«Unterrichten ermöglicht es nicht nur dem Kind, sich Kenntnisse anzueignen. Unterrichten bedeutet auch und vor allem, der grossen Vielfalt der Kinder gerecht zu werden, auf psychologischer, intellektueller, sprachlicher und kultureller Ebene.»
Mit diesen Worten beschrieb Rektorin Pascale Marro gestern den 128 Absolventinnen und Absolventen der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg, was sie in ihrem Berufsalltag auf Vorschul- oder Primarstufe erwartet. Es gelte, jedes Kind als einzigartig wahrzunehmen, sein Potenzial und seine Schwierigkeiten zu berücksichtigen, und diese mit gemeinsamen Zielen in Einklang zu bringen. «Vom Individuum zum Kollektiv überzugehen, das Einzelne zu respektieren und es dem Zusammenleben unterzuordnen, das ist eine gewaltige, aber schöne Herausforderung», so Marro.
Die Diplomanden der gestrigen Feier können nun in der ganzen Schweiz unterrichten, der Bachelor öffne aber auch den Weg zu Universitäten oder anderen Hochschulen, rief sie in Erinnerung.
80 Diplomanden machten ihr Studium in der französischsprachigen Abteilung, 30 in der deutschsprachigen, und 15 absolvierten den zweisprachigen Lehrgang. Marro verwies auch auf die vielen Personen an den Schulen, welche die PH-Absolventen zu Praktika aufnahmen: «600 Klassen des Kantons öffnen jedes Jahr ihre Türen für die auszubildenden Personen.» Sie unterstrich so die Stärken der PH Freiburg: die überschaubare Grösse und die Kontakte zur Berufspraxis.
Staatsrat Jean-Pierre Siggen drückte die Herausforderung so aus: «Sie, die zukünftigen Lehrpersonen, stellen den Schlüssel zum Erfolg für Ihre zukünftigen Schüler dar. Sie lehren sie zu lesen und zu schreiben, ihre Kenntnisse zu erweitern, Sozialisierung zu entwickeln sowie autonom und interaktiv zu arbeiten.»
Lukas Lehmann, Leiter der deutschsprachigen Abteilung, plädierte für eine Aufhebung der vermeintlichen Trennung zwischen Leben und Schule. Er erinnerte die angehenden neuen Lehrpersonen daran, dass sie bei Schülern Partizipation und Engagement, Teamplay und Fairness fördern.