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Bilanz: Es klagen nicht alle Wirte über Umsatzverluste

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Ein Jahr nach der Einführung des Rauchverbots in den Freiburger Gaststätten spürt die Fachstelle Tabakprävention Freiburg bereits positive Auswirkungen in ihrer Tätigkeit. Sie habe viele positive Reaktionen gehört, sagt Yolanda Sieber Emmenegger, die die Fachstelle bis Dezember leitete. «Die Leute erzählen mir, dass es viel angenehmer im Ausgang sei, wenn man nicht mehr nach Rauch rieche. Angestellte und Servierpersonal berichten uns, dass sie bei ihrer Arbeit besser atmen können.» Die Lebensqualität habe sich mit der Einführung des Verbots für viele Menschen verbessert.

«Die Qualität steigt»

Genauso sieht es auch Dominique Papaux, Wirt des Commerce im Perolles in Freiburg. Er findet das Rauchverbot eine gute Sache. «Ohne den vielen Qualm im Restaurant steigt die Qualität in der Gastronomie», ist er überzeugt. Er habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Deutlich mehr Familien würden nun im Commerce einkehren, und die Anzahl Mahlzeiten pro Tag sei gestiegen. Ein Fumoir hat das Restaurant keines. Auch das Restaurant des Alpes in Düdingen spürt mittags und abends keinen Rückgang der Mahlzeiten, sagt die administrative Leiterin Beatrice Lussi. Einzig den Morgenkaffee würden gewisse Gäste nun auslassen. «Für die Angestellten ist das Arbeiten viel angenehmer geworden.»

Viele Restaurants haben jedoch mit Umsatzeinbussen zu kämpfen. Gastro-Freiburg präsentierte im Juni die Resultate einer Umfrage, wonach drei Viertel der Wirte seit der Einführung des Rauchverbots sinkende Umsätze zu verzeichnen haben (FN vom 26. Juni). Diese Entwicklung habe sich bei den kleinen Bars und den typischen Dorfbeizen in der zweiten Jahreshälfte bestätigt, sagt Verbandspräsident Tobias Zbinden. Bei einigen Restaurants sei es jedoch wieder bergauf gegangen.

Hin und Her bei Banketten

Dino Lottaz vom Restaurant Caravelle in Bösingen hatte Anfang 2010 mit seinem provisorischen «Freiluft-Fümoir» für Schlagzeilen gesorgt. Sogar die englische Presse berichtete über die etwas andere Art, mit dem Rauchverbot umzugehen. «Das hat mir Kundschaft gebracht», sagt er. Im Herbst habe er das Rauchverbot dann aber massiv zu spüren bekommen. «Der Umsatz ist zusammengefallen. Das Feierabendbier stirbt aus, und nach dem Essen gehen die Gäste früher nach Hause.» Dies habe jedoch auch mit der 0,5-Promille-Grenze zu tun. Im Restaurant de l’Union in Courtaman wird vor dem Eingang geraucht. «Wir haben einen Stehtisch mit Aschenbechern und Kerzen, um auch draussen eine gemütliche Atmosphäre für die Raucher zu schaffen», sagt Wirtin Liliane Fontana. Die Gäste hätten sich mittlerweile ans Rauchverbot gewöhnt und es akzeptiert. «Einige Stammgäste, die viel rauchten, haben wir verloren, die Einbussen sind aber gering.» Ein Fumoir war für sie nie ein Thema, einen verrauchten Glaskasten könne sie sich nicht vorstellen. «Da ist es draussen noch besser.» Ein Nachteil sei das Hin und Her bei Banketten, wenn die Raucher immer wieder nach draussen gingen. «Dafür ist die Arbeit ohne Rauch angenehmer», so Fontana.

Annalise Notz, Wirtin des Restaurants Bären in Kerzers, teilt das Bankett-Problem: «Es ist schwierig zu servieren, wenn stets Leute draussen beim Rauchen sind.» Schwerer wiegt für sie aber der Umsatzrückgang, der sich auf rund zwei bis drei Prozent belaufe. «Wir haben am Morgen weniger Kaffeetrinker, und am Abend gehen die Gäste früher nach Hause, weil sie den Kaffee oder den Schnaps zu Hause trinken.» Und die zusätzlichen Nichtraucher-Gäste, die Befürworter des Verbots versprochen hätten, seien bisher nicht aufgetaucht. Auf das Einrichten eines Fumoirs verzichtet der Bären aus Kostengründen.

30 Prozent weniger Umsatz

Im Restaurant Berntor in Murten gibt es ebenfalls kein Fumoir, die Raucher stehen bei jedem Wetter auf der Terrasse. Wirt Beat Marthaler spürt das Rauchverbot stark, denn der grösste Teil seiner Kundschaft sind Raucher: «Mein Umsatz ist um 20 bis 30 Prozent zurückgegangen, und ich musste bereits die Stellenprozente reduzieren», sagt er. Vor allem am Abend sei die Anzahl Gäste deutlich zurückgegangen. «Ich würde gerne ein Fumoir einrichten, aber ich habe keine Möglichkeit dazu», sagt Marthaler. Ein Wintergarten sei nicht möglich, weil sein Lokal Teil der Murtner Stadtmauer sei. Und im Innern habe er zu wenig Platz. «Vielleicht finde ich eine Lösung mit einer Treppe in den ersten Stock, ich gebe nicht auf.» luk/ak/cf

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