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Bohnen, «Bacalhau» und Schweineohren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Mittagstisch von Teixeiras mitten in Kerzers könnte man sich auch irgendwo in Portugal wähnen. Conceiçao Teixeira und ihr Mann sitzen am Tisch, und mit ihnen ihre beiden Töchter mitsamt Männern, und auch ein Cousin erscheint kurzfristig zum Essen an der Fräschelsgasse. Auch Kinder sitzen am Tisch, nicht nur jene von Tochter Eva, sondern auch andere Nichten und Grosskinder. Alle reden durcheinander, und im Hintergrund läuft der portugiesische Fernsehsender TVI, über dem riesigen Flatscreen hängen zwei Bilder: eines vom Fussballclub Benfica, eines von Porto.

Auf dem Tisch stehen etliche Platten: ein Fleisch- und Bohneneintopf («Tripas à moda do Porto») serviert mit Reis und Salat, dazu frittierte «Pataniscas de bacalhau» und «Rissois»–frittierte Teigtaschen, die mit Käse und Schinken, Hackfleisch oder Fisch gefüllt sind. Vorbereitet hat das Gericht Conceiçao Teixeira zusammen mit ihrer Tochter Eva.

Alles Fleisch in eine Pfanne

Bereits zwei Stunden zuvor beim Kochen ist viel los. Die Kinder schauen You-Tube-Videos im Fernsehen, und die zwei Monate alte Liara schläft in ihrer Wippe, während ihre Mutter und die Grossmutter in der Küche hantieren. Für den Eintopf kommt allerhand Fleisch in die Pfanne: ein halbes Poulet, Kutteln, Chorizo, geräucherter Schinken und Schweinespeck. Sogar zwei geräucherte Schweineohren liegen für die Zubereitung bereit. Während Mutter Conceiçao die Fleischstücke mit einem grossen, scharfen Messer zerkleinert, erklärt Tochter Eva, dass dieses Gericht einmal pro Woche auf den Tisch kommt.

Fondue? Eher nein

Überhaupt werden bei Teixeiras fast ausschliesslich portugiesische Gerichte serviert. Sie koche ab und zu Rösti oder Kartoffelgratin, erzählt die 30-jährige Eva Teixeira, die vor zehn Jahren in die Schweiz kam und in den ersten Jahren mit ihrem Mann in einer Restaurantküche in Mürren arbeitete. Kochen Teixeiras auch mal Fondue oder Raclette? Conceiçao lächelt und schüttelt den Kopf. Und Eva holt ein Pack Reis aus dem Vorratsraum: «Arroz carolino»; portugiesischer Reis, den sie im Coop gekauft hat. «Dieser Reis schmeckt einfach ganz anders.» Immer mehr portugiesische Lebensmittel erhalten Teixeiras in der Migros oder im Coop, aber am meisten kaufen sie beim Portugiesen ein–Läden gibt es etwa im nahen Müntschemier oder in Ins.

Unterdessen stehen bereits drei Pfannen auf dem Herd. In einer köchelt der Reis, in der zweiten weisse Bohnen mit Kutteln, und in der dritten rührt Conceiçao das Fleisch. Es zischt, und es riecht nach deftigem Essen. Die beiden Frauen lassen sich nicht aus der Ruhe bringen–auch wenn die kleine Liara schreit oder die Kinder zu einem Zumba-Video im Fernsehen tanzen und singen.

 Obschon Kartoffeln heute nicht auf den Tisch kommen, werden sie in vielen portugiesischen Rezepten verwendet. Typisch portugiesisch sind auch Eintöpfe. «Wir mischen sogar Teigwaren und Kartoffeln», erklärt Eva Teixeira, während Mutter Conceiçao das Fleisch in die grosse Bohnen-Kutteln-Pfanne leert. Auf die Frage, ob dies denn auch alles gegessen wird, lachen die beiden Frauen. Sieben Personen sitzen bei ihnen jeden Mittag und jeden Abend am Tisch, und je nachdem isst auch ein Cousin oder eine Bekannte mit ihren Kindern mit. Fleisch essen alle–das müssen sie fast, denn vegetarische Gerichte gibt es praktisch keine in der portugiesischen Küche.

«Ich habe alles im Kopf»

Als kleine Vorspeise serviert Eva Teixeira einen der «Rissois», den sie in der Fritteuse zubereitet hat. Drin ist «Bacalhau», also Kabeljau. Wie die Kartoffel taucht auch der «Bacalhau» in vielen portugiesischen Gerichten auf. «Rissois» macht Conceiçao Teixeira auf Vorrat und bewahrt sie im Tiefkühler auf. Doch ein Rezeptbuch schlägt sie nie auf. «Ich habe alles im Kopf», sagt sie in gebrochenem Französisch und zeigt mit dem Finger auf den Kopf.

Kurz vor 12 Uhr wird der Tisch mit zwei Platten verlängert und gedeckt; kurz nach 12 Uhr kommen die Männer, und dann beginnt das portugiesische Essen. Der Eintopf stellt sich für die FN-Redaktorin als richtiges Festmahl heraus. Für die Familie Teixeira hingegen ist es ein alltägliches Menü.

Dieser Beitrag schliesst die Serie «Schau in meinen Kochtopf» ab.

«Wir mischen sogar Teigwaren und Kartoffeln.»

Eva Teixeira

Profi-Köchin

Rezept Gebratener Kabeljau (für vier Personen)

Zutaten:

• 600 Gramm Kabeljau

• 4 Eier

• 50 Gramm Mehl

• 1 Zwiebel

• 1 Bund Petersilie

• Öl zum Braten, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Wird der Kabeljau getrocknet gekauft, muss man ihn zwei Tage in Wasser einweichen (Wasser ab und zu wechseln), danach in ganz wenig Wasser 10 Minuten kochen. Mit einem Handtuch trocknen, Haut und Knochen entfernen und in kleine Stücke zerreissen. Für den Teig Eier mit dem Mehl verrühren. Zwiebel und Petersilie fein schneiden und zusammen mit dem Kabeljau in den Teig geben, mit Pfeffer und Salz würzen. In einer Bratpfanne den Boden gut mit Öl bedecken und Teig löffelweise braten. Auf Küchenpapier abtropfen und servieren.hs

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