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Berühmt werden um jeden Preis

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: CArole Schneuwly

Eine Reality-TV-Berühmtheit vermarktet ihren Krebstod, um Geld für ihre Kinder zu verdienen; eine unscheinbare Hausfrau wird durch einen Auftritt in einer Castingshow über Nacht zum Musikstar; ein Bundesrat bekommt vor dem Parlament und laufenden Fernsehkameras einen Lachanfall und wird mit seinem «Bündnerfleisch»-Verhaspler zum Internet-Kult.

Solche Medienhypes sind es, die den Autor Beat Ramseyer für sein Stück «Das blaue Wunder oder Kunst-Monopoly» inspiriert haben. Kann man so etwas mit Absicht herbeiführen, und wie müsste man das anstellen? Diese Fragen beschäftigten ihn schon lange, so Ramseyer.

«Es sind immer viele Faktoren, die bei solchen Geschichten zusammenspielen», sagt der Kerzerser. Eine besondere Rolle komme dabei den Medien zu. Diese machten ein Thema erst einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. «Dann kann es sein, dass sich das Ganze dermassen verselbständigt, dass erst recht alle darüber berichten müssen.» Ausgangspunkt von Ramseyers Überlegungen war die Geschichte von Jade Goody, jener Britin, die im Frühling 2009 quasi vor laufenden Kameras an Gebärmutterhalskrebs starb und dafür eine Million Pfund erhalten haben soll. Ramseyer wählte für seine Version die Kunstszene und machte aus Jade Goody die unbekannte Kunstmalerin Andrea, die zum Schein einen öffentlichen Protest-Selbstmord ankündigt und damit tatsächlich auf einen Schlag berühmt wird.

Freie Hand für die Regie

Das Stück hinterfragt nicht nur die vielschichtigen Abhängigkeiten zwischen aufstrebenden Möchtegernstars und bereitwillig rapportierenden Medien, sondern auch die Absurditäten des Kunstmarktes. «Es geht um die alte Frage, was eigentlich Kunst ist, und was es braucht, damit eine weisse Leinwand eine Million Franken wert wird», so Ramseyer.

Diesen Freitag erlebt «Das blaue Wunder» bei der Deutschfreiburgischen Theatergruppe (DFTG) seine Uraufführung. Regie führt, wie schon im vergangenen Jahr, Brigitte Bissegger. Eine Uraufführung inszenieren zu dürfen, sei für sie eine grosse Chance, so die Regisseurin. Dies gelte umso mehr, als der Autor ihr völlig freie Hand gelassen habe. Die Zusammenarbeit gestaltete sich für beide Seiten fruchtbar. Brigitte Bissegger sagt, sie habe bei der Arbeit mit dem Text und dem Ensemble viel gelernt, bis am Ende alles gestimmt habe. Und Beat Ramseyer fügt an, die Umsetzung auf der Bühne habe ihn gezwungen, einiges zu überdenken. «Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, dass es mein Stück ist und dass es gut ist.» Nun sei er gespannt auf die Reaktionen des Publikums. «Herzklopfen habe ich sowieso, wenn die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne meine Sätze sagen.»

Kellerpoche, Samaritergasse 3, Freiburg. Premiere: Fr., 29. Oktober, 20.15 Uhr. Weitere Vorstellungen: 30.10.; 5., 6., 7., 11., 12., 13., 14., 18., 19. und 21.11. Do., Fr. und Sa. 20.15 Uhr; So. 17 Uhr. Weitere Informationen: www.dftg.ch.

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