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Bike und Landwirtschaft sollen im Strassengesetz gleiche Rechte haben

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Mountainbike boomt. Der Kanton Bern will den beliebten Sport regulieren. Was sagen Politiker aus dem Tourismusgebiet Gantrisch dazu?

Jung und Alt steigt mit geländegängigen Fahrrädern in die Berge. Die Jugend liebt die abenteuerliche Fahrt. Ältere Semester haben sich ein E-Mountainbike angeschafft, mit dem sie ohne grosse Anstrengung zu Alphütten hinauffahren und sich dort in unsportlicher Manier ein Bier genehmigen können. Mountainbike ist heute ein Breitensport.

Aktuell haben viele ihr Fahrrad im Keller verstaut. Trotzdem ist das Biken im Moment ein höchst aktuelles Thema. Der Grosse Rat des Kantons Bern behandelt eine Änderung des Strassenverkehrsgesetzes, die Mountainbiken regeln will.

Bikerinnen und Biker sind bei jedem Wetter in den Bergen.
Charles Ellena/a

Das Biken in den Bergen soll gesetzlich geregelt werden. Das finden alle vier angefragten Grossräte aus dem Gantrischgebiet, und zwar aus verschiedenen Gründen. Der Landwirt Hans Jörg Rüegsegger, der für die SVP im Berner Grossen Rat sitzt, sieht Handlungsbedarf, «weil einige Freiwillige schon vor zwanzig Jahren mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, grossen Anstrengungen und Durchhaltewillen den Grundstein für diese Ausgangslage mitgeschaffen haben».

Landwirtschaft wertschätzen

Aktuell seien zu viele rechtliche Fragen offen. Zudem bestünden unnötige Reibungsflächen zwischen Nutzern und Landeigentümern, erklärte der Präsident des Berner Bauernverbands gegenüber den FN. 

Darum ist es wichtig, dass gemeinsame Lösungen gefunden werden, die die Landeigentümer nicht benachteiligen, sondern als Gastgeber ihres Bodens wertschätzen.

Der Kommunikationstrainer André Roggli aus Rüschegg Heubach sitzt als Mitte-Vertreter im Grossen Rat. Er ist der Ansicht, dass das revidierte Strassengesetz die Förderung des Bike-Sports auf eine legale Basis setzt. Der Naturpark Gantrisch werde von der Neuerung profitieren.

Koexistenzkultur leben

Wanderer und Biker könnten sehr wohl einen achtsamen und wertschätzenden Umgang pflegen. «Wenn ich mit meinen Hunden auf einem Wanderweg laufe und ein Biker von hinten kommt, bin ich froh für sein Klingelzeichen und die angepasste Fahrweise. Andererseits werde ich meine Hunde auch bei mir halten.»

Biker und Wandersleute treffen immer wieder aufeinander.
Charles Ellena/a

Er erlebe meistens viel gegenseitige Toleranz. Die Gesetzesrevision erachtet der Politiker als nötig. «Wichtig ist ein guter Dialog mit den betroffenen Personen. Routen sollen in Absprache mit den Landwirten erstellt und betrieben werden.»

Wenn die Routen auch offiziell bewilligt seien, «sollten wir auf noch mehr gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz stossen. Bisher befinden sich die Mountainbiker in einem rechtlosen Zustand.» Offizielle Routen würden gesetzliche Sicherheit schaffen. «Das ist sehr wichtig. Jeder Weg braucht Unterhalt und sonstige Massnahmen. Das muss geregelt werden.»

Bedürfnis erfassen

Für die SVP sitzt ebenfalls Verena Aebischer aus Guggisberg im Grossen Rat. Die Gemeindeschreiberin hält sich in Bezug auf die Auswirkungen des neuen Gesetzes etwas zurück. Sie erklärte auf Anfrage:  

Die Festlegung des Potenzials im Sachplan Velowegnetz wird zeigen, inwiefern das Gantrischgebiet von der Änderung profitieren kann.

Die Guggisbergerin gibt zu bedenken, dass die Sportart dank der E-Bikes mittlerweile einfacher zugänglich ist. Teilweise seien auch ungeübte Fahrer und Fahrerinnen im Gelände unterwegs. «Mit gezielten Kursangeboten und Aufklärungsarbeit wird aber bereits sehr viel für die Unfallverhütung gemacht.» Mit der steigenden Begeisterung für das Mountainbiking wachse auch das Konfliktpotenzial mit Wandergruppen oder anderen Nutzern. «Dem wollen wir mit der Gesetzesregelung entgegenwirken.»

Verkehrsregelung in den Bergen.
Charles Ellena/a

Reibungsflächen können bei Weg- und Weidequerungen entstehen. «Zudem müssen auch die Haftungsfragen, beispielsweise beim Rutschen auf verschmutzten Wegen, geklärt sein.» Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung dürfe nicht eingeschränkt werden. «Hierfür bedarf es sicherlich beidseitigen Verständnisses und eines Entgegenkommens aller Parteien, damit eine zufriedenstellende Koexistenz möglich ist.»

Grosses touristisches Potenzial

Für die SP sitzt die Juristin und Lehrerin Sarah Gabi Schönenberger aus Schwarzenburg im Grossen Rat. Anpassungen des Gesetzes seien unumgänglich, weil das Mountainbiking vom Trend- zum Breitensport geworden sei. Mountainbike-Routen sollen ihrer Meinung nach klar kanalisiert werden. Sie sagt:

Das ist wichtig und sinnvoll, um Konflikten etwa mit Wanderern, Landbesitzern oder Natur- und Tierschutz vorzubeugen.

Die Region Gantrisch verfüge über 350 Kilometer Mountainbike-Trails «und ist hier vorbildlich unterwegs, denn Mountainbike-Routen haben ein grosses touristisches Potenzial – auch für das Gantrischgebiet». Ganz klar sagt die SP-Politikerin, dass der Kanton Bern sich angemessen an der Finanzierung des Velowegnetzes beteiligen müsse, denn die Gemeinden könnten diese Kosten nicht allein bewältigen.

Strassenverkehrsgesetz

Ein Gesetz wird angepasst

Mit der Revision des Strassenverkehrsgesetzes will der Kanton Bern Mountainbike-Routen gleich behandeln wie andere Freizeitvelorouten. Mountainbike-Routen könnten aktuell nicht geregelt werden, weil sie im Sachplan Veloverkehr nicht aufgeführt sind. Das aktuelle Gesetz stammt aus dem Jahr 2008, als Mountainbike noch nicht die aktuelle Bedeutung hatte. Die Routen zu bauen und zu unterhalten, ist Aufgabe der Gemeinde. Der Kantonsregierung schlägt vor, dass sich der Kanton mit 40 Prozent an den Investitionskosten beteiligt. Ende November behandelte der Grosse Rat die Gesetzesrevision in erster Lesung. Die zweite Lesung könnte im kommenden Sommer erfolgen, das revidierte Gesetz könnte möglicherweise 2024 umgesetzt werden. sda/ges

Kanton Freiburg

Mobilitätsgesetz ab 1. Januar

Die Mountainbike-Routen verlaufen fliessend zwischen den Regionen Gantrisch und Schwarzsee. Im Kanton Freiburg gilt ab dem 1. Januar 2023 das neue Mobilitätsgesetz. Dieses zählt zu den offiziellen Freizeitrouten auch Mountainbike-Wege. Das Gesetz setzt unter anderem fest, welche Regelungen zu treffen sind, wenn eine Route privaten Grund durchquert. ges

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