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Besitzer will das Hotel Kaiseregg abreissen

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Der Besitzer des Hotels Kaiseregg in Plaffeien, Antonio Manuel Goncalves Moreira, hat das Abbruchgesuch für das Gebäude eingereicht. Dies ist dem aktuellen Amtsblatt zu entnehmen. «Das ist der einzige Weg, den wir heute sehen», erklärt Josef Raemy von der Immobilienverwaltung Gerama AG, die 2013 ein Beratungsmandat für den Besitzer übernommen hat. Denn seit Gerama im April dieses Jahres zusammen mit der Gemeinde und dem kantonalen Amt für Kulturgüter über den Stand der Dinge informiert habe (die FN berichteten), habe sich kein Käufer für das Objekt finden lassen.

 Alle Kontakte, die der Besitzer mit Interessenten aufgenommen habe, hätten zu nichts geführt–vor allem wegen der hohen Umbaukosten, die eine stilgerechte Sanierung des rund hundertjährigen Gebäudes mit sich bringen würde, erklärt Josef Raemy.

Abbruch nicht erlaubt

Das ehemalige Hotel und Restaurant ist im Inventar der schützenswerten Kulturgüter in der Kategorie C eingeteilt. Das heisst, dass es weder abgebrochen werden darf, noch darf das äussere Erscheinungsbild bei Umbauten verändert werden. Das habe sich in der Zwischenzeit nicht geändert, sagt Stanislas Rück, Vorsteher des Amts für Kulturgüter, auf Anfrage. Die kantonale Kulturgüterkommission werde zum Abbruchgesuch Stellung nehmen müssen.

Verkommt zur Ruine

Josef Raemy geht davon aus, dass die Kommission Einsprache erheben wird. «Dabei nützt eine Ruine dem Amt für Kulturgüter doch auch nichts. Und ein Abbruch ist die einzige Lösung», sagt Raemy. Deshalb würden er und Antonio Manuel Moreira dafür kämpfen, dass der Abbruch bewilligt wird.

 Auch die Gemeinde Plaffeien muss über das Abbruchgesuch befinden. Wie ihre Beurteilung ausfällt, konnte Ammann Otto Lötscher auf Anfrage noch nicht sagen. Der Gesamtgemeinderat müsse darüber befinden. Lötscher geht jedoch davon aus, dass sich der Gemeinderat positiv zum Abbruchgesuch stellen wird. «Es ist schade, es war ein schönes Gebäude. Doch es zerfällt immer mehr zu einer Ruine und ist wirtschaftlich nicht haltbar.» Für die Gemeinde selbst sei ein Kauf aus finanziellen Gründen ausgeschlossen.

Das Gebäude steht in einer bewilligten Mischzone für Wohnen und Gewerbe. Dass der Besitzer an dieser prominenten Lage an der Kantonsstrasse in Plaffeien Wohnungen bauen will, findet Otto Lötscher gut. «Die Lage ist ideal und entspricht den Vorgaben des neuen Raumplanungsgesetzes, wonach verdichtet gebaut werden soll.»

«Dabei nützt eine Ruine dem Amt für Kulturgüter doch auch nichts.»

Josef Raemy

Immobilienverwaltung Gerama AG

Zahlen und Fakten

Millionenschwere Investition nötig

Im Jahr 2009 kaufte Antonio Manuel Moreira der Familie Zbinden den Gastbetrieb Hotel Kaiseregg in Plaffeien ab, den sie zuvor während vieler Jahrzehnte geführt hatte. Er wollte das Restaurant im Erdgeschoss behalten und in den oberen Stockwerken vier Wohnungen bauen. Ein Planungsbüro schätzte die Kosten damals auf rund 600000 Franken. Im Jahr 2010 erteilte die Gemeinde die Bewilligung für den Umbau. Doch dann die böse Überraschung: Die Detailberechnungen ergaben einen viel höheren Investitionsbedarf, nämlich 2,5 Millionen Franken. Da der Eigentümer diesen Betrag nicht aufbringen konnte, änderte er seine Pläne; er sah einen Neubau vor und beantrage bei der Gemeinde Plaffeien, das Gebäude aus dem Verzeichnis der schützenswerten Gebäude herauszunehmen. Dies kann aber nur im Rahmen der Ortsplanungsrevision geschehen. Heute steht das Hotel Kaiseregg immer noch unter Schutz.ak

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