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Als Polizist oft auf sich alleine gestellt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Josef Gauch ging 1997, nach 36-jähriger Polizeikarriere, in Pension. In den Ruhestand nahm er ein Dossier mit: dasjenige eines tödlichen Unfalls im Sensebezirk zehn Jahre zuvor, der fünf Todesopfer gefordert hatte. «Dieser Unfall hat mich geprägt und stark belastet», so Gauch. Die Bilder im Dossier lassen erahnen, welchen Horror der damalige Polizist am Unfallort erlebte.

Der in Tentlingen wohnhafte Gauch hatte bei der Kochherd- und Radiatorenfabrik Sarina die Lehre gemacht, bevor er 1961 in Freiburg die französisch geführte Polizeischule absolvierte. Damals mussten die Polizisten die 1959 in Kraft getretene Strassenverkehrsverordnung verinnerlichen, welche erstmals Alkohol am Steuer sanktionierte.

Gauch war dann an verschiedenen Orten stationiert: in der Freiburger Altstadt, bei der Verkehrspolizei, auf den Posten Schwarzsee und Giffers und schliesslich 23 Jahre auf dem Bezirksposten Tafers.

In den letzten Jahren seiner Tätigkeit seien im Sensebezirk jährlich 180 bis 220 Verkehrsunfälle registriert worden. Unfälle seien im Sensebezirk immer häufig gewesen, so Gauch, da mangels gut ausgebautem öffentlichen Verkehr viele Leute mit dem Auto zur Arbeit nach Freiburg fuhren. Neuralgische Punkte gab es einige, so Gauch: Gomma in St. Silvester, Luggiwil, Mariahilf, Lehwil-St. Antoni, Weidlisacher, Alterswil. Es habe da tödliche Unfälle gegeben, seither seien aber all diese gefährlichen Kreuzungen oder Verzweigungen saniert worden. Die Unfallursachen seien damals wie heute die gleichen: Unaufmerksamkeit, Alkohol, übersetzte Geschwindigkeit. Die Folgen waren oft gravierender, weil kein Helm- oder Gurtenobligatorium bestand.

Fotoapparat selbst bezahlt

Zur Aufnahme von Unfällen verwendeten Gauch und seine Kollegen weisse und gelbe Kreiden, markierten Fixpunkte, Kollisionsstellen und Standorte der Fahrzeuge und vermassen alles mit Messbändern. Auch das Fotografieren des Unfallortes gehörte zu den Pflichten. «Um nachts eine Unfallsituation fotografieren zu können, bediente man sich des Abblend- oder des Schweinwerferlichtes seines persönlichen Autos. Dienstfahrzeuge gab es damals auf den Landposten keine, den Fotoapparat mussten wir selber berappen», so Gauch. «Erst mit der Modernisierung der Kantonspolizei gab es Dienstautos auf den Bezirksposten, und jedem Polizeiposten wurde ein Fotoapparat zur Verfügung gestellt. Vor dem Computer-Zeitalter waren Polizisten angehalten, mit Schreibmaschinen- und Korrekturbändern, Papier, Bleistiften, Kugelschreiber und Radiergummi sparsam umzugehen.»

Gauch erinnert sich, wie gefordert ein einzelner Polizist bei Unfällen oft war: «Wegen des herrschenden Personalmangels kam es vor, dass man für die Aufnahme eines Verkehrsunfalles keine Hilfe anfordern konnte, unabhängig davon, ob es sich um einen Unfall mit Materialschaden, mit Verletzten oder sogar tödlichem Ausgang handelte. Wenn es die Situation erforderte, hielt man Passanten auf, die ihre Hilfe beim Ausmessen einer komplizierten Unfallstelle zur Verfügung stellten.» Bei einem tödlichen Unfall wurde immer ein Priester auf die Unfallstelle gerufen. Dieser begleitete dann den zuständigen Polizisten, um die Hinterbliebenen zu verständigen.

6.Verkehrspolizei in Bereitschaft, Datum unbekannt.7.Materialschaden in Mariahilf. 13. Oktober 1946.8.Blechschaden Posieux-Magnedens, 22. Oktober 1956.9.Cardinal-Camion prallt in Zug. Bahnübergang Prehl, Murten, 9. Mai 1951.10.Lastwagen fällt von Hoflandern-Brücke, 8. Oktober 1951.11.Tödliche Kollision, Prez-vers-Noréaz, 30. September 1951.12.Armee-Lastwagen mit Haubitze, Zumholz-Plaffeien, 20. September 1948.13.Auto gegen Velo. Ort und Datum unbekannt.14.Armee-Motorrad gegen Velo. Angstorf, 20. April 1951.Bilder zvg

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