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Kultur und Kommunikation

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Kultur und Kommunikation

Mit «Fribourg – ville d’art et d’histoire» wurden vor einigen Jahren die Briefe von den damaligen PTT abgestempelt. Dass man in Freiburg der Geschichte beständig in die Augen blickt, ist klar. Der Stadt der Künste kommt man in letzter Zeit immer näher. Die aktuellen und zukünftigen kulturbedingten Baustellen im Stadtzentrum, die Theater und Bühnen in der Peripherie, die erst vor kurzem fertig erstellt wurden, lassen es erahnen: Freiburg mausert sich so langsam zu einem vielfältigen Kulturzentrum. Die Universität, die Zweisprachigkeit, die immigrationsbedingte kulturelle Diversität, die langgepflegte Gesangs- und Musiktradition schaffen Voraussetzungen sowohl für klassische Ausdrucksweisen wie auch für avantgardistische Stilformen und vermögen so ziemlich alle Geschmacksrichtungen in sehr vielen Genres zu befriedigen. Die Kultur – wie auch der Sport – schafft es immer wieder, die verschiedenen Gemeinschaften zusammenzuführen. Das sieht man an nunmehr etablierten Events wie die Jazzparade, das internationale Filmfestival, das Folkloretreffen, das Belluard Bollwerk International, das Openair-Kino und viele andere mehr, sowie an den vielen Treffpunkten, wo unterschiedliches Kulturgut geschaffen, geteilt und konsumiert wird.

Das zukünftige Multiplexkino im Herzen der Stadt wird hoffentlich eine Lücke füllen können. Das jetzige Filmangebot in der Stadt, die natürlich als Magnet für die umliegenden Gemeinden wirkt, ist alles andere als reichhaltig. Es überwiegen amerikanische Spielfilme, dann kommen frankophone Streifen zum Zuge. Deutsche oder schweizerdeutsche Filme flimmern häufig synchronisiert über die Leinwand, was der Natürlichkeit und Authentizität extrem nachträglich ist. Falls man sich also «Eugen» oder «Grounding» in der originalen schweizerdeutschen Version ansehen will, muss man halt den Kinobesuch in Bern in Kauf nehmen. Da man inzwischen weiss, dass Filme in Originalversion das Sprachenlernen fördern und das Lesen von Untertiteln die Lesefertigkeiten verbessert, wären deutsche oder schweizerdeutsche Filme in der Stadt für beide Sprachgemeinschaften eine gute Sache.

Auch das zukünftige Gastspielhaus könnte zu einem Treffpunkt für die verschiedenen Sprach- und Kulturgemeinschaften werden. Wichtig in diesem Zusammenhang ist eine gute Kommunikationskultur, damit die Schwellenangst, Veranstaltungen in anderen Sprachen zu besuchen, schwindet. Schön wäre es jedenfalls, wenn zum Beispiel mehr frankophone Besucher und Besucherinnen deutschsprachiges Theater geniessen würden.
Kunst und Kultur kennen ja bekanntlich keine Grenzen, deshalb sollten sie auch keine Sprachgrenzen kennen.

*Claudine Brohy ist Linguistin und wohnt in Freiburg. Sie ist zweisprachig aufgewachsen, hat in Freiburg und in Kanada studiert. Sie interessiert sich für die verschiedenen Aspekte der Zweisprachigkeit und ist Mitglied einer FN-Autoren-Gruppe, die im Monatsrhythmus frei gewählte Themen zur Zweisprachigkeit bearbeitet. Der Inhalt braucht sich nicht zwingend mit der Meinung der Redaktion zu decken.

Von CLAUDINE BROHY*

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