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Berühren erlaubt

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«Berühren verboten», heisst es oft in Museen; Abschrankungen und Vitrinen schützen die ausgestellten ­Werke vor allzu forschen Besuchern. Nicht so bei der Westschweizer Künstlerin Sève ­Fa­vre: Ihre Kunst lebt von der Interaktion mit dem Publikum; die Besucherinnen und Besucher ihrer Ausstellungen sind dazu aufgefordert, die Werke zu berühren und zu verändern – und sie damit selber neu zu schaffen. Die Werke, die jetzt im Gutenberg-Museum Freiburg zu entdecken sind, bestehen teilweise aus selbst gefalteten Schächtelchen aus verschieden farbigem Papier, die so auf dem Bild angebracht sind, dass man sie verschieben oder umdrehen kann. Jede solche Interaktion verändert das Bild; es gibt unzählige Möglichkeiten, wie das Werk aussehen kann.

Für Sève Favre ist das mehr als eine blosse Spielerei. Mit dem, was sie «intervariaktive Kunst» nennt, hinterfragt sie ihre eigene Rolle als Künstlerin. Gleichzeitig will sie veranschaulichen, wie die Komposition eines Kunstwerks funktioniert und wie sich dessen Gleichgewicht verändert, wenn man nur einen Baustein austauscht. Und schliesslich spielt sie gerne mit der Interaktion zwischen Realem und Virtuellem. So hat sie verschiedene Projekte entwickelt, mit denen sie ihre Kunst in die sozialen Medien bringt. Zu einigen ihrer Arbeiten gibt es in der Ausstellung ein virtuelles Doppel: Dort können die Besucher das Werk auf einem Bildschirm verändern und das Ergebnis direkt an die Künstlerin schicken.

«Ich vertraue dem Publikum»

Sie möge dieses Spannungsfeld zwischen realer und vir­tueller Welt, sagt die 44-Jährige. «Dass ein Werk aus einfachem Papier interaktiv werden kann, ist faszinierend.» Die unmittelbare Erfahrung der Kunst durch die direkte Berührung auf der einen und die Fortsetzung im virtuellen Raum auf der anderen Seite: Das spreche das Publikum an. «Viele Besucherinnen und Besucher meiner Ausstellungen sagen mir, dass ihnen meine Werke lange in Erinnerung bleiben.»

Dass die Menschen ihre zerbrechlichen Papierwerke anfassen dürfen, ist für Sève Fa­vre kein Problem: «Ich vertraue dem Publikum. Gerade weil die Werke fragil sind, haben die Leute grossen Respekt und gehen vorsichtig damit um», sagt sie. Manche getrauten sich kaum, sie anzufassen, andere könnten sich lange und auf fast schon meditative Weise mit einem Werk beschäftigen.

In der Ausstellung mit dem Titel «Multi-Touch» sind rund 25  Werke aus den Jahren 2012 bis 2019 zu sehen. Manche sind komplett abstrakt, andere vereinen figurative mit abstrakten Elementen. In der vierteiligen Serie «Amazing Robin» etwa löst sich ein Porträt in einer abstrakten Komposition auf; eine Auseinandersetzung mit den Geheimnissen der menschlichen Identität und der menschlichen DNA.

Im Gemperlin-Saal hat Sève Favre auf einer dreizehn mal vier Meter grossen Wand eigens eine Installation geschaffen. Auch hier können die Besucher aktiv werden. Am Ende der Ausstellung will die Künstlerin mit den Komponenten ein Werk auf Leinwand realisieren, das die Spuren aller dieser Interaktionen in sich tragen wird. Mit den Themen Papier, Kommunikation und Interaktion greife Sève Favre Dinge auf, die für das Gutenberg-Museum wichtig seien, sagt Direktor Stefan Ledergerber. Das Museum, das neu auf Instagram präsent sei, nutze die Gelegenheit, um seine Aktivitäten in den sozialen Medien voranzutreiben und bekannt zu machen.

Gutenberg-Museum, Freiburg. Bis zum 29. Dezember. Mi., Fr. und Sa. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr, So. 10 bis 17 Uhr. Führungen auf Anmeldung möglich.

Zur Person

Ausstellungen im In- und Ausland

Die 44-jährige Sève Favre stammt aus dem Wallis und lebt und arbeitet heute im Kanton Waadt. Sie hat an der Uni Freiburg studiert und mehrere Jahre in Siders Kunst unterrichtet. Heute widmet sie sich ausschliesslich ihrer eigenen Kunst, die sie bereits in Hongkong, Brüssel, London und verschiedenen Schweizer Städten ausgestellt hat.

cs

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