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Deutsche Forscher im Vitrocentre

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In Romont ist man den Anfängen der Hinterglasmalerei auf der Spur

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Das Forschungsprojekt, an dem das Vitrocentre (früher Forschungszentrum für Glasmalerei) beteiligt ist, befasst sich mit der Hinterglasmalerei in Flandern, Burgund und am Niederrhein in den Jahren zwischen 1330 und 1550. Es handelt sich hier um sehr frühe Zeugnisse einer Kunstrichtung, von der man oft eher die in grösserer Menge produzierten volkskundlichen Erzeugnisse des 18. und 19. Jahrhunderts kennt.Das deutsche Forscherteam, das vergangene Woche in Romont zu Gast war, untersucht in verschiedenen europäischen Ländern rund 50 Objekte. Zehn davon stammen allein aus der Sammlung Ruth und Frieder Ryser des Vitrocentre Romont. Nur das Museo Civico d’Arte Antica in Turin habe ähnlich viele Werke zur Verfügung stellen können, sagte Stefan Trümpler, Direktor von Vitrocentre und Vitromusée, gegenüber den FN.

Bisher wenig erforscht

Ziel der Forschungsarbeiten ist die Neubewertung der Hinterglasmalerei in Abgrenzung zur Glasmalerei, ein Thema, das auch das Vitrocentre schon länger beschäftigt. Bei beiden Kunstgattungen ist Glas das Trägermaterial. Bei der Hinterglasmalerei wird die Rückseite der Glastafel mit aufgetragenen Malfarben verziert, während in der Glasmalerei aufzubrennende Schmelzfarben das Glas schmücken.Die deutschen Geistes- und Naturwissenschaftler wollen jetzt den bisher unzureichend erforschten Ursprüngen der Hinterglasmalerei auf die Spur kommen und den Stellenwert dieser Werke in der Kunst des Spätmittelalters und der Renaissance darstellen. Yves Jolidon vom Vitrocentre Romont wird kunstwissenschaftliche Teile zu der geplanten Schlusspublikation beitragen.Dass die äusserst wertvollen und fragilen Hinterglaswerke aus dem 14. bis 16. Jahrhundert überhaupt so genau untersucht werden können, ist den technischen Fortschritten zu verdanken. So sind die deutschen Forscher mit mobilen Geräten unterwegs, mit denen sie die Objekte untersuchen können, ohne sie zu beschädigen. «Niemals hätten wir diese Werke nach Deutschland transportieren können», so Stefan Trümpler. «Dazu sind sie viel zu heikel.» Erforscht werden die Werke mittels digitaler Bildanalyse, eines Spektralphotometers, das den Farbwert einer Substanz erfasst, sowie der Röntgenfluoreszenzanalyse, welche die chemische Zusammensetzung von Pigmenten oder Füllstoffen bestimmt.Die aufwändigen Untersuchungen haben sich gelohnt: Zwar könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht im Detail über die Ergebnisse sprechen, sagte Trümpler. «Aber es sind tatsächlich spektakuläre Sachen herausgekommen, was die Entstehungsgeschichte der Hinterglasmalerei und die Verbindung zu den damaligen Glasmalereiateliers angeht.» Die Resultate der Forschungsarbeiten werden in eineinhalb bis zwei Jahren veröffentlicht.

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