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Lebensmittel verteilen statt vernichten

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Chips und Schokolade, Smoothies und Karotten, Brot und Fertigsuppe: Nach dem Rundgang mit einer freiwilligen «Tischlein deck dich»-Helferin durch einen Saal der Kirchgemeinde Neuenegg ist der Einkaufstrolley der Frau gut gefüllt – mit Lebensmitteln, die sonst im Abfall gelandet wären. «Ich bin froh, dass ich hierherkommen darf», sagt sie, die wegen Invalidität nicht mehr arbeiten kann und deshalb jeden Rappen umdrehen muss. «Es gibt immer gute Sachen. Schokolade kann ich mir nicht leisten, und manchmal sind sogar Kaffeekapseln dabei.» Sie freue sich aber nicht nur über die Lebensmittel, sondern auch über die Gespräche mit den Helfern und den anderen Bezügern. «Ich sehe, dass ich nicht die Einzige bin.»

Gut 30 Personen aus Neuen­egg und den umliegenden Gemeinden Laupen, Bösingen, Ueberstorf und Wünnewil-Flamatt sind an diesem Vormittag zur Kirchgemeinde gekommen. Eine Frau hat ihre Tochter im Kinderwagen dabei, eine andere lässt sich von einer Helferin erklären, wie man Linsen kocht, und ein Mann freut sich über die gefrorenen Himbeeren, die er in seine Kühltasche packen kann.

Seit fünf Jahren

«Tischlein deck dich» gibt es in Neuenegg seit fünf Jahren. Damals nahm die Pfarrerin Maja Petrus in der Kirchgemeinde den Dienst auf. Sie kannte die Organisation, die sich gegen Food Waste und für Armutsbetroffene engagiert, von ihrer früheren Arbeitsstelle im Aargauischen und ini­tiier­te die Sektion in Neuen­egg. Mit Erfolg: Heute arbeiten hier 54 freiwillige Helferinnen und Helfer im Turnus. 2018 wurden 15 000 Kilogramm Lebensmittel verteilt, die Grossverteiler und Restaurants sowie die Bäckerei Bärtschi und die Firma Gustofino aus der Region nicht verkaufen konnten. «Für die Bezüger sind die Lebensmittel eine Ergänzung zum Wocheneinkauf, sie ersetzen diesen nicht», sagt Petra Flückiger, Leiterin der Abgabestelle in Neuenegg. An diesem Fe­bruarmorgen liegt viel Weihnachtsschokolade auf den Tischen, Grundnahrungsmittel wie Reis oder Teigwaren fehlen. «Die Lebensmittel erlauben den Leuten auch, einmal ein Geschenk zu machen oder etwas Gutes zu servieren, wenn sie Besuch haben.»

Klare Regeln

Der Sozialdienst entscheidet, wer Anrecht auf die Lebensmittel hat, Petra Flückiger und ihr Team können dies nicht beeinflussen. «Das ist gut so. Der Sozialdienst entscheidet aufgrund seiner Zahlen, und wir stehen nicht unter Druck», sagt Traugott Vöhringer, ebenfalls Teil des Leitungsteam von «Tischlein deck dich» Neuen­egg.

Für die Bezüger gelten klare Regeln: Bevor die Abgabe beginnt, geben sie ihre Bezugskarte ab und bezahlen einen symbolischen Franken. Ein Helfer lost aus, in welcher Reihenfolge die Bezüger die Lebensmittel holen können. Bereits im Voraus haben die Helfer klar festgelegt, von welchem Lebensmittel wie viel pro Person zu vergeben ist, damit alles seine Gerechtigkeit hat. Die Bezüger müssen eine Kühltasche für die gefrorenen Lebensmittel dabeihaben. Sie müssen nichts nehmen, sondern nur, was sie gebrauchen können.

Dankbarkeit und Scham

Die Helfer spüren die Dankbarkeit der Bezüger – und manchmal auch deren Scham: «Einige genieren sich, hierher zu kommen», sagt Flückiger. Diskretion sei deshalb wichtig. Willkommen ist das Angebot jedoch bei allen: Nach 45  Minuten sind fast alle Lebensmittel verteilt. Die Helferinnen und Helfer räumen zusammen, wischen den Boden und schliessen die Türen – eine Woche später werden sie die Tische wieder decken.

Zahlen und Fakten

4200 Tonnen Lebensmittel 2018

Der Verein «Tischlein deck dich» wurde 1999 gegründet. Er will der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken – in der Schweiz werden laut Bundesamt für Statistik jährlich 2 Millionen Tonnen einwandfreie Lebensmittel vernichtet – und armutsbetroffe Textnen Menschen helfen. In der ganzen Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gibt es 129 Abgabestellen, mit denen über 19 100 Menschen erreicht werden. 800 Betriebe aus Landwirtschaft, Grosshandel und Industrie spendeten 2018 insgesamt über 4200 Tonnen Lebensmittel. Rund 3000 Freiwillige und 24 Festangestellte arbeiten für «Tischlein deck dich». Die Abgaben sind dem Lebensmittelgesetz unterstellt.

mir

Zahlen und Fakten

4200 Tonnen Lebensmittel im Jahr 2018

Der Verein «Tischlein deck dich» wurde 1999 gegründet. Er will der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken – in der Schweiz werden laut Bundesamt für Statistik jährlich 2 Millionen Tonnen einwandfreie Lebens­mittel vernichtet – und armutsbetroffenen Menschen helfen. In der ganzen Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gibt es 129 Abgabestellen, mit denen über 19  100 Menschen erreicht werden. 800 Betriebe aus Landwirtschaft, Grosshandel und Industrie spendeten 2018 insgesamt über 4200 Tonnen Lebensmittel. Rund 3000 Freiwillige und 24 Festangestellte arbeiten für «Tischlein deck dich». Die Abgaben unterstehen dem Lebensmittelgesetz.

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