Bildungsstätte in Bürglen
Institut Philanthropos eingeweiht
Das europäische Institut für anthropologische Studien, das sich vor den Toren Freiburgs befindet, wurde am Samstag eingeweiht. Es versteht sich als «Lebensschule», das intellektuelles, gemeinschaftliches und spirituelles Leben verbindet.
Der Präsident des Instituts, Nicolas Michel, sagte, das Projekt sei von Beginn an aufgrund seiner Botschaft und seiner Einbindung in die regionale Kirche ein kirchliches Projekt gewesen. Michel, der in New York Untergeneralsekretär für Rechtsangelegenheiten und Rechtsberater der Uno ist und bis zu seiner Ernennung in dieses hohe Amt Völkerrecht und Europarecht an der Universität Freiburg lehrte, dankte der Theologischen Fakultät Freiburg, an der Feier mit Vize-Dekan Adrian Schenker vertreten, für ihren Beistand.
Spezialisierte Studiumsvorbereitung
Der Franzose Yves Semen, Professor für politische Philosophie an der Freien Philosophischen Fakultät von Paris, leitet das Institut. Es befindet sich in Räumen der Baldegger Schwestern in Bürglen, die diese zu sehr günstigen Bedingungen überlassen haben. Es besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit der Fraternité Eucharistein, die von Pater Nicolas Buttet in Epinassey bei Saint-Maurice im Kanton Wallis gegründet wurde.
Das Institut bietet eine einjährige Ausbildung in philosophischer und theologischer Anthropologie an. Als Bildungsstätte versteht es sich als «Lebensschule», die intellektuelles, gemeinschaftliches und spirituelles Leben verbindet. Im Zentrum des Lehrangebots steht die philosophische und theologische Anthropologie, also die Wissenschaft vom Menschen in philosophischer und theologischer Sicht.
Das Institut verspricht Pluralität, Interdisziplinarität und Offenheit gegenüber anderen Kulturen wie den Anthropologien des Islam, des Hinduismus und des Buddhismus. Das einjährige Vollzeit-Studium, das mit einem Zeugnis abschliesst, umfasst 700 Stunden verteilt auf 35 Wochen.
Das Bildungsangebot des Instituts will vor allem junge Leute ansprechen, die einen möglichst ganzheitlichen Zugang zum Menschen und dessen Berufung gewinnen möchten, bevor sie auf ihrem beruflichen oder akademischen Weg weitergehen. Der Lehrkörper besteht aus Professoren von angesehenen europäischen Universitäten. Sie verzichten bei ihrem Engagement für Philanthropos auf ihr Honorar.
Auf sechzig Studierende ausgerichtet
Das Budget des Instituts beträgt rund 500 000 Franken. Das Institut wird nicht subventioniert. Die Einnahmen beschränken sich auf die Unterstützung durch die Vereinigung der Freunde von Philanthropos, die von Jean-Pierre Siggen präsidiert wird, und auf die Studiengebühren, die die Studierenden leisten. Diese betragen für Studium, Kost und Logis 10 000 Franken. Unterstützung kommt zudem von der Stiftung Philanthropos, der Erzherzog Rudolf von Habsburg vorsteht.
Das Institut ist für sechzig Studierende eingerichtet. Zurzeit zählt es zwanzig Studierende. Die Hälfte von ihnen kommt aus Frankreich und Belgien, die übrigen aus der Schweiz, vorab aus dem Wallis. Eine Studentin stammt aus Freiburg. Kipa