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Die Hängepartie geht weiter

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Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) wollte das Berghaus Gurnigel in der Gemeinde Riggisberg verkaufen. Doch die Ausschreibung hierfür wurde nun ergebnislos abgebrochen. «Die Angebote enthielten Bedingungen und Vorbehalte», teilt Armasuisse auf Anfrage mit. «Diese Vorbehalte widersprachen dem Verkaufsverfahren, und es konnte kein Zuschlag erteilt werden.» Der Bund habe deshalb beschlossen, das Ausschreibungs­verfahren abzubrechen. Bereits im Mai war eine Abgabe im Baurecht gescheitert, weil sich Armasuisse und die Interessenten nicht einigen konnten (die FN berichteten).

Unbefristete Zwischenlösung

Das Wirtepaar Anita und Ueli Thierstein führte das Restaurant und die Herberge während 44 Jahren. Seit ihrer Pensionierung Ende März führt das Innerschweizer Catering-Unternehmen Schöpfer den Betrieb im Berghaus. Dabei handele es sich um eine Zwischenlösung, sagt der Geschäftsführer André Schöpfer. Er habe mit Armasuisse einen unbefristeten Gebrauchsleihevertrag. Es bestünde also die Möglichkeit, dass die Zwischenlösung anhält. «Ob wir das Restaurant weiterführen möchten, und bis wann, haben wir noch nicht entschieden», sagt dazu Schöpfer. «Wir warten auf neue Informationen von Armasuisse zur Zukunftsplanung.»

Das Bundesamt für Rüstung scheint nicht zu wissen, wie es mit dem Berghaus Gurnigel weiter verfahren soll. «Es wird nach Möglichkeiten gesucht, den Betrieb sicherzustellen», so die Auskunft der Medienstelle. Zurzeit stehe im Raum, ob das Berghaus im Rahmen eines selbständigen und dauernden Baurechts abgetreten werden soll. «In diesem Zusammenhang laufen Gespräche mit der Interessengemeinschaft (IG) Berghaus.»

Die IG meldete bereits im Frühjahr Interesse für eine Übernahme des Berghauses an. Ihr Projekt sah neben Restauration und Übernachtungsmöglichkeiten Angebote im Bereich Sport und Freizeit sowie eine Schaukäserei vor. Aus der Sicht von Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus und Mitglied der IG, ist auf dem Gurnigel ein Neuanfang notwendig. «Wenn die Restaurationsbetriebe und die Beherbergungsangebote wegfallen, wäre das katastrophal. Viele Berghäuser in der Gegend haben bereits geschlossen.» Zu den Gesprächen mit Arma­suisse will sich Kaeser nicht äussern: «Wir haben beschlossen, Stillschweigen zu bewahren.»

Interesse an Schaukäserei

Das Berghaus Gurnigel sei für die Region «äusserst wichtig», sagt der Gemeindepräsident von Riggisberg Michael Bürki auf Anfrage. «Es handelt sich um einen touristischen Hotspot mit einer wunderbaren Fernsicht.» Eine Schliessung des Berghauses wäre nicht gut. In der Region gebe es nämlich nur ein eingeschränktes Übernachtungsangebot.

Dass der Verkauf der Liegenschaft nun gescheitert ist, bewertet Bürki als «nicht unbedingt negativ». Jetzt bestehe wieder die Möglichkeit über eine Abgabe im Baurecht zu diskutieren. Die Sorge der Gemeinde sei, dass ein Investor das Berghaus kaufe, der es dann ausschliesslich für Konferenzen und Tagungen nutze.

«Am Projekt der Schaukäserei haben wir grosses Interesse», sagt Bürki. «Wir werden das gerne unterstützen, aber wir schliessen aus, das Restaurant selbst zu betreiben oder zu kaufen.» Der zukünftige Betreiber muss allerdings Geld in die Hand nehmen für die Fortführung des Betriebs im Berghaus. «Renovationen sind notwendig, beispielsweise bei der Dämmung und den Sanitäranlagen», so Bürkis Einschätzung.

Zahlen und Fakten

Ein ganzjähriges Ausflugsziel

Rund 1600 Meter über Meer liegt das Berghaus Gurnigel. Aus der früheren Truppenunterkunft der Armee wurde ein Restaurant und eine Herberge. Bis zu 500 Personen können im Berghaus verpflegt werden. Der Gurnigel ist ein ganzjähriges Ausflugsziel. Die meisten Ausflügler stammen aus der Region. Jedes Jahr findet im September das Gurnigel-Bergrennen statt. Dann gehört die Passstrasse lauten Rennboliden. Je nach Witterung finden sich jeweils bis zu 20 000 Zuschauer ein.

jmw

 

«Das Berghaus Gurnigel ist äusserst wichtig. Es handelt sich um einen touristischen Hotspot.»

Michael Bürki

Gemeindepräsident Riggisberg

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