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Beruhigendes «Om» aus dem Handy

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Smartphone-App heisst «Calm». Die Stimme, die über Kopfhörer ins Ohr dringt, heisst Tamara. Sie weist den Hörer auf ein umfangreiches App-Angebot hin. Beim Einstieg wird das Ziel der Meditation definiert: Möchte der User sein Beziehungsleben verbessern, endlich besser schlafen oder den Stress besser bewältigen? Burnout? Je nach Wunsch schlägt die App geeignete Meditationen vor, die von sanften Stimmen vorgetragen werden. Für meditatives Ambiente sorgen das Rauschen eines Bachs, das Meeresrauschen und das Flackern eines Kaminfeuers. Und tatsächlich: Wer es ausprobiert, kann zur Ruhe kommen. Die Gedanken rattern nicht mehr im Kopf. Ausgerechnet das Smartphone, jenes Teufelsding, das den ganzen Tag fiept und surrt, sorgt für Ruhe und Entspannung.

Der Achtsamkeits-Markt

Meditations-Apps boomen. Die Digitalisierung und Globalisierung haben in den letzten Jahren viel Unruhe und Überforderung in den Alltag gebracht. Das liess die Sehnsucht nach Stille und einem Schutzraum für die Seele anwachsen. Gewiefte App-Entwickler haben daraus ein Geschäftsmodell entwickelt und programmieren Apps für jede Gemütslage. Diese werden millionenfach heruntergeladen von Menschen, denen die Zeit für Meditationskurse fehlt. Sie legen sich mit dem Smartphone ins Bett und folgen per Kopfhörer den Meditationsanleitungen.

Mittlerweile können sie aus einem grossen Sortiment an Apps auswählen. Eine beliebte App heisst «7Mind». Damit kann der User Meditations-Kurse zu Themen wie Stress, Glück oder Beziehung auswählen. Andere Apps helfen beim Einschlafen und Runterfahren wie der «Zazen Meditation Timer». Eine Stimme gibt es hier nicht, dafür neun unterschiedliche Gongs, deren Klanglänge man einstellen kann. Die App «Stop, ­Breathe and Think» wiederum stellt dem User Fragen zu seinem Befinden und spuckt dann die passende Meditation für ihn aus. Weitere beliebte Apps heissen «Headspace», ­«Breethe», «BreakFree» und «Bambu».

Die «Stundenbuch-App»

Beim Trend mischen auch kirchliche Kreise mit, zumindest wenn man annimmt, dass das Beten dem Meditieren sehr nahe kommt. Martin Iten, Mitglied der Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeit der Schweizer Bischofskonferenz und Mitarbeiter der Me­dienplattform Fisherman.FM, erwähnt als Beispiel die «Stundenbuch-App», die von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus kirchlichen Kreisen rege benutzt werde. «Darauf findet man das Stundengebet der Kirche. Auch ich selber nutze diese App täglich», sagt er. Wer ohne Leistungsdruck und falsche Erwartungen meditiert, macht mit Meditation andere Erfahrungen. In der Achtsamkeitsmeditation geht es darum, mit Gefühlen und Gedanken so umzugehen, dass sie nicht ständig in einem rattern und einen übermannen, sondern man sie achtsam annehmen und loslassen kann. Das höchste Ziel der Meditation ist es, das Göttliche persönlich zu erfahren.

Diese Erfahrung hat wohl auch Irene Gassmann schon gemacht. Die Priorin des Klosters Fahr im Limmattal hat von Meditations-Apps schon mal gehört, sie aber nie ausprobiert. Sie sagt: «Ich habe zwar ein I-Phone, aber noch nie Lust verspürt, damit zu meditieren. Ich erlebe die Meditation lieber real im Kloster.» Dass Leute ihre Sehnsucht nach Ruhe und Transzendenz nicht mehr nur in Kirchen und Klöstern zu stillen versuchen, sondern auch mithilfe von Apps, stimmt Irene Gassmann keinesfalls missmutig.

Im Gegenteil: Neuen Kommunikationstechniken gegenüber zeigt sich die bekannte Ordensfrau sehr offen. «Früher hat man Pergament beschrieben, um das Wort weiterzugeben. Heute sind es eben neue Techniken wie das Smart­phone und Apps», sagt sie. Die Menschen, betont sie, suchen immer neue Weg und Zugänge, um ihre spirituellen Bedürfnisse zu stillen. «Diese Apps sind Kommunikationsmittel, um Leute zu erreichen. Die Kirche kann von ihnen nur lernen», betont die Priorin.

«Ich habe zwar ein iPhone, aber noch nie Lust verspürt, damit zu meditieren. Ich erlebe die Meditation lieber real im Kloster.»

Irene Gassmann

Priorin des Klosters Fahr

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