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Die Kirchgemeinde ist zwischen Wunsch und Realität zerrissen

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Die Kirchgemeinde von Guggisberg leidet unter rückläufigen Zahlen: rund ein Drittel weniger Mitglieder als vor fünfzig Jahren, noch sechs Gottesdienste pro Jahr anstatt drei im Monat wie vor zwanzig Jahren, immer weniger kirchliche Hochzeiten, zu Freikirchen übertretende Mitglieder. «Das alles nimmt uns wichtige Einnahmen», sagt Kirchgemeinderat Andreas Aebischer.

Aufgrund der negativen Entwicklung hat der Kanton Bern letztes Jahr die Pfarrstelle um zehn Prozent reduziert und die Hilfspfarrerstelle gestrichen.

Inmitten dieser Sorgen steht auf einer Anhöhe die renovierungsbedürftige Kirche Sangernboden mit Platz für über hundert Personen. Sie ist geschlossen, seit vor rund einem Jahr ein Kurzschluss die elektrische Heizung lahmgelegt hat. «Zudem hat die durch die Wände eindringende Feuchtigkeit den Riemenboden beschädigt, das Schindeldach ist undicht, die Aussenfassade müsste saniert und die Fenster sollten erneuert werden», sagt Aebischer.

300 000 Franken Budget

Laut einer Offerte, welche die Kirchgemeinde eingeholt hat, würde die Sanierung von Heizung, Boden und Dach mindestens 100 000 Franken kosten. «Das ist für uns extrem viel Geld. Das jährliche Betriebsbudget der Kirchgemeinde beträgt 300 000 Franken, was die tatsächlichen Kosten jedoch nicht deckt», sagt Aebischer.

Er und Kirchgemeindepräsident Hans Werren stellten an der Infoveranstaltung der Kirchgemeinde vom 27. Fe­bruar die Situation der Kirche Sangernboden vor. «Wir wollten wissen, wie unsere Mitglieder zu einer Sanierung stehen», sagt Aebischer. Die rund 60  Anwesenden sprachen sich jedoch weder eindeutig für die Sanierung noch für eine alternative Fremdnutzung der 1931 eingeweihten und strikt denkmalgeschützten Kirche aus. Meistens schwiegen sie vielsagend. «Sie waren konsterniert – wie der Kirchgemeinderat es auch ist. Wir sind zwischen dem Kopf und dem Herzen hin- und hergerissen. Sachlich und rein finanziell gesehen sollten wir die Kirche umnutzen lassen, weil sie immer weniger genutzt wird. Emotional betrachtet wollen wir sie erhalten, weil wir sehr an ihr hängen», sagt Andreas Aebischer.

«Es wird eine Betteltour»

Der Guggisberger Kirchgemeinderat hat die zwiespältige Sprachlosigkeit seiner Mitglieder als stille Zustimmung für die Sanierung gedeutet. Er will als nächsten Schritt einen Plan für die Renovation erarbeiten. Dazu wird ein Finanzierungskonzept gehören. «Es wird eine Betteltour. Ich denke an die Berghilfe, Lotteriefonds und so weiter. Anders geht es nicht», sagt Aebischer. Denn die flüssigen Mittel der Kirchgemeinde würden nicht reichen, um die Kosten alleine zu decken.

Sofern die Finanzierung gesichert werden kann und der Denkmalschutz den Renovierungsplänen zustimmt, lässt die Kirchgemeinde im Juni an einer ausserordentlichen Versammlung darüber abstimmen. «Wenn alles rund läuft, könnten die Arbeiten bis zum nächsten Winter abgeschlossen sein», hofft Aebischer.

«Sachlich finanziell gesehen sollten wir die Kirche umnutzen lassen. Emotional betrachtet wollen wir sie erhalten.»

Andreas Aebischer

Kirchgemeinderat

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