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«Bild und Ton untrennbar verbunden»

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Wer während des Murtner Lichtfestivals in die Deutsche Kirche tritt, ist überrascht: An der Decke erkennt er zwar das 300 Jahre alte Stuckmedaillon wieder, eine Schnitzerei mit den Wappen der Städte Murten, Freiburg und Bern; eine Erinnerung an die Zeit der Gemeinen Herrschaft in Murten. Doch wirkt die Figur anders; bunter und verspielter als das Original. Bei näherem Hinsehen wird klar: Die Verzierung ist eine Computergrafik, eine Projektion der Künstlergruppe Spectaculaires für die Show «Universe of Sound».

Die Decke rund um das Medaillon herum ist während der zwanzig Minuten dauernden Vorstellung die Leinwand, über die passend zur Musik Delfine schwimmen, geometrische Figuren tanzen, der Sternenhimmel aufleuchtet und geometrische Figuren vorüberhuschen. Das mit Live-Musik untermalte Lichtspiel – ein sogenanntes Mapping – ist eine Premiere und die zentrale Neuerung des diesjährigen Lichtfestivals. Seit dessen Start Mitte letzter Woche ging die Show 28 Mal über die Bühne – und ist eine der besucherstärksten Installationen des Festivals. Das Multimedia-Spektakel erinnert an eine Kinoaufführung in der Stummfilmzeit, als Bilder mit Live-Musik untermalt wurden.

Von Bach bis Pink Floyd

Verantwortlich für das Projekt ist Peter Ruprecht, Musiklehrer im Kollegium Gambach in Freiburg. Für die Band scharte er Profis, Musikstudierende und Kollegiumsschüler um sich. «Die Herausforderung ist die Zusammenstellung der Musik gewesen», sagt er im Gespräch. Das Programm besteht aus Eigenkompositionen und Arrangements bekannter Songs. Die Bandbreite reicht von Klassik bis Rock, von Johann Sebastian Bach über Maurice Ravels Bolero-Thema bis zu Pink Floyd.

«Dann, als wir die Musik hatten, war die besondere Herausforderung die Abstimmung der Musik zur Projektion.» Die Band spielte die Stücke ein und schickte sie der Künstlergruppe, die dann die Bilder herstellte. «Die Parts müssen auf die Sekunde zu den Mappings passen», so Ruprecht. «Wir wollen das Publikum träumen lassen, sie sollen eintauchen in ihre Gedanken und Gefühle.»

Eines der zentralen Mitglieder der Band ist Charis Ruprecht, die Tochter des Projektleiters. Laut der Pianistin kamen erst am Premierentag beide Elemente – Bild und Ton – erstmals vollständig zusammen. «Wir sind zwar Konzerte gewohnt, aber zu bewegten Bildern zu spielen, hat bisher noch niemand gemacht.» Die Proben seien intensiv gewesen, vor allem, weil die Band ihre Stücke schon früh einspielen musste, um die Grafikarbeit zu ermöglichen. Die Aufführung sei jeweils für sie eine einmalige Erfahrung, obschon sie davon nicht viel wahrnehme. «Manchmal habe ich kurz Zeit, rasch an die Decke zu schauen. Doch es lenkt mich nicht von Musizieren ab.» Das Programm wird unter der Woche dreimal, am Samstag viermal pro Abend gespielt. Um die insgesamt 38 Aufführungen zu stemmen, musste Ruprecht möglichst viele Positionen doppelt besetzen.

Benoît Quero, der kreative Kopf hinter der Gruppe Spectaculaires, sagt, dass sein Team natürlich für «Sages comme des Images», die Hauptshow an der Wand des Berntor-Schulhauses, einen weitaus grösseren Aufwand betrieben habe. Dieses sei von Grund auf neu entstanden, während sie bei «Universe of Sound» lediglich die Bilder zu einer bestehenden Musik zeichnen mussten. Doch auch hinter diesem stehe ein anregender kreativer Prozess. An zwei unterschiedlichen Orten sei etwas geschaffen worden, das dennoch sofort zusammengepasst habe. Sie hätten Freude an beiden Projekten, betont Quero. «Denn Bild und Ton sind untrennbar miteinander verbunden.»

Gut besuchte Vorstellungen

Wie Festivalleiter Simon Neuhaus auf Anfrage erläutert, war der Publikumsandrang zu Beginn des Festivals noch gering. «Da konnten die Künstler noch Justierungen am Programm vornehmen». Seit dem ersten Festivalwochenende sind die Vorstellungen gut besucht, mitunter gar ausverkauft. Neuhaus rät Interessenten, an der Abendkasse früh genug Billetts zu kaufen und den Besuch der späteren Aufführungen zu erwägen.

Programm

Live-Musik im Chor und Bilder an der Decke

Das Stück in der Deutschen Kirche in Murten wird bis zum Festivalende am Sonntag jeweils um 18.30, 19.30 und 20.30 sowie am Samstag um 21.30 Uhr aufgeführt. Die Vorstellung dauert etwa 20 Minuten. Als einzige der total 36 Arteplages des Lichtfestivals verlangen die Organisatoren für die Live-Musik-Show einen Eintritt, er beträgt acht Franken. Der Ticketverkauf vor Ort für alle Vorstellungen eines Abends ist jeweils ab 18 Uhr offen. Für Kinder ist der Eintritt gratis.

fca

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