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Schüler lernen weiterhin schwimmen

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«Der Grosse Rat hat die Schliessung beschleunigt», sagt Vinzenz Miescher, Geschäftsführer der Stiftung Bernaville in Schwarzenburg. Die Stiftung betreut Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Teil ihrer Anlagen war bis jetzt ein Hallenbad, dass nicht nur Bewohnern, sondern auch Schulen und Vereinen diente. Damit ist nun Schluss. Per Ende Jahr schliesst die Stiftung ihr Hallenbad definitiv. Das war zwar bereits 2016 so geplant (die FN berichteten). «Wir haben aber immer gesagt, dass wir das Bad länger offen halten, sollte es in unserem Bauprojekt zu Verzögerungen kommen», sagt Mie­scher. Tatsächlich beginnen die Ausbauarbeiten nun frühestens 2021. Trotzdem schliesst das Bad bereits Ende Jahr. Grund ist das Entlastungspaket 2018, das der Berner Grosse Rat im letzten Jahr verabschiedet hat. Die Stiftung Bernaville muss künftig 140 000 Franken pro Jahr einsparen. «Verzichten wir auf das Bad, können wir die Hälfte dieses Betrages einsparen, ohne dass wir in unserem Kerngeschäft abbauen müssen.»

Keine Kernaufgabe

Ein Hallenbad zu betreiben, gehöre nicht zum Kerngeschäft der Stiftung. Das Bad sei zu 80  Prozent durch Schulen und Vereine besetzt. Die Stiftung habe deshalb 2015 die Gemeinde Schwarzenburg um Unterstützung gefragt, sagt Miescher. Doch die Gemeinde habe abgelehnt. «Der Gemeinderat musste dieses Gesuch aufgrund der angespannten Finanzlage ablehnen», erklärt Martin Haller, Gemeindepräsident (SVP) von Schwarzenburg.

Neben finanziellen Gründen braucht die Stiftung den Platz für neue Ateliers. «Können wir das Hallenbad zu Produktionsstätten umbauen, können wir auf einen zusätzlichen Bau verzichten und so markant Kosten sparen.»

Unveränderter Unterricht

Die Schliessung des Bades bringt die umliegenden Gemeinden in Bedrängnis. Gemäss Auskunft der Berner Erziehungsdirektion sind sie verpflichtet, Schwimmunterricht anzubieten. Fehlen geeignete Hallenbäder, können sie auf Freibäder oder auf spezielle Sportwochen ausweichen. Glück hat die Gemeinde Schwarzenburg: «Wir haben Wasser gefunden», sagt Gemeinderat Daniel Schmied (SVP). Die Gemeinde erhält wöchentlich zwei Stunden Wasserzeit im Hallenbad Schlossgarten in Riggisberg. Im Laufe des vierten Schuljahres besuchen die Schwarzenburger Klassen blockweise acht Lektionen Schwimmunterricht. In der neunten Lektion legen sie wie bisher den obligatorischen Wasser-Sicherheits-Check ab. Diese Lösung gilt vorerst für ein Jahr, denn sie macht den Schulbetrieb kompliziert. «Aufgrund der längeren Transportwege müssen wir künftig pro Schwimmlektion drei Lektionen statt zwei einsetzen», erklärt Schmied. Zudem führt der Lehrplan 21 dazu, dass weniger Lektionen ausserhalb der Kernfächer zur Verfügung stehen. «Wir müssen deshalb prüfen, ob der Schwimmunterricht in der Stundentafel überhaupt noch Platz findet.» Dem Gemeinderat sei aber wichtig, dass die Vorbereitung auf den Wassertest nicht am schul­freien Nachmittag stattfindet. «Denn dann würden ihn vielleicht diejenigen nicht besuchen, die ihn am Nötigsten hätten», sagt Schmied.

Die Gemeinde rechnet mit Mehrkosten von rund 2000 Franken pro Jahr, bedingt vor allem durch höhere Transportkosten. «Wir sind aber sehr froh, hat die Schulleitung diese Lösung gefunden»,

Keine Lösung für Guggisberg

Keinen Ersatz hat hingegen Guggisberg gefunden. «In Riggisberg hätten wir nur Wasserzeiten ausserhalb des Stundenplans erhalten», erklärt Schulleiterin Vreni Bürki. Im Moment sei die einzige Möglichkeit, möglichst viele Schwimmlektionen im Freibad Eywald abzuhalten. «Dafür hoffen wir auf schöne Sommermonate.» Längerfristig könnte das geplante Hallenbad in Plaffeien eine Lösung sein. «Wir haben bei den Initianten unser Interesse angemeldet», sagt Bürki.

Volkshochschule

Kurse im Wasser sind nur noch teilweise möglich

Betroffen von der Schliessung des Hallenbades Bernaville ist auch die Volkshochschule Schwarzenburg (VHS). Sie hat teilweise eine Lösung gefunden. «Die Kinderschwimmkurse finden künftig voraussichtlich im Hallenbad Schloss­garten in Riggisberg statt», sagte VHS-Geschäftsführerin Karin Burren. Auf die Durchführung von Aqua-Gym-Kursen verzichtet die VHS aber künftig. «Neben der Schliessung des Hallenbades haben uns weitere interne Überlegungen zu diesem Schritt bewogen», sagt Karin Burren. Kursleiterin Therese Reber wird aber laut eigenen Angaben künftig in Eigenregie Aqua-Gym-Kurse im Hallenbad Schlossgarten in Riggisberg anbieten.

sos

 

 

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