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Bis 2030 soll die Windkraft im Kanton jährlich 160 GWh Strom produzieren

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Die Collines de la Sonnaz haben Potenzial für einen Windpark: Das Projekt sieht acht Windkraftanlagen zwischen Belfaux, Misery-Courtion, La Sonnaz und Courtepin vor. 
Alain Wicht/La Liberté/a

In seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss schreibt der Staatsrat, dass bis 2030 jährlich 160 GWh Strom von Windparks im Kanton stammen sollen. Das entspricht etwa 10 Prozent des Strombedarfs im Kanton und deckt den Verbrauch von 35 000 Haushalten. 

Über den Bau von Windenergieanlagen im Kanton wird rege diskutiert. Zuletzt erklärten Verantwortliche von Groupe E, Greenwatt und Kanton dem Generalrat Belfaux das Windparkprojekt «La Sonnaz». Auch Mitglieder des Vereins Nein zum Windpark La Sonnaz waren an der Generalratssitzung von letzter Woche anwesend. Der Verein wehrt sich gegen den geplanten Windpark mit acht Anlagen zwischen Belfaux, Misery-Courtion, La Sonnaz und Courtepin. In Courtepin sorgte das Projekt bereits an der letzten Gemeindeversammlung im Dezember für Diskussionen. 

Gemäss dem Konzept Windenergie Schweiz zählt der Kanton Freiburg mit einem Windenergiepotenzial von 250 bis 610 GWh pro Jahr zu den drei Kantonen, die für die Windstromproduktion landesweit am interessantesten sind, schreibt der Staatsrat nun in seiner Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss des FDP-Grossrats Jean-Daniel Schumacher (Bourguillon). Dieser hatte auf die Diskussionen in Politik und Bevölkerung hingewiesen und Fragen gestellt. Es gehe darum, Wissenslücken zu schliessen.

Wie der Staatsrat nun erklärt, hat der Kanton sieben Windpark-Standorte bestimmt, wobei vier Standorte ausreichen würden, um bis 2030  jährlich 160 GWh Strom zu produzieren. Das sei das energiepolitische Ziel des Kantons. Die vier Standorte Collines de la Sonnaz, Côte du Glâney, Massif du Gibloux und Monts de Vuisternens befänden sich in der Phase «Festsetzung» und seien weiter fortgeschritten. Die drei anderen Standorte Schwyberg, Autour de l’Esserta und Surpierre-Cheiry hätten erst die Stufe «Zwischenergebnis» erreicht. 

Änderung der Ortsplanung

Doch auch für die vier Windparks in der Phase «Festsetzung» müssen die Projektträger laut Staatsrat weitere Studien durchführen: Windgeschwindigkeit, Lärm, Schattenwurf sowie die Auswirkungen auf Fledermäuse und Zugvögel gelte es noch genauer zu analysieren. Diese Untersuchungen sollen ermöglichen, den Standort der Anlagen, die Zufahrtswege und die erforderlichen Anschlüsse festzulegen. 

Die Stromerzeugung von 160 GWh entspreche 10 Prozent des Strombedarfs des Kantons und könne den Bedarf von rund 35’000 Haushalten decken. Für eine Baubewilligung seien jedoch weitere Verfahren notwendig: Es brauche eine Änderung der Ortsplanung, was die Möglichkeit für Einsprachen biete. Zudem brauche es eine Umweltverträglichkeitsstudie, die auch Aspekte des Bevölkerungsschutzes umfasse. Es sei noch kein Baubewilligungsgesuch für einen der Standorte eingereicht worden, und auch bei diesem Schritt biete sich die Möglichkeit, eine Einsprache einzureichen. 

Wind im Winter

Die Windenergie könne künftig eine wichtige Rolle spielen: «Diese lokale, erneuerbare und umweltschonende Energie ist besonders im Winter eine optimale Ergänzung zu Solar- und Wasserstrom», schreibt der Staatsrat. Denn insbesondere im Winter würde viel Strom aus Europa importiert: Etwa 20 Prozent des Jahresverbrauchs im Kanton würden durch Importstrom gedeckt. Zwei Drittel der Windstromproduktion falle im Winter an, wenn der Verbrauch am höchsten sei durch Heizen und Beleuchten. Die anderen erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft und Solaranlagen produzierten im Winter hingegen am wenigsten Strom.  2019 seien 55 Prozent des Freiburger Stromverbrauchs auf Haushalte und sehr kleine Firmen entfallen, 44 Prozent auf die Wirtschaft und der Rest auf die öffentliche Beleuchtung.

Die Schweiz ist das Schlusslicht

Bei der Windenergieproduktion bilde die Schweiz das Schlusslicht Europas, hält der Staatsrat fest: Sie decke nur 0,2 Prozent ihres Stromverbrauchs mit Windenergie. Dabei handle es sich um 37 Anlagen. In Europa liege der Durchschnitt bei 15 Prozent. In Deutschland betrage der Windenergieanteil 26 Prozent. Österreich decke mit mehr als 1300 Anlagen  heute bereits 13 Prozent des Stromverbrauchs mit Windenergie und wolle bis 2030 25 Prozent erreichen. 

Rückblick

Ein langer Prozess

2017 sagten im Kanton Freiburg 63,17 Prozent der Stimmberechtigten Ja zur Energiestrategie 2050 des Bunds. Damit sind die Kantone verpflichtet, geeignete Gebiete für die Wasser- und Windkraftnutzung in ihren Richtplänen festzulegen. Diese Gebiete müssen Vorgaben entsprechen, die von den Bundesämtern im Konzept Windenergie definiert wurden. Eine Arbeitsgruppe des Kantons Freiburg, die sich aus betroffenen Dienststellen des Staats und verschiedenen Beauftragten zusammensetzt,  schlug Gebiete vor, die der Staatsrat in den kantonalen Richtplan aufgenommen hat. Der Bundesrat genehmigte diese. Die Festlegung eines Gebietes bedeute aber nicht, dass dort effektiv ein Windpark gebaut werde, so der Staatsrat. Nach weiteren Studien folge ein Prozess, «bei dem geklärt wird, ob die betroffenen Gemeinden und ihre Bevölkerung damit einverstanden sind». emu

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