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Skulpturen und Drucke statt Gnomen

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Es ist kein schöner Vormittag, als die Künstlerinnen Anna Schmid und Barbara Bandi am Montag ihre Ausstellung im Schloss Schwarzenburg aufbauen. Es ist kalt und windig, als sie einige Holzskulpturen und Drucke in den Schlosskeller hinuntertragen. Am Freitag ist Vernissage für die erste Ausstellung des Kunstvereins Schwarzenburg. Diese ist bis am 11. November jeweils an den Wochenenden zu sehen.

Thematische Öffnung

Der Kunstverein Schwarzenburg ging aus dem Verein Gnomengarten hervor. Von 2001 bis 2015 stellte der Plastiker Jürg U. Ernst seine Gnomenskulpturen aus Beton in einer Gartenanlage in Schwarzenburg aus. Nach dem Ende des Gnomengartens 2015 engagiert sich der Verein dafür, dass die Skulpturen an verschiedenen Standorten im Dorf aufgestellt werden. «Vor zwei Jahren wollten wir uns zudem thematisch öffnen und hatten die Idee, Künstlerinnen und Künstler für Ausstellungen einzuladen», erklärt Vereinspräsident Laurenz Sutter. Doch eine Ausstellung auf die Beine zu stellen brauche enorm viel Zeit. «Kuratorin Els Marti befasst sich schon über ein Jahr mit diesem Vorhaben.» Laurenz Sutter kennt Anna Schmid schon lange und ist von ihren Holzskulpturen beeindruckt. «Es ist deshalb kein Zufall, dass wir mit ihr die erste Ausstellung gestalten.» Els Marti habe mit Barbara Bandi eine Künstlerin ausgesucht, welche die Holzplastiken von Schmid ergänzt.

Holz bleibt Material

«Ich hatte Bekannte, die mich auf das Holz brachten», sagt Anna Schmid. Die Bildhauerin lebt in Spiez und hat seit 2003 in zahlreichen Ausstellungen mitgewirkt. Sie möge die Vielfalt und die Farben dieses Materials. Sie betont aber: «Holz ist für mich ein Arbeitsmaterial. Ich habe keine speziell tiefe Beziehung zu Bäumen, wie das einige Menschen manchmal denken.» Schmid hatte auch schon künstlerische Phasen, in denen sie die Arbeit mit Holz überwinden wollte. Mehrere Skulpturen in der Ausstellung sind geschwärzt, so dass der Betrachter nicht als Erstes an Holz denkt.

Zwischen abstrakt und konkret

Doch grundsätzlich blieb Schmid ihrem Lieblingsmaterial treu. Sie verwendet nur einheimisches Holz. «Es ist schön, wenn ich sagen kann, woher ich meinen Rohstoff habe.» Ihre Skulpturen arbeitet sie mit der Motorsäge aus ganzen Baumstämmen heraus, die Oberfläche bearbeitet sie teilweise mit Spezialwerkzeugen wie Stechbeiteln.

Bei ihren Werken geht es um Themen, die Schmid in ihrer Umgebung beobachtet, die sie auch selber beschäftigen. Mehrere filigrane Werke stehen unter dem Stichwort Fragilität. Im Gewölbekeller stehen Skulpturen, die an originelle Räder erinnern. «Diese Wellenräder setzen das Thema Bewegung und Dynamik um.» Auch Gleichgewicht ist ein wichtiges Thema. Sie möge es, wenn ihre Skulpturen Betrachterinnen und Betrachter an Gegenstände erinnerten, ohne allzu konkret zu werden.

Puppen als Anfang

Barbara Bandi, die zweite Künstlerin, begann ihre Karriere eigentlich als Puppenspielerin. Zur Arbeit mit Metall kam sie, als sie für ein Puppenspiel Requisiten herstellen wollte. Sie besuchte die Kunstgewerbeschule und begann schliesslich, Plastiken aus Metall zu schaffen. Heute arbeitet sie vor allem mit dem Tiefdruckverfahren. Dabei bearbeitet sie Druckplatten, indem sie zum Beispiel mittels Säure Muster oder Motive in die Platten ätzt. Die Muster werden beim Druck auf das Trägermaterial übertragen. Bandi wagte sich auch daran, auf Seidenpapier zu drucken. «Ich musste aber experimentieren, bis ich das beste Verfahren gefunden hatte.»

Nicht die Welt verbessern

Sie arbeite gerne in thematischen Zyklen. «Wenn mich ein Thema beschäftigt, stelle ich mehrere Drucke dazu her und gehe dann zum nächsten Thema.» In Schwarzenburg sind die Zyklen «Vom Winde verweht», «Gläser und Flaschen» sowie «Babel» zu sehen. Die Drucke «Babel» zeigen Häuserschluchten einer fiktiven Grossstadt, in die Bandi Figuren wie etwa zwei Steinböcke montiert. Barbara Bandi schnitt nach jedem Druck die Bildbogen auseinander und setzte sie wieder neu zusammen. Dadurch pendelt das Auge des Betrachters stets zwischen dem Entdecken von Ähnlichkeiten und Unterschieden hin und her. In den Drucken «Vom Winde verweht» kreiert Bandi sehr ähnliche Naturstimmungen, die sie jeweils in einem anderen Farbton darstellt. In dieser Serie setzt sich Bandi mit der Fragilität der Umwelt auseinander, die sich gerade im Klimawandel zeige. «Ich mache mir aber nicht die Illusion, dass ich mit meinen Werken die Welt verbessern kann.» Sie wolle sich aber in ihrer Kunst mit Themen auseinandersetzen, die sie beschäftigten.

«Ein gutes Pflaster»

Stösst die erste Ausstellung bei Besuchern auf Interesse, so plant der Kunstverein weitere Projekte. «Wir würden gerne jedes Jahr eine Ausstellung im Schloss durchführen», sagt Laurenz Sutter. Er habe dafür auch bereits Künstlerinnen im Auge. Ob der November die geeignete Jahreszeit für eine solche Ausstellung sei, müsse die Erfahrung zeigen. Doch Sutter ist zuversichtlich: In Schwarzenburg gebe es viele kulturinteressierte Menschen. «Schwarzenburg ist deshalb ein gutes Pflaster für eine Kunstausstellung.»

«Wir würden ­gerne jedes Jahr eine Kunstausstellung im Schloss durchführen.»

Laurenz Sutter

Präsident Kunstverein Schwarzenburg

Praktische Informationen

Ausstellung an zwei Wochenenden

Die Ausstellung ist an den beiden kommenden Wochenenden im Schloss Schwarzenburg zu sehen: Freitag, 2. November, 17 Uhr bis 21 Uhr; Samstag, 3. November, 13 Uhr bis 19 Uhr; Sonntag, 4. November, 10 Uhr bis 18 Uhr; Freitag, 9. November, 17 Uhr bis 21 Uhr; Samstag, 10. November, 13 Uhr bis 19 Uhr; Sonntag, 11. November, 10 Uhr bis 18 Uhr. Eröffnet wird die Ausstellung am kommenden Freitag, 2. November, um 18 Uhr mit der Vernissage.

sos

www.kunstverein-schwarzenburg.ch

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