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Das Gemeinschaftsgefühl ist gewachsen

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Am Anfang des Naturparks Gruyère Pays-d’Enhaut stehen eigentlich zwei Projekte. «Sowohl auf Greyerzer Seite als auch auf der Waadtländer Seite machten sich Initianten Gedanken über einen möglichen Naturpark», erzählt Patrick Rudaz, Co-Geschäftsführer des Naturparks. Das Bundesamt für Umwelt habe aber schnell signalisiert, dass zwei Pärke so nahe beieinander wenig Sinn machten. «Also schlossen sich die Initianten zusammen.»

Verbote befürchtet

Wie andere Parkprojekte stiess auch der Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut zu Beginn auf Skepsis. «Viele befürchteten, der Park würde alles verbieten», sagt Rudaz. Dabei könne ein Naturpark gar keine Verbote oder Vorschriften erlassen. Heute sei das viel einfacher. «Die meisten Menschen haben verstanden, dass der Park nur freiwillige Projekte initiiert.» So habe sich mittlerweile eine gute Zusammenarbeit mit den Landwirten etabliert. Auch bei den Tourismusorganisationen sei das Verständnis gewachsen. Die meisten Organisationen hätten eine Charta für einen umweltverträglichen Tourismus unterschrieben.

Auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden funktioniere gut. Diese würden sogar Ideen einbringen. «So schlug eine Gemeinde vor, wir könnten uns wie im Naturpark Gantrisch stärker gegen die Lichtverschmutzung engagieren.» Rudaz stellt auch fest, dass heute mehr Leute Anlässe des Naturparks besuchen. «Dass die Menschen heute mehr über die Klimaveränderung nachdenken, kommt uns sicher zugute.»

Natürlich gebe es noch Kritiker. «Einmal fragte mich jemand, warum wir nichts für die Rettung der Bergbahnen in Charmey unternommen hätten.» Dann müsse er erklären, was ein Park leisten könne.

Naturschutz und Kulturerbe

Der Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut engagiert sich hauptsächlich in drei Bereichen. Im Natur- und Landschaftsschutz will er unter anderem die Biodiversität fördern. So sorgt er dafür, dass Frösche und andere Amphibien Strassen besser überqueren können.

Im Bereich Tourismus habe der Park viel unternommen, um potenzielle Gäste auf die Region aufmerksam zu machen. So produzierte ein Schweizer Wandermagazin eine dreisprachige Spezialausgabe über den Park. Das wirkt: «Wir haben viele Deutschschweizer Gäste.»

Der Naturpark arbeite zudem mit Gemeinden und Transportunternehmen zusammen, um das Angebot im öffentlichen Verkehr zu optimieren. Im Gros-Mont-Tal oberhalb von Charmey arbeitete der Naturpark bei der Lösung der Verkehrsprobleme mit. Ähnlich wie auf dem Gurnigel fuhren an schönen Tagen so viele Autos in das Tal, dass die Verkehrssicherheit eingeschränkt war. Als Lösung hob die Gemeinde Val-de-Charmey vorerst Parkplätze auf, eröffnete einen neuen Fussweg und verstärkte die Information.

Als dritte Hauptaufgabe sensibilisiert der Naturpark die Bevölkerung für die Natur und die Kultur der Region. «Wir haben insbesondere Angebote für Schulklassen aufgebaut.» Die Schülerinnen und Schüler, welche den Park besuchten, seien zwar jünger als die Klimademonstranten. «Auch sie machen sich aber mehr Gedanken um die Natur als noch vor wenigen Jahren.» Weiter habe der Naturpark spezifischere Projekte. So will er etwa das letzte Schlachthaus in seinem Gebiet retten, das in Château-d’Oex steht.

Der grösste Erfolg des Parks sei das gewachsene Gemeinschaftsgefühl, meint Patrick Rudaz. «Charmey und Château-d’Oex sind durch Berge getrennt. Dank dem Park arbeiten sie heute öfter zusammen als früher.» In der zweiten Betriebsphase ab 2022 wolle der Park noch stärker mit den Parkgegnern in Kontakt treten. «Die Schwierigkeit ist, diese in der anonymen Masse zu identifizieren», sagt Rudaz.

Zuversichtlich für Erneuerung

Wie in der Region Gantrisch müssen auch die Gemeinden des Naturparks Gruyère Pays-d’Enhaut im Jahr 2021 über die Erneuerung des Parklabels abstimmen. Rudaz ist zuversichtlich: «Vor acht Jahren hatten wir durchschnittliche Ja-Anteile von über 90 Prozent.»

Mit der neuen Betriebsphase will der Park die Gemeinden Jaun, Greyerz, Corbeyrier sowie den Weiler Abländschen in der Gemeinde Saanen aufnehmen. «Die Jauner Landwirte banden wir schon bisher in Projekte ein. Deshalb konnten wir Jaun einfacher von einem Beitritt überzeugen. Die Landwirte sehen, was der Naturpark bringt.» Ab sofort bezieht der Park die vier Gemeinden in alle Aktivitäten ein. Im Dezember 2020 befinden die Gemeinden über den Parkvertrag.

Zahlen und Fakten

13 Gemeinden auf 503 Quadratkilometern

Der Trägerverein des Naturparks Gruyère Pays-d’Enhaut wurde 2006 in Rossinière gegründet. Die erste Betriebsphase begann Anfang 2012 und endet 2021. Zum Parkgebiet gehören heute 13 Gemeinden. Auf Freiburger Seite sind das Val-de-Charmey, Châtel-sur-Montsalvens, Crésuz, Haut-Intyamon, Grandvillard, Bas-Intyamon. Auf Waadtländer Seite gehören Château-d’Oex, Rossinière, Rougemont sowie Teile der Gemeinden Ormont-Dessous, Montreux, Veytaux und Villeneuve zum Park. Zu diesem Gebiet gehören namentlich die Rochers-de-Naye und das Schloss Chillon. Das Parkgebiet umfasst damit 503 Quadratkilometer. Auf der Geschäftsstelle in Château-d’Oex sorgten Ende 2018 laut eigenen Angaben elf Mitarbeiter mit 830 Stellenprozenten für das Funktionieren des Parks.

 

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