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Bis zu den Knöcheln mit Dreck bedeckt

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Autor: pascal jäggi

Freiburg Der Prozessauftakt am Strafgericht des Saanebezirks glich einem Treffen zweier alter Bekannter: Gerichtspräsident Jean-Marc Sallin und der Angeschuldigte sind sich schon früher im Gerichtssaal begegnet. Immer wieder fiel der Satz: «Ich weiss schon, worauf Sie hinauswollen, ich kenne Sie gut.» Sonst versteht sich der Landwirt offenbar nicht wirklich mit Behördenvertretern, vor allem die ehemaligen Kollegen im Gemeinderat (siehe FN vom 14. April) machten ihm in der Vergangenheit zu schaffen.

So auch am 12. Juli 2007, als die Gemeinde Arbeiten auf dem Gelände des Angeschuldigten durchführte. Mehrmals habe der 54-Jährige ihm gesagt, er solle die Arbeiten abbrechen, die Gemeinde habe kein Recht darauf, diese durchzuführen, sagte ein 42-jähriger Portugiese, der damals die Arbeiten leitete. Der Angeschuldigte drohte offenbar, die entstandene Grube wieder zuzuschütten. Was er dann auch tatsächlich vollzog. Mit einem Traktor samt angebrachter Schaufel schob er die aufgeschüttete Erde in drei Fuhren wieder in das Loch zurück.

Laut dem Landwirt sei niemand an der Stelle gestanden, wo die Erde wieder reinfiel. Erst beim dritten Mal sei der Arbeiter in die Grube gesprungen. Sofort habe er gebremst. «Die Erde ist wegen der Vollbremsung dennoch in das Loch gefallen», erklärte der Angeschuldigte. Dort traf sie auf die Beine des Arbeiters, der Verletzungen an den Knien und Knöcheln davontrug.

Bewusst zugeschüttet

Ganz anders erzählte das Opfer die Episode. Zuerst sei ein Kollege im Loch gestanden. Er habe diesen weggebracht und sei selber reingestanden, habe mit den Armen gefuchtelt um den Landwirt von seinem Vorhaben abzubringen. Dieser habe ihn ignoriert und dreimal Erde auf ihn fallen lassen. «Die Schaufel war nur 50 Zentimeter von meinem Gesicht entfernt», sagte das Opfer, «ich hatte grosse Angst.» Er sei sich sicher gewesen, seine Beine zu verlieren, die er nicht mehr habe bewegen können. Ein Kollege habe ihn schliesslich aus seiner misslichen Lage befreit, erzählte der Arbeiter. Auch heute habe er noch Albträume, psychologisch behandeln lassen habe er sich allerdings nie, erklärte der 42-Jährige.

Die anderen sind schuld

Bei den diversen anderen Fällen, die gestern zur Sprache kamen, fiel auf, dass der Angeschuldigte den Fehler nie bei sich sah. Ein Unfall im Strassenverkehr: «Der Töfffahrer ist wohl zu schnell gefahren.» Unkorrektes Reinigen von Gülle: «Die Polizei hat mir das aufgetragen, ich habe es ausgeführt.» Schuld wird wohl auch am Mittwoch der andere sein. Dann trifft der Landwirt auf den früheren Syndic, der seinen ehemaligen Gemeinderatskollegen wegen Verleumdung einklagt. Laut dem Angeschuldigten habe der Syndic Sitzungsprotokolle gefälscht.

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