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Besonderes Kunsterlebnis in der Franziskanerkirche

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marcel Crottet

FreiburgWie glaubwürdig soll heute eine üppig-barocke Passionsgeschichte verkündet werden? Leidensgeschichte als monumentales Kunstwerk, aber auch als Konsumgut erleben, sich daran erfreuen – ist das legitim? Jeder, der Musik schafft oder konsumiert, muss das für sich selber entscheiden, aber die Frage darf gestellt werden.

Für den tiefgläubigen Lutheraner Johann Sebastian Bach und seine Zeit war das keine Frage. Er war Glaube und Hoffnung, diesen unvermeidlichen Tugenden, voll verpflichtet. Die Johannes-Passion legt beredt Zeugnis davon ab. Wenn auch das «Kreuzige ihn» und «Weg mit ihm» heute fast unerträglich erscheinen, so trifft es doch den Kern des menschlichen Dramas, das sich zig-tausendmal jeden Tag wiederholt.

Die Interpreten dieser Aufführung musizierten trotz der Wucht der Worte mit Zurückhaltung, aber mit jener Intensität, welche den Zuhörer fesselt und nachdenklich werden lässt. Ein hervorragender Chor unter der Leitung von Marc Bochud, bestandene Solisten und ein in Originalbesetzung angetretenes Orchester stimmten ihre Rollen perfekt aufeinander ab und ermöglichten so eine gehaltvolle Wiedergabe dieses Werkes.

Solisten überzeugten

Jacob Pilgram als Evangelist führte mit beherrschter Leidenschaft und Begeisterung durch den unfassbaren Strom der Ereignisse, wobei die übrigen Solisten mit ihren Einwürfen und Arien immer wieder Inseln der Ruhe und der Meditation boten, aber auch Stromschnellen bravourös überstanden. So blieb den sicher und effektvoll auftretenden Solisten Marie C. Schmid, Sopran, Astrid Frédéric Pfarrer, Alt, Bertrand Bochud, Tenor, Fabrice Hayoz, Bass-Bariton, und dem hervorragend disponierten René Perler die dankbare Aufgabe, Ruhe und Abgeklärtheit und die nötige Reflexion in das Geschehen zu bringen. Der Chor schlüpfte meisterhaft in seine Rollen. Als Turbachor muss er der «Stimme des Volkes» schreiend Luft verschaffen, bei Eingangs- und Schlusschor, diesen Perlen barocken Chorschaffens, kann er seine Qualitäten voll zur Entfaltung bringen. Der taktsichere Marc Bochud ermöglichte den Zuhörern eine individuelle Auseinandersetzung mit der Historie und Bach’scher Ausdrucksgewalt.

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