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«Borki» wütet im Freiburger Wald

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Brief an die FN

«Borki» wütet im Freiburger Wald

Die statistischen Auswertungen beim Bundesamt für Wald und Landschaft (Buwal) über die Borkenkäfervermehrungen in den Fichtenwäldern gab letzte Woche viel zu schreiben und zu reden (FN vom 23. März). Auch die Kundgebung der sonst sehr diskreten Forstleute in Bern vom Samstag war doch ein starkes Alarm-Zeichen, dass im Schweizer Wald und in dessen Unfeld etwas nicht mehr stimmt.

Zu Recht wurden, unter anderem, in den geschriebenen Artikeln die miserablen Aussichten für den kommenden Sommer geschildert. Die Befallsintensität wird wiederum enorm sein.

Vom Borkenkäfer sehr stark betroffen sind auch die Freiburger Wälder. So sind nur schon im 2. Forstkreis (Sensebezirk) nicht weniger als 49 230 m3 Käferholz im Jahr 2003 aufgerüstet worden.

Zurzeit werden überall die «Käfernester» des letzten Befalls vom Herbst 2003 in den Wäldern sichtbar (braune Kronen bei den Fichten).

Wenig bis gar nicht wurde erwähnt, dass der Bund bei seinem Sparprogramm dem Schweizer Wald «besondere Beachtung» geschenkt hat. Unter vielen anderen, massi-
ven Kürzungen sind die Subventionen für die Käferbekämpfung für den Kanton Freiburg von ca. 7 Millionen Franken im 2003 auf ca. 1,8 Millionen für das 2004 «gekröpft» worden.

Konkret für den 2. Forstkreis heisst das, dass noch etwa 8000 m3 Käferholz aus den Voralpen geräumt werden können. Dies entspricht einer Kürzung von über 80 Prozent
gegenüber 2003. Dabei wird auf einen Beitrag bei der Käferholzräumung im Mittelland und auf Kalkböden ganz verzichtet werden müssen, um vor allem noch möglichst viel Schutzwald auf Flyschböden zu retten.

Der massive Käferbefall und die Subventionskürzungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitsplanung und Organisation von uns Förstern, sondern für die ganze Bevölkerung. Waldbesitzer werden die Aufrüstkosten (40 Franken bis 120 Franken/m3) nicht mit den Holzverkäufen (Holzpreise 25 Franken bis 45 Franken/m3) decken können, so dass ohne finanzielle Beiträge ein grosses Defizit entstehen wird. Dadurch werden sicher an vielen Orten die befallenen Fichten stehen bleiben. Das Waldbild wird und hat sich schon enorm verändert. Grossflächig sind braune Bäume zu sehen, welche für die Holzindustrie nicht mehr interessant sind und daher stehen bleiben (jetzt schon gut zu sehen im Kalkgebiet im Raum Schwarzsee). Schutzwälder werden mittelfristig ihre wichtigste Funktion nicht mehr erfüllen können.

Ohne korrekte finanzielle Beteiligung vom Bund ist eine Bekämpfung des Borkenkäfers aussichtslos. Der Bund ist sicher nicht schuld an der Borkenkäferinvasion, aber die Kürzungen der Mittel in der geschilderten Form sind absolut unverantwortlich gegenüber der Schweizer Bevölkerung. Das kurzfristige Sparen wird grosse langfristige Folgekosten mit sich bringen.

Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln werden wir Förster uns voll motiviert und mit bestem Willen für eine Walderhaltung einsetzen. Mit dem Wissen, dass der Borken-
käfer ein Teil unserer Natur ist und
in 30 bis 50 Jahren in den befalle-
nen Flächen wieder schöne Jungbäume stehen werden, ist wenigstens eines für uns sicher: Der Wald wird die Menschheit in jedem Fall überleben.

Das Forstteam des 2. Kreises: Anton Thalmann, Anton Egger, Pascal Jungo, Mario Inglin, Daniel Pürro, Marcel Thalmann, Thomas Oberson, Franz Thalmann.

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