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Bischof Morerod: Velo statt Chauffeur

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Anfang Woche gewährte Papst Franziskus dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eine Audienz. Dieser geriet wegen der 30 Millionen Euro, die seine neue Bischofsresidenz gekostet hatte, in die Kritik. Nun teilte der Vatikan mit, dass der deutsche Bischof vorerst vom Dienst suspendiert sei.

 Der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, nahm dies gestern zum Anlass, der Öffentlichkeit von seiner eigenen Residenz zu erzählen. Auf der Homepage der Diözese beantwortet er in einem Interview Fragen zu seinem persönlichen Lebensstandard. So verdiene er gleich viel wie alle anderen Priester seines Bistums: 75 000 Franken brutto im Jahr, das sind 6250 Franken pro Monat. Nach den üblichen Abzügen sowie den Kosten für Miete, Verpflegung und seine Haushaltshilfe blieben ihm noch rund 4000 Franken, sagt der Bischof. «Für die Zweizimmerwohnung im Dachgeschoss des Bischofssitzes bezahle ich 800 Franken im Monat, so viel wie Priester für eine Wohnung im Pfarrhaus bezahlen.»

Als einzigen Luxus gönne er sich ein SBB-Generalabonnement für die Erste Klasse, gibt der Bischof zu. «In den Eisenbahnwagen erster Klasse kann ich besser arbeiten, weil ich Zugang zum Internet habe.» In Freiburg selbst sei er mit dem Elektrovelo unterwegs. Das Auto, das er von seinem Vorgänger geerbt hat, ist momentan defekt. «Ich möchte mir deshalb einen kleinen Gebrauchtwagen anschaffen», lässt sich Morerod zitieren. Einen Chauffeur habe er nicht.

Reserven aufgebraucht

Die demonstrierte Bescheidenheit hat ihre Gründe wahrscheinlich auch in der desolaten finanziellen Situation des Bistums. Vor einem Jahr schrieb die Tageszeitung La Liberté, dass die Diözese ein Darlehen aufnehmen musste, um alle Löhne für den Oktober 2012 bezahlen zu können. Ihre finanziellen Reserven hatte die Diözese damals aufgebraucht gehabt, weil ihre Jahresrechnungen in den Jahren zuvor jeweils mit Verlusten abgeschlossen hatten.

Heute sieht die Situation nicht viel besser aus. Jean-Baptiste Henry de Diesbach, der Verwalter des Bistums, war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Konkrete Angaben waren deshalb seitens des Bistums nicht erhältlich. David Chollet von der Informationsstelle verwies auf die Homepage, wo es heisst: «Die Betriebskonten weisen jedes Jahr ein beträchtliches Defizit auf.» Man habe einige Hunderttausend Franken Negativkapital angehäuft. Auf dem Internetauftritt ist ersichtlich, dass über die Hälfte der Ausgaben der Diözese Löhne ausmachen und ungefähr je ein Achtel auf Kosten für die Bildung und die Administration entfallen. Die kantonalen Körperschaften finanzieren einen Grossteil des Budgets, zusammen mit Spenden und Eigenmitteln.

Das Bistum erhält keine Kirchensteuergelder; diese erheben die Pfarreien im Kanton Freiburg. Sie besitzt zwar einige wenige Liegenschaften, doch diese zu verkaufen, würde nur kurzfristig Gewinn bringen. Die Diözese will sie renovieren und so rentabler machen. Anders sieht es im Bistum Chur aus: Laut einem Artikel der Tageszeitung «Tages-Anzeiger» soll das bischöfliche Schloss in Chur nächstes Jahr für 29 Millionen Franken renoviert werden.

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