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Bleiben Architekten im Kanton auf der Strecke?

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Bleiben Architekten im Kanton auf der Strecke?

Patrick Ackermann zur Vergabe von Grossaufträgen

Der Uni-Neubau, die Hochschule für Technik und Architektur, das Schönbergschulhaus, das Theater und die Lehrwerkstätte in Freiburg, das Schulhaus Wünnewil: Wettbewerbssieger sind allesamt externe Ateliers. ETH-Architekt Patrick Ackermann sagt, warum.

Von IRMGARD LEHMANN

Die Uni im Perolles hat das Büro B aus Bern gebaut. Die Fachhochschule für Technik und Architektur im Perolles das Atelier Herren aus Bern. Das Schulhaus bei der Villa Thérèse in Freiburg Danièle Marquez aus Luzern. Den Wettbewerb für die neue Lehrwerkstätte in Freiburg hat das Team Graber-Pulver aus Bern gewonnen. Denjenigen für das Theater im Stadtzentrum Jean-Pierre Dürig aus Zürich.

Wo bleiben dabei die 400 Architekturateliers des Kantons? Sind diese zu wenig gut oder wird ganz einfach das offene Wettbewerbsverfahren (siehe Kasten) im Kanton zu strikte angewandt?

Wettbewerbsverfahren rigoros
gehandhabt

ETH-Architekt Patrick Ackermann bestätigt, dass der Kanton Freiburg das offene Wettbewerbsverfahren rigoros handhabt. Grundsätzlich hat er jedoch nichts dagegen. «Auf die Architekturszene kann sich das Wettbewerbsverfahren nur bereichernd auswirken. So werden zunehmend architektonisch und städtebaulich wertvolle Bauten realisiert», meint der 40-Jährige.

Obwohl die Wettbewerbe vorab von Auswärtigen gewonnen wur-
den, dürfe man nicht vergessen,
dass vielfach auch ortsansässige Fachleute zum Zuge kommen.
Beim Bau des Schönbergschulhau-ses habe beispielsweise ein hiesiger Architekt die Bauführung innegehabt.

Eine Frage der Auslegung

Tatsache ist aber, dass in vielen Kantonen die Anzahl der Bewerber eingeschränkt wird mit Massnahmen, die im gesetzlichen Rahmen liegen. Ein Mittel zur Einschränkung der Teilnehmerzahl kann beispielsweise die Vorselektion aufgrund von Skizzen oder Eignungskriterien wie Referenzen oder spezifische Ausrichtung (Schulhaus-oder Spitalbau) sein.

Dazu will sich Ackermann aber nicht weiter äussern, er bestätigt jedoch, dass das Gesetz der Vergabe (Öffentliches Beschaffungswesen ÖBW) unterschiedlich interpretiert wird.

Wettbewerbswesen ein
unnötiger Energieverschleiss?

Das ÖBW hat auch dazu geführt, dass für einen einzigen Wettbewerb bis zu 200 Projekte vorliegen können. Ist das nicht ein enormer Verschleiss von Zeit und Energie, zumal nur einer gewinnen kann und für einen Wettbewerb bis zu 400 Arbeitsstunden eingesetzt werden müssen? Ackermann: «Um den Zeitaufwand einzugrenzen, werden heute häufig zweistufige Wettbewerbe durchgeführt.» Wobei mit der ersten Stufe ein Grobkonzept gemeint ist und somit die Zahl der Eingaben viel höher ist als bei der zweiten Stufe, welche bereits eine Auswahl von Projekten beinhaltet.

Der Wettbewerb
als Herausforderung

Patrick Ackerman führt als selbständiger Architekt ein Atelier mit einem angestellten Bauzeichner und einem Lehrling. Ob er sich in dieser Si-
tuation das Mitmachen bei Wett-
bewerben erlauben könne? «In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wegen der kleiner Lohnsumme leichter, mit wenig Angestellten zu ar-
beiten. Für die Teilnahme an Wett-bewerben jedoch ist ein grosses
Atelier von Vorteil, da der finanziel-
le Aufwand auf mehr Aufträge verteilt werden kann.» Ackermann sieht im Mitmachen an Wettbewerben vorab eine grosse Herausforderung, die oft zu Folgeaufträgen führt.

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