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«Ein eher kleines, aber gutes Angebot»

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Kleine Skigebiete in den Voralpen sind besonders vom Klimawandel bedroht. In den relativ tief gelegenen Gebieten fällt im Winter nicht mehr so viel Schnee wie früher. Zudem weichen viele Schneebegeisterte vermehrt auf grössere Skigebiete aus, auch wegen deren Tiefpreisstrategien in den letzten Jahren. Wie können sich kleine Skigebiete, wie beispielsweise diejenigen im Naturpark Gantrisch, angesichts dieser Herausforderungen für die Zukunft rüsten? Monika Bandi Tanner, Co-Leiterin der Forschungsstelle Tourismus (CRED-T) der Universität Bern, diskutiert im Gespräch mit den FN, was für Möglichkeiten kleine Skigebiete in der Zukunft haben.

Nicht dasselbe Publikum

«Wir müssen ehrlich sein», sagt Bandi gleich zu Beginn. «Gewisse Skigebiete braucht es halt einfach nicht mehr.» Gegen den Klimawandel könnten sie sowieso nichts ausrichten, und Schneekanonen seien in tieferen Lagen kaum sinnvoll. Die Stärke dieser Gebiete sei es, dass sie sich in der Nähe der Städte und der Agglomerationen befänden. Vor allem für Familien sei dies toll. «Familien mit kleinen Kindern können kaum von grossen Skigebiete profitieren. Für sie sind solche kleinere Gebiete in der Nähe ihres Wohnortes ideal.»

Ein grosser Trumpf sei denn auch, dass Kinder in einem solchen Gelände lernen würden, Ski zu fahren. Diese Skigebiete würden so die Skifahrer von morgen ausbilden, die später die grösseren Skigebiete besuchten. «Man könnte diese auch fragen: Was ist euch diese Nachwuchsförderung wert?» Auch für Skilager seien kleine Skigebiete ideal.

Das Publikum sei aber nicht unbedingt dasselbe. Die grossen Skigebiete würden nicht das gleiche Produkt anbieten und andere Leute ansprechen.

Überregionale Kooperation

Ein rentables Geschäftsmodell zu entwickeln sei anspruchsvoll. Grosse Investitionen zu tätigen hält die Tourismus-Expertin für wenig sinnvoll. Sie empfiehlt den kleinen Skigebieten, an möglichst vielen Tagen ihr Angebot sicherzustellen. «Eher ein kleines Angebot, dafür ein gutes und verlässliches.» Denn die Leute würden nicht für grosse und lange Skipisten kommen – man müsse sich auf das beschränken, was da sei. Wintersport­aktivitäten, die keine grossen Investitionen benötigen, könnten zudem gefördert werden, wie das Langlaufen oder Schneeschuhlaufen.

«Vielleicht müssten diese Gebiete auch versuchen, sich überregional zu vernetzen», schlägt sie vor. Nicht nur in einem Verbund mit den Skigebieten der unmittelbaren Nähe, sondern mit solchen, die weiter entfernt liegen, wie beispielsweise dem Berner Jura oder der Bieler Agglomeration.

Nischen finden

Eine weitere Möglichkeit sei es, Nischen zu finden. Zum Beispiel könne das Gastro­nomieangebot erweitert und etwas Spezielles angeboten werden. «Heutzutage geben sich nicht mehr alle mit Spaghetti bolognese zufrieden. Gerade wenn ich an die ältere Generation denke, könnte man sich da etwas einfallen lasen.» Um möglichst rentabel zu sein, könne man sich von anderen Gebieten abzugrenzen versuchen und ein Nischenprodukt anbieten. Hier sei Kreativität, unternehmerischer Gedanke und viel Engagement gefragt. So könnten die kleinen Skigebiete auch versuchen, gewisse Dienstleistungen anzubieten, die es in den grösseren Gebieten nicht gebe. «Ich finde Skifahren mit der ganzen Familie nicht sehr praktisch. Diese Skigebiete könnten zeigen, wie man beispielsweise am bequemsten Ski fährt.»

Um dies alles umsetzen zu können, brauche es aber vor allem eines, räumt auch sie ein. Und zwar Schnee.

Gantrisch

Skigebiete neu mit Familienpass

Für die neue Skisaison warten die Skigebiete der Region Gantrisch mit einer Neuerung auf. «Für 900 Franken können mit dem neuen Familienpass zwei Erwachsene mit ihren Kindern alle Skigebiete im Gantrischgebiet besuchen», sagt Stephan Lanz, Verwaltungsratspräsident von Schnee Selital, gegenüber den FN. Mit dem Gantrisch-Schnee-Pass erhalte man nach wie vor 30  Prozent Rabatt in der Jungfrau-Ski-Region und eine Tageskarte für 10 Franken ausserhalb der Saison. Sonst würden die Skigebiete im Gantrisch keine Neuerungen anbieten, sagt Lanz. Im Frühling überlegten sie sich aufgrund der eingebrochenen Verkaufszahlen des Gantrisch-Schnee-Passes, ob sie sich entweder dem Top-4-Schneepass im Berner Oberland oder dem Magic Pass in der Westschweiz anschliessen sollten. Dies sei nun aber vom Tisch, sagt Lanz. «Die Mitwirkung bei Top 4 ist nicht möglich, da diese Skigebiete kein Interesse daran haben, kleinere Gebiete zu unterstützen.» Dem Magic Pass wollte man sich nicht anschliessen, weil sich die Kunden weniger auf die Westschweiz orientieren würden.

Dem Start der Skisaison steht Lanz ganz pragmatisch gegenüber: «Die Saison fängt an, wenn es Schnee hat.»

 

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