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Besser fordernd als genügsam

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«Die Forderung der Lohngleichheit zwischen Frau und Mann ist kein Frauenthema, es ist ein gesellschaftliches Thema», sagt Barbara Wyssbrod, Präsidentin von Business and Professional Women (BPW) Freiburg. Das ist die Freiburger Sektion des weltweit grössten Verbandes berufstätiger Frauen. Am morgigen nationalen Aktionstag Equal Pay Day will sie deshalb möglichst viele Freiburgerinnen und Freiburger auf die in der Schweiz vorhandene Lohndiskrepanz aufmerksam machen und sie aufrütteln. Im Interview mit den FN erklärt die Leiterin des Zivildienstausbildungszentrums in Schwarzenburg und Präsidentin des Sensler Feuerwehrverbandes, weshalb sie sich für die Sache starkmacht.

 

Barbara Wyssbrod, wird unter Frauen des BPW Freiburg viel über die Lohnunterschiede zwischen Frau und Mann diskutiert?

Es ist bei uns schon ein Thema, da die Frauen in leitenden Positionen stehen oder auf dem Weg dazu sind. Leider–und das hat mich bei unserer letztjährigen Aktion in Freiburg erschrocken–steht es bei den jungen Frauen kaum zur Diskussion, da sie noch nicht im Berufsleben stehen. Dabei geht das Thema vor allem junge Leute etwas an. Denn alles, was wir jetzt für ein gutes und faires Einkommen der Frauen erreichen, kommt ihnen später zugute.

 

 Sie arbeiten beim Bund in einer Kaderposition. Wissen Sie, wie viel Ihre gleichgestellten männlichen Kollegen verdienen?

(lacht) Es gibt keine gleichgestellten männlichen Kollegen, da es nur ein Zivildienstausbildungszentrum gibt. Ich finde jedoch das Vorgehen des Bundes gut, Bewerbende erst gemäss Alter, Ausbildung und Erfahrung in eine Lohnklasse einzuteilen, und erst dann das Geschlecht nachzuschauen.

 

 Was treibt Sie an, sich für die Lohngleichheit starkzumachen?

Die Hoffnung, dass in Sachen Lohnpolitik ein Umdenken stattfindet. Klar ist der Lohn branchenabhängig, aber er sollte nicht geschlechterabhängig sein. Es gibt zwar heute schon viele Arbeitgeber, die beim Lohn keinen Unterschied zwischen Frau und Mann machen. Doch es kommt immer noch vor, dass sobald Männer in reine Frauenberufe einsteigen, dort die Löhne steigen. Das gibt mir zu denken. Auch die Stereotypen müssen verschwinden. Es gibt keine Aufgaben, die nur für Frauen oder Männer gemacht sind. Wenn eine Frau Lastwagenfahrerin werden will, soll sie das tun. Ebenso, wie wenn ein Mann als Pfleger arbeitenwill.

 

 Welche Massnahmen sind denn auch Ihrer Sicht nötig, damit sich die Situation verbessert?

Eine Patentlösung anzubieten ist sicher schwierig. Man sollte aber mit dem Vorurteil aufräumen, dass Frauen weniger leisten als Männer. Frau und Mann sollten selbstsicher auftreten und sich bewusst sein, was sie wert sind. Manchmal erschrecke ich, wie unsicher die jungen Frauen sind oder wie genügsam die berufstätigen. Sie halten sich bei Lohnverhandlungen oft aus falscher Vorsicht zurück oder getrauen sich nicht, Forderungen zu stellen.

Rathausplatz, Freiburg. Fr., 7. März, 11.30 Uhr. Marsch durch die Lausannengasse bis zum Restaurant Gemelli.

 

Zahlen und Fakten

Für denselben Lohn 67 Tage länger arbeiten

Wieso findet der Equal Pay Day am7.Märzstatt? Weil Frauen bis zum 7.März arbeiten müssen, um den Lohn zu verdienen, den ihre männlichen Kollegen mit gleicher beruflicher Qualifizierung bereits am31.Dezemberin der Tasche haben. Denn gemäss Lohnstrukturerhebung aus dem Jahr 2010 verdienen Frauen in der Schweiz18,4 Prozentweniger als Männer. Das Tragen eines roten Kleidungsstücks am Equal Pay Day symbolisiert das fehlende Geld im Portemonnaie. Mitte der 90er-Jahre wurde der Tag vom Verband Business and Professional Women USA ins Leben gerufen.ak

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