Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Seeungeheuer Nessie ist umgezogen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Sie sind gross, sie sind vorwiegend grau, und bringen trotzdem ab sofort viel Farbe in die Gassen von Schwarzenburg: Die sieben zum Teil meterhohen Gnomen, die seit letztem Samstag an mehreren Standorten im Dorf zu bestaunen sind. Die fantasievollen Skulpturen des Betonplastikers Jürg U. Ernst hatten vorher in einer «Gnomen-WG» im Gnomengarten gehaust. Nach dessen Schliessung 2015 setzte sich der Kunstverein Schwarzenburg dafür ein, dass einige der insgesamt 50 Figuren auf einem Gnomenweg eine neue Bleibe finden. Fast drei Jahre Planung und Arbeit waren nötig, um das Projekt zu realisieren. Ab April wurden die ersten der oft tonnenschweren Skulpturen an ihre neuen Standorte versetzt. Am Samstag konnte der Weg endlich eröffnet werden.

Die Gnomen sind los

Gnomenvater Jürg Ernst zeigte sich an der Einweihungsfeier glücklich: «Ich hatte anfangs nicht daran geglaubt.» Probleme rund um den Transport der zerbrechlichen Skulpturen hätten ihm den Schlaf geraubt. Die Erleichterung stand dem 67-Jährigen ins Gesicht geschrieben. Besonders aufwendig war die Züglete von «Nessie». Die «eitle» Seeungeheuer-Dame erhielt zudem neu einen Schwanz samt Spiegel. «412 Stunden habe ich daran gearbeitet, teilweise bei über 35 Grad, auf einem wackeligen Podest.» Eine anstrengende Arbeit für den Künstler, der vor fünf Jahren einen Schlaganfall erlitten hat.

Wenigstens hat sich die Mühe gelohnt: Seeungeheuer Nessie scheint sich am neuen Ort wohlzufühlen. «[Es] ist ausgewandert vom Loch Ness, weil es dort zu viele Touristen hat», steht auf einer nicht ganz ernst gemeinten Infotafel neben der 12 Tonnen schweren, dreiteiligen Betonskulptur. Statt mit einer schottischen Burgruine muss das Fabelwesen hier mit dem Schwarzenburger Schloss vorliebnehmen; statt Hochlandrinder grasen friedlich Lamas im Gehege des angrenzenden Pflegezentrums. Der Menschenauflauf an der Einweihungsfeier kümmerte die südamerikanischen Mini-Kamele indes wenig. Rund 150 Personen waren an die Eröffnung gekommen: Die Freude über den neu entstandenen Gnomenweg war ihnen anzusehen und liess die Enttäuschung über die Schliessung des Gnomengartens vergessen. Diese erfolgte vor allem aus gesundheitlichen Gründen des Künstlers.

Gut machen sich die sieben Gnomen an ihren neuen Standorten: Manche kommen sogar fast besser zur Geltung als im verwinkelten, überwucherten Garten der Familie Ernst. Etwa verkündet der «dreiköpfige Wahrheitssänger» seine drei Wahrheiten neu beim Museum. Fleissig lässt er weiter neue Worthülsen fallen. Eine der neueren: «Trump», für manche wohl selber ein dreiköpfiger Wahrheitssänger. Etwas versteckt sucht der «Sterngucker» in seinem goldenen Käfig neu ausgerechnet hinter der Bank nach dem Sinn des Lebens. Die «Gaffer» beobachten derweil ohrenlos das Geschehen beim Pflegezentrum und versuchen zu begreifen. Dass seine närrischen Untertanen nun im ganzen Dorf ihr Unwesen treiben, hätte dem bei einem Happening im Jahr 2016 zerstörten Gartenkönig Pluto wohl gefallen.

Entdeckungen beim Rundgang

«Der Gnomenweg ist eine gute Lösung», freut sich auch Laurenz Suter, Präsident des Kunstvereins. Vier der sieben Figuren auf dem Rundweg gehören dem Verein, eine der Bank Gantrisch, zwei wurden von Privaten zur Verfügung gestellt. Der vorgeschlagene Rundgang dauert 60 bis 80 Minuten. Wer die Figuren auf dem kürzesten Wege besichtigen möchte, schafft dies auch in einer guten halben Stunde. Einige kleinere Figuren haben in den Gärten der Schwarzenburger eine neue Heimat gefunden. Ihre Standorte sind jedoch nicht auf dem bei der Gemeinde und im Naturpark Gantrisch erhältlichen Flyer oder in der App vermerkt. «Aufmerksame Besucher können die Objekte auf dem Rundgang entdecken», sagt Ernst, und schmunzelt geheimnisvoll. Der krönende Abschluss wäre für ihn, den «Königsthron mit Thronfolger» in den Rundgang zu integrieren. «Ein ideales Sujet für Selfies.»

www.gnomenweg.ch

Fakten und Zahlen

Aufwendige Züglete

100 000 Franken haben der Kauf der Figuren und deren Züglete den Kunstverein Schwarzenburg gekostet. Rund 180 Sponsoren, Institutionen und Privatpersonen haben den Gnomenweg finanziert; ein Teil des Betrags wurde in Form von Arbeit gespendet. Der Kanton hat sich mit 35 000 Franken beteiligt, 2000 Franken hat die Gemeinde beigesteuert. Der Kunstverein sammelt weiterhin Geld für den Unterhalt des Weges und den möglichen Erwerb weiterer Figuren. Wer sich für ein berührendes Porträt des Künstlers und des Gnomengartens interessiert: Vom 9. bis 11. November zeigt Filmemacherin Miriam Ernst, Tochter von Jürg Ernst, um 20 Uhr ihren Dokumentarfilm «Narrenbühl» in der AtelierGalerie Ernst in Schwarzenburg.

ea

 

Meistgelesen

Mehr zum Thema