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Blick in den Kuhstall statt in die Glotze

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Anton Jungo

In ihrem neuen Buch «Alm-Träume – Wie die Berge meine Gäste verändern» schildert die Hirtin Ute Braun, wie sich ihre zahlreichen – meist städtischen – Besucherinnen und Besucher angesichts der unberührten Natur und des schlichten Lebens auf der Alp verhalten. Einen ersten Eindruck über ihr zukünftiges Verhalten vermitteln die Gäste schon bei ihrer Ankunft auf der Alp. Von der Hütte aus beobachtet Ute Braun – mit dem Blick der Eingeweihten – wie die angekündigten Gäste die Weiden hoch kraxeln. Die Einen beschwingt von der Vorfreude, für einige Tage das einfache Leben geniessen zu können, die Anderen keuchend und schwer beladen mit Gepäck, weil sie auch auf der Alp auf gewisse Annehmlichkeiten nicht verzichten möchten.

Ideal und Wirklichkeit

Die Besucher bringen ihre ganz persönlichen Hoffnungen und Sehnsüchte mit auf die Alp. Alle sind fasziniert von der Bergwelt und von der Idee, einen Moment im Einklang mit der Natur zu leben. Doch was passiert, wenn ihre Vorstellungen mit der oft harten Wirklichkeit des Älplerlebens konfrontiert werden? Als aufmerksame Gastgeberin hat Ute Braun in den vergangenen 25 Jahren die unterschiedlichsten «Kostgänger» kennengelernt.

«In all den Jahren kamen meine Familie, Freunde, Freundesfreunde und Bekannte mich oft besuchen», schreibt sie im Vorwort ihres jüngsten Buches. «Alle hatten Lust auf ein Stück Alpsommer. Alle brachten ihre Wünsche, Vorstellungen, Träume und Sehnsüchte mit. Alle begegneten dem echten Alpleben in seiner Bodenständigkeit, dem Folgerichtigen, der Natur und den eigenen Ängsten und Herausforderungen.» Die Alphirtin ist überzeugt, dass sie mit ihrer Gastfreundschaft nicht nur das Leben ihrer Besucher bereichern kann, sondern auch selbst beschenkt wird.

Ein Macho wird geheilt

In kurzen Episoden schildert Ute Braun die Begegnung mit den verschiedenen Gästen – einmal besinnlich, einmal staunend, manchmal fröhlich und manchmal humorvoll, etwa wenn sie erzählt, wie ein macho-angehauchter Bekannter mit ihrem Geissbock, der ihm den Weg zur Alphütte versperrt, kämpfen und schliesslich vor diesem die Flucht ergreifen muss. Oder wie ein anderer Gast zur Stählung seiner Muskeln Hanteln auf die Alp schleppt und diese dann – nach einem kurzen Einsatz mit der Kettensäge im Wald – die ganze Ferienzeit in einer Ecke liegen lässt.

Einfühlsam, wenn sie eine Kollegin, die mit Zwillingen schwanger ist und diesen ein wenig frische Alpluft gönnen will, durch die letzten Tage vor der Niederkunft begleitet. Oder wie sie ihrem betagten und pflegebedürftigen Vater den Wunsch erfüllt, ein letztes Mal einige Tage bei ihr auf der Alp verbringen zu dürfen. Sie freut sich, wie die schon erwähnten Zwillinge sie einige Jahre später auf der Alp besuchen und nicht genug davon bekommen können, vor die Stalltüre sitzend den Gusti beim Kauen zuzuschauen. Oder wenn ihr ihre Neffen aufmerksam zuhören, wenn sie ihnen den Sternenhimmel erklärt. «Eine Art Ersatzfernsehen auf der Alp», betont sie. Natürlich sind Besucher eingeladen, ihr bei der Arbeit oder beim Kochen zu helfen. Auch darüber weiss die Hirtin manche amüsante Anekdote zu erzählen.

Was bleibt?

Der Alpsommer gibt Ute Braun aber auch Gelegenheit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Ein Rätsel geben ihr die drei Buchstaben LSB auf. Mehr als zwanzigmal sind sie in einem Eckbalken eingebrannt. Hat sich hier einer ihrer Vorgänger verewigt? Die Hütte ist rund 270 Jahre alt. Wie viele Vorgänger hatte sie, wie viele werden ihr noch folgen? Soll auch sie in der Hütte eine Erinnerung hinterlassen?

Ute Braun schlägt sich vor dem Einschlafen mit dem Gedanken herum, ihr Buch in eine Blechbüchse zu legen und auf der Heubühne zu verstauen. Wird jemand das Buch finden? Darin lesen? «In den Herzen und Köpfen der Menschen, die in dieser Landschaft, an diesem Ort, in dieser Hütte meine Gäste waren, habe ich einen bleibenden Platz.» Mit diesem wohligen Gefühl wird sie nach einem arbeitsreichen Tag schliesslich vom Schlaf übermannt.

Das Leben in der Abgeschiedenheit des Plasselbschlundes bietet «eine Art Ersatzfernsehen auf der Alp», sagt Ute Braun.Bild zvg

Zum Buch

Vier Jahre, drei Bücher

«Alm-Träume. Wie die Berge meine Gäste verändern» ist Ute Brauns drittes Buch. In ihrem Erstling «Alpsommer. Mein neues Leben als Hirtin» schildert sie, wie sie sich an das Leben auf der Alp herantasten musste. Ihm folgte «Mein Kräutersommer. Neue Geschichten, Erlebnisse und Rezepte von der Alphirtin.» ja

Die Autorin Ute Braun.Bild zvg

«Alle brachten ihre Wünsche, Vorstellungen, Träume und Sehnsüchte mit.»

Autor: Ute Braun

Autor: Alphirtin und Autorin

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