«Eigentlich ist jeder ein Künstler», sagt Jürgen Bauer. «Sobald jemand eine Sache nimmt und diese irgendwie verändert, ist es Kunst.» Der in Dietisberg bei Wünnewil wohnhafte Künstler steht zu seiner Meinung. Für ihn sei es sehr schwierig, Kunst zu beurteilen oder zu bewerten. «Kriterien schränken einen ein und verhindern, dass wirklich freie Werke entstehen.»
Um diesen Einschränkungen zu entgehen, organisiert Bauer bereits zum vierten Mal eine eigene Ausstellung mit dem Namen «Kunst Rasen». Kriterien, um ausstellen zu dürfen, gibt es keine. Das macht den Event so besonders. «Ich möchte Nachwuchskünstlern die Möglichkeit geben, auch auszustellen.» Es brauche Überwindung, sehr persönliche Bilder und Skulpturen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Er unterstütze den Nachwuchs dabei gerne.
Neben Gastkünstlern stellt Bauer eigene Werke aus, die er gemeinsam mit seinem Sohn Dorian Bauer kreiert hat. Seine mit Skulpturen gepaarten Bilder nehmen mit dem Kreuz und dem Dornenkranz Symbole des Christentums auf und kombinieren diese mit Blattgold, Rost und Stacheldraht. «Ich muss nicht immer schöne Motive bearbeiten. Mir ist es wichtiger, dass sie bei den Betrachtern eine Reaktion hervorrufen. Der Stacheldraht steht für Grenzen, Schmerz sowie Angst und ist damit negativ behaftet. So etwas beschäftigt Menschen.» Der grösste Erfolg sei für ihn, wenn seine Kunstwerke berühren. Er hofft, dass dieses Gefühl auch während der Ausstellung spürbar sei.
«Kunst Rasen in Dietisberg»: Fr., 27. Juli, ab 18 Uhr. 28. Juli bis 2. August jeweils von 10 bis 22 Uhr. Livemusik und Snackbar. Workshops für Kinder.