichsam «der Professor der Studierenden». Besonderes Engagement zeigte er sodann gegenüber seinen Doktorierenden. Er durfte über 85-Mal Doktorvaterglück erfahren. Seine Begabung als «pater familias» kam besonders zum Tragen, als er 1973 bis 1975 Präsident der juristischen Abteilung und 1975 bis 1977 Dekan der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät sowie 1979 bis 1983 Rektor der Universität war.

Bernhard Schnyder war seit 1968 als Mitglied der Expertenkommission für die Revision des schweizerischen Familienrechts an vorderster Front an der laufenden Neugestaltung beteiligt. Zudem prägte er das ZGB, insbesondere aber das Familienrecht durch zahlreiche Aufsätze.

Für sein immenses Engagement als Dozent, Wissenschaftler und Experte für die Entwicklung des Familienrechts genoss er weitherum grosse Autorität, die 2005 in der Verleihung des Ehrendoktorats der Universität Basel gipfelte. In der Laudatio wurde unter anderem sein Einsatz für die Wahrung der Menschlichkeit und für besondere Schutzvorkehrungen für die Schwachen und Hilfsbedürftigen gewürdigt. Dies zeigt sich darin, dass ihm innerhalb des ZGB das Vormundschaftsrecht bzw. das Erwachsenenschutzrecht am Herzen lag.

Mit seiner Wahlheimat Freiburg war Bernhard Schnyder stark verbunden. Während vieler Jahre war er Präsident des Freiburger Vokalensembles Divertimento Vocale, pflegte enge Kontakte zu seiner Pfarrei und zu verschiedenen Freiburger Glaubensgemeinschaften. Und für die Drachen des HC Gottéron fieberte er stets mit gleicher Verve mit wie für den FC Sion im Fussball. Bernhard Schnyder stieg die militärische Karriereleiter bis zum Oberst im Generalstab hoch.

Bereits zu seinem 80. Geburtstag machte sich seine Krankheit bemerkbar. Diese hat nun über seinen Lebenswillen gesiegt. Bis zuletzt wurde er von seiner Ehegattin Trudy liebevoll, sorgsam und ohne Rücksicht auf ihre eigenen Kräfte, zuletzt praktisch rund um die Uhr, umsorgt und mit unglaublicher Hingabe zu Hause gepflegt. So konnte er am 21. Juli 2012 zu Hause friedlich einschlafen. Eing.

 

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