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“Beste Linzertorte Europas” – Backwaren Ritz am Ende

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Gewerbebäckerei Ritz in Laupen schliesst ihre Pforten. Dies schreibt die Traditionsfirma in einer Medienmitteilung. «Das schwierige Markt­umfeld mit den dominierenden Grossverteilern und der verstärkten ausländischen Konkurrenz verunmöglicht es einem Betrieb in der Grösse der Ritz AG, ihre Produkte zu marktfähigen Preisen anzubieten.»

Von der Massnahme seien 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Produktionsstandort Laupen betroffen. «Nach der Prüfung verschiedener Varianten sehen sich die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat gezwungen, die Produktion in wenigen Wochen einzustellen und den Betrieb danach zu schliessen.» Die Ritz  AG sei mit ihren begrenzten Kapazitäten und der nur teilautomatisierten Herstellung bereits seit einigen Jahren nicht mehr in der Lage, ihre Produkte zu marktgerechten Preisen anzubieten. Verschiedene Szenarien seien geprüft worden, keine habe jedoch langfristige wirtschaftliche Perspektiven geboten.

Produktionsstrasse

Auch ein Zusammenschluss mit einem anderen Backwaren­hersteller sei geprüft worden, sagt Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer, Jürg Reinhard, gegenüber den FN. Vor knapp zwei Jahren sei zudem eine neue Produktionsstrasse Thema gewesen. An dem jetzigen Standort sei eine solche Anlage jedoch nicht möglich, «dafür wäre ein Neubau nötig gewesen», sagt Reinhard, «und das wäre zu teuer geworden».

Den Mitarbeitern wird laut Mitteilung per Ende April die Kündigung ausgesprochen. Laut Jürg Reinhard stammen rund 80 Prozent der Angestellten aus den Kantonen Freiburg und Bern. Ein Sozialplan sei in Bearbeitung. Die Behörden sowie die Sozialpartner seien über die Einschnitte vorgängig informiert worden. Gute Lösungen seien ihm gerade bei den vielen langjährigen Mitarbeitern und Lieferanten ein besonderes Anliegen, sagt Reinhard, trotz der schwierigen Situation. Er wolle einen sauberen Stopp hinbekommen. Die Liquidität für ein ordentliches Verfahren – etwa für die Einhaltung der vertraglichen Kündigungsfristen – sei gesichert.

Keine Schlafgemeinde

Der Gemeindepräsident von Laupen, Urs Balsiger, bedauert den Entscheid. Besonders für jene, die ihre Stelle verlieren, sei es schwierig, «das war mein erster Gedanke, als ich davon hörte». Doch auch für die Gemeinde sei der Entschluss schlecht, «es ist bestimmt keine gute Werbung für Laupen als Gewerbestandort, und jede Steuereinnahme, die wegfällt, ist nicht gut».

Die Industrielandschaft in Laupen hat sich in den letzten Jahren markant verändert. Von den grossen Betrieben wie der Polygraphischen Gesellschaft mit zeitweise über 400 Angestellten existiert heute nur noch die Bäckerei Ritz AG. Mit deren Schliessung geht somit eine Ära zu Ende. «Wir sind zwar recht gut erschlossen, aber mit Flamatt oder Murten können wir nicht mithalten», sagt Balsiger dazu. Dennoch sei das Ziel, in Laupen neue Arbeitsplätze zu schaffen. Gewerbeland sei vorhanden. «Laupen soll nicht zu einer Schlafgemeinde werden.»

Chronologie

Seit 122 Jahren in Laupen

1889 übernehmen Johann Peter Ritz und seine Frau Martha in Bern eine Bäckerei. 1896 weihen sie das Fabrikgebäude in Laupen ein. Sie produzieren Brot und Gebäck und erweitern die Palette um Suppen und Zwieback. In den Dreissigerjahren erfolgt ein Generationenwechsel hin zur Ritz AG.

emu

 

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