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Bis es nicht mehr fürs Nötigste reichte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein Esstisch mit Stühlen, ein Sofa, eine Holzkommode. An den Wänden hängen Fotos und Kinderzeichnungen. Pflanzen und Kerzen schmücken die Möbel, ein Fernseher steht im Wohnzimmer. Alles ist sauber, aufgeräumt, passt. Eine ganz normale Wohnung.

Diese Fassade von Normalität hatte jedoch noch vor Kurzem einen tiefen Riss. In der Wohnung im Sensebezirk wohnt eine Frau, alleine mit drei Kindern, eine lange, schmerzhafte Scheidung hinter sich. Vor drei Jahren stand sie vor dem finanziellen Abgrund. «Plötzlich hat das Geld kaum noch für das Notwendigste gereicht», erzählt die 37-jährige Frau, die anonym bleiben möchte.

Hilfe von Cartons du Coeur

In ihrer Not hat sie sich damals an Cartons du Coeur gewandt (siehe Kasten). Von der Hilfsorganisation erhielt sie ein Paket mit Lebensmitteln und Haushaltsartikeln: Käse, Kaffee, Konfitüre, Teigwaren, Joghurt, Milch, Früchte, Gemüse, Shampoo, Duschgel und WC-Papier befanden sich darin. «Für die Kinder war es ein Festschmaus», sagt die Frau, ihre Augen strahlen dabei. Der Inhalt des Pakets habe gut für einen Monat gereicht. «Es war eine grosse Erleichterung.»

Immer Nein sagen

Denn die Zeit war schwierig genug. «Ich hatte grosse Existenzängste», erzählt sie. Nach der Trennung von ihrem Mann hatte sie eine Weile keine Arbeit. «Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern ist es schwierig, einen Job zu bekommen», sagt sie.

Die Scheidung war sehr kostspielig, denn die Frau musste sich einen Anwalt nehmen und ihr Ex-Mann wollte für sie keine Alimente bezahlen. Die psychische und physische Belastung war riesig, sie war oft krank und lief «auf dem Zahnfleisch».

«Immer Nein sagen zu müssen, wenn die Kinder etwas wollten, war auch nicht einfach», sagt sie.

Die Eltern hätten ausgeholfen und Freunde getragene Kleider ihrer Kinder weitergegeben. Die Kosten für die Schulreise einer Tochter hätten das Fass aber zum Überlaufen gebracht, erzählt sie. Schliesslich hätten ihre Eltern sie ermuntert, bei Cartons du Coeur anzufragen.

Sie selbst kannte die Organisation auch, hatte sie doch früher immer etwas gespendet, wenn die Sammlungen der Organisation stattfanden. Leichtgefallen ist es der Mutter aber nicht, um Hilfe zu bitten. «Es brauchte grosse Überwindung», sagt sie.

Neutrale Hilfe

Dennoch rief sie bei der Organisation an, einen Helfer kannte sie sogar persönlich. Bei ihm zu Hause konnte sie das Paket dann auch abholen. «Ich musste nichts über mich angeben, alles lief sehr neutral.» Für die Mutter eine grosse Erleichterung.

Bis heute wissen nur ihre engsten Freunde und ihre Familie, dass es ihr finanziell so schlecht ging. Nie habe sie gedacht, einmal an diesen Punkt zu kommen. «Ich fühlte mich als Versagerin.» Sie habe das Gefühl gehabt, etwas völlig falsch gemacht zu haben.

Armut überwunden

Die Hilfspakete von Cartons du Coeur sind als Übergangslösung gedacht; so blieb der Frau auch der Gang zum Sozialamt nicht erspart. «Auch das war sehr schwierig», sagt sie.

Umso stolzer ist sie, es aus der Armut herausgeschafft zu haben. Heute arbeitet sie 50 Prozent und braucht keine Sozialhilfe mehr. Die Angst, wieder einmal in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, ist aber noch nicht völlig verschwunden. «Ich kämpfe jeden Tag dagegen an», sagt sie. Gleichzeitig ist sie der Meinung, dass sich niemand schämen sollte, der Hilfe brauche. «Armut kann wirklich jeden treffen.» Ihr ist es deshalb auch wichtig, dass Organisationen wie Cartons du Coeur möglichst vielen Leuten bekannt gemacht werden.

Sammlung am Samstag

Am kommenden Samstag sammeln die Helfer von Cartons du Coeur wie jedes Jahr in allen grösseren Einkaufsläden im Sensebezirk. Sie nehmen Nahrungsmittel und Geld als Spenden entgegen, woraus die Pakete entstehen. «Ich werde sicher etwas in die Körbe der Sammler legen», sagt die Frau dankbar, erleichtert.

Organisation

Rund 40 ehrenamtliche Helfer

Die Organisation Cartons du Coeur spendet Menschen in Notsituationen Hilfe: Die Leute können sich bei Cartons du Coeur melden und erhalten in den nächsten Tagen ein Paket mit Grundnahrungsmitteln und Haushaltsartikeln. Cartons du Coeur gibt pro Familie oder Einzelperson maximal ein Paket pro Jahr ab. Mit dem Paket sollen Betroffene einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen überbrücken können. Im Sensebezirk arbeiten für Cartons du Coeur 30 bis 40 Personen ehrenamtlich. Sie sammeln am Samstag vor oder in grösseren Einkaufszentren im Sensebezirk.mir

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