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Landschaftspflege fördert die Artenvielfalt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das kniehohe Gras ist noch nass, als an diesem trüben Samstagmorgen fünf junge Frauen und Männer bei der Alp Ladegrat zwischen Sangernboden und Zollhaus die steile Böschung empor­steigen. Ausgerüstet mit Astscheren, wollen sie heute «schwenten». Wenig später schneidet die Gruppe mit wenigen Handgriffen kleine, junge Tannen ab und wirft sie auf einen Haufen. Noch ganz kleine Tannen rupfen sie von Hand aus. Am Ende des Tages wird die Gruppe die ganze Weide von den Tannen befreit haben.

Der andere Firmenanlass

Die Gruppe gehört zur Jungen Wirtschaftskammer Sense-See des Kantons Freiburg. Sie will an diesem Tag in der Landschaftspflege mithelfen. Koordiniert wird dieser Einsatz vom Naturpark Gantrisch, der regelmässig Landschaftspflegeeinsätze für Gruppen und Firmen organisiert. «Die Firmen nutzen dieses Angebot mehr und mehr», erklärt Stefan Steuri, der die Einsätze begleitet und auch heute die Gruppe führt. «Viele Firmen wollen heutzutage etwas Gemeinnütziges tun und der Gesellschaft oder der Natur etwas zurückgeben.» Mit den Einsätzen könnten sie gleichzeitig die Gruppendynamik fördern. «Anstatt einfach in ein Restaurant zu gehen, verlegen viele Unternehmen ihre Firmenanlässe lieber in die Natur», erklärt der Naturschutzaufseher.

«Wer hat schon einmal das Wort ‹schwenten› gehört?», fragt Steuri. Die jungen Menschen schweigen zuerst, dann meldet sich ein Mann. Er half sogar mal seinem Onkel beim Schwenten. «Würde man auf dieser Alp nicht regelmässig schwenten, also die jungen Tannen ausreissen, würden sie absamen und die Alp wäre bald von Wald überwachsen», erklärt Steuri, «das Gantrisch­gebiet würde aussehen wie der Schwarzwald. Alles wäre zugewachsen.»

Der Wald dehnt sich aus

Die Gantrischregion sei eine sogenannte halboffene Landschaft. Es gebe sowohl Wald als auch offene Landflächen. «Das ist sehr wichtig für die Artenvielfalt», sagt Steuri. Der Wald sei zwar auch sehr wichtig. «Aber er nimmt in der Schweiz enorm zu. Pro Jahr wächst der Waldbestand etwa um die Fläche des Thunersees.» Vor allem in Bergkantonen wie Graubünden, dem Tessin, dem Wallis und auch Bern dehne sich der Wald aus, weil man viele Landwirtschaftsflächen nicht mehr bewirtschafte.

Ungläubige Gesichter bei den jungen Frauen und Männern: «Was, der Waldbestand nimmt zu? Ich dachte immer, er nimmt ab», sagt eine junge Frau. Eine andere Frau meint: «Aber das ist doch eigentlich gut, oder? Wenn der Wald zunimmt?» Das komme auf den Blickwinkel an, entgegnet Steuri. Natürlich könne man die Landschaft der Natur überlassen. «Will man nur Waldtiere fördern, ist diese Entwicklung positiv. Aber halboffene Landschaften sind für die Artenvielfalt eigentlich besser.» Es brauche diesen Ausgleich, um auch andere Tierarten und Pflanzen zu fördern. Zudem verdränge der Wald landwirtschaftlich genutzte Zonen. «Würde man hier nicht schwenten, hätten die Kühe bald nichts mehr zu fressen und wir könnten keine Tiere mehr halten», sagt denn auch der Landwirt, der die Alp bewirtschaftet. «Wir sind froh, dass diese Flächen noch ­bewirtschaftet werden», sagt auch Stefan Steuri vom Naturpark Gantrisch. «Wir wollen ja auch regionale Produkte ­fördern.»

Der Mensch sucht die Natur

«Meine Grossmutter bewirtschaftete diese Alp schon früher», erzählt der junge Landwirt den Teilnehmern der Jungen Wirtschaftskammer. Später betrieb sie die Alp zusammen mit seinem Vater. Seit es dem Vater gesundheitlich nicht mehr gut geht, bewirtschaftet er die Alp selber, wobei ihm sein Cousin und sein Schwager helfen. «Früher halfen mehrere Generationen einer Familie, eine Alp zu bewirtschaften. Das ist heute schwieriger», erzählt er. Deshalb kamen laut dem Landwirt diesen Sommer drei Ehepaare auf die Alp, um jeweils für 14 Tage anzupacken. Sie hätten geholfen, die Alp zu bewirtschaften, auf der im Sommer 43 Rinder weiden. Dieses Modell werde immer beliebter. Die Menschen würden vermehrt die Nähe zur Natur suchen und kämen für zwei bis drei Wochen auf eine Alp. Der Landwirt mahnt jedoch: «Viele Leute, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, unterschätzen den Alltag auf einer Alp.» Viele würden sich ein romantisches Erlebnis in den Bergen und mit den Tieren vorstellen. «Doch die Arbeit ist hart, und die Tage sind lang.» Viele würden das nicht aushalten und nach ein paar Tagen aufgeben.

Ziel ist der Austausch

Die Frauen und Männer der Jungen Wirtschaftskammer stellen dem jungen Landwirt zahlreiche Fragen. Genau das sei ein Ziel der Landschaftspflegeeinsätze, sagt Stefan Steuri. Der Naturpark Gantrisch wolle den Austausch zwischen Berggebieten und dem Mittelland fördern und Bergbauern und die Menschen aus der Agglomeration in Kontakt bringen.

Es ist inzwischen Mittag, die Sonne ist aus den Wolken hervorgekommen. Schweissperlen glänzen auf den Gesichtern der Teilnehmer. Die Gruppe hat schon fast die gesamte Weide von den jungen Tannen befreit. Am unteren Ende des steilen Hanges türmt sich ein Haufen von abgeschnittenen und ausgerissenen Tannen auf. «Jetzt essen wir erst mal», sagt Stefan Steuri.

 

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