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Kinderstuben unter Strommasten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Etwas versteckt unter riesigen Strommasten befinden sich kleine, vor Leben sprühende Tümpel. Wer sich leise genug heranpirscht, entdeckt die verschiedensten Amphibien und Insekten, von Grasfröschen bis hin zu Libellen und Bienen.

Die auf den ersten Blick skurrile Kombination aus massivem Strommast und winzigem Tümpel hat durchaus ihre Berechtigung: «Unser Ziel ist es, den natürlichen Lebensraum der Gelbbauchunke zu vergrössern», sagt Andrea Haslinger, Projektleiterin Schutzgebiete und Artenförderung bei Pro Natura und Leiterin des Projekts «Förderung Gelbbauchunken unter Strommasten».

Sie erklärt, dass die Gelbbauchunke zwischen April und September kleine Tümpel braucht, um ihren Laich abzulegen. Kleine Wassermengen erwärmen sich leichter als grosse, was dem Laich dabei hilft, sich schnell zu entwickeln. Ausserdem schützt das Austrocknen des Tümpels nach der Laichzeit davor, dass sich für die Folgesaison zu viele Fressfeinde der Gelbbauchunke ansammeln.

Eine gefährdete Tierart

«Wie bei vielen gefährdeten Tierarten ist auch bei der Gelbbauchunke eines der grössten Probleme, dass ihr natürlicher Lebensraum immer kleiner wird», so Haslinger. Da die Hochspannungsleitung in der Region Gümmenen/Laupen/Mühleberg ideal zwischen Wald und Gewässer liegt, eignen sich die Standorte der Masten hervorragend, um kleine Tümpel anzulegen, die der Gelbbauchunke als Kinderstube dienen können.

Der Abstand zwischen den einzelnen Masten ist ausserdem nicht sehr gross, was ihr ermöglicht, von einem Tümpel zum nächsten zu wandern.

Aufwendige Handarbeit

Haslinger erklärt, dass die Tümpel mithilfe von Zivildienstleistenden gebaut worden seien. Als Erstes haben sie die Wiese rund um die Masten gemäht und die Tümpel abgesteckt. Danach wurden diese von Hand ausgehoben und mit einem Schutzflies und einer Plastikfolie ausgelegt, damit sie nicht schon während der Laichzeit austrocknen. Schliesslich haben die Helfer eine Schicht Kies eingefüllt, die am Rand mit grösseren Steinen komplettiert wurde, um den Unken einen sicheren Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.

Wo keine natürlichen Rückzugsorte für die Gelbbauchunke vorhanden waren, hat Pro Natura ausserdem Strukturen wie zum Beispiel grössere Holzhaufen errichtet.

Für alles ist gesorgt

Da die Teiche zu gross sind, um regelmässig von allein auszutrocknen, sorgt eine spezielle Vorrichtung dafür, dass das Wasser abgelassen werden kann. «Anfang Winter wird einfach ein Stöpsel gezogen und im Januar wieder eingesetzt wird, damit der Tümpel in der nächsten Laichsaison wieder bereit ist», erklärt Haslinger.

Dass das Wasserablassen nötig sei, habe sich schon nach kurzer Zeit bestätigt, sagt sie weiter, denn im eingelegten Sieb wurden sehr viele Libellenlarven gefunden. Diese gehören zu den Fressfeinden der Gelbbauchunke.

Ein voller Erfolg

Und: Der Aufwand hat sich gelohnt. Seit diesem Sommer konnten erste Gelbbauch­unken und auch deren Laich in den Tümpeln beobachtet werden. «Das Projekt wird nun ausgewertet, und wir prüfen, ob wir auch in anderen Regionen ähnliche Lebensräume für die Gelbbauchunke schaffen können», sagt Haslinger.

«Eines der grössten Probleme der Gelbbauchunke wie anderer gefährdeter Tiere ist, dass ihr natürlicher Lebensraum immer kleiner wird.»

Andrea Haslinger

Projektleiterin Pro Natura

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