Volleyball Männer 1. Liga Bösingen musste bei Volley Muristalden in Sachen psychologischer Kriegsführung Lehrgeld bezahlen. Es verlor das emotional geführte Spiel 1:3.
«Muristalden hat heute gezeigt, dass man ein Spiel nicht bloss durch sportliche Leistung gewinnen kann», meinte nach dem Spiel der sichtlich enervierte Bösinger Coach. Die Sensler waren am Samstag nach Bern gefahren, um sich im Spitzenkampf gegen die alten Füchse von Muristalden zu behaupten. Begonnen hat dieses Vorhaben katastrophal. Die Sensler wurden im Startsatz mit zehn Punkten Differenz gebodigt. Umgekehrte Vorzeichen dann im zweiten Umgang: Die Gäste bekamen die routinierten, aber physisch nicht ganz fitten Aussenangreifer Muristaldens immer besser in den Griff und glichen in den Sätzen aus.
Aussetzer in Umgang drei
Bösingen konnte sich auch im dritten Umgang rasch absetzen, doch die Führung schmolz langsam, aber sicher dahin. Darauf gönnte Schmid Labastrou eine Verschnaufpause, die die Berner zu nutzen wussten. Der sonst sichere Portmann patzerte in der Annahme, und Kovatsch setzte seine Bälle ungewohnt oft hinter die Grundlinie. Muristalden liess sich nicht zweimal bitten und holte sich knapp Satz drei.
Weil Muristalden die Sensler immer wieder provozierte und mit ihren Kommentaren den Schiri zu beeinflussen versuchte, ging es das ganze Spiel hindurch relativ hitzig zur Sache. Im vierten Umgang verloren die Sensler den Fokus. Sie waren auf einen solchen Zickenkrieg nicht vorbereitet, und als Huber zum wiederholten Mal nach dem Angriff das Netz zu Hilfe nahm, um nicht zu stürzen, war Bösingens Coach nicht mehr zu bremsen. Schmids Tirade war äusserst eindrücklich, verunsicherte aber eher das eigene Team als den Gegner. Den Bernern schien dieses Gefauche nämlich wohl zu bekommen. Sie spielten nun noch engagierter und liessen den Senslern keine Chance mehr. nf
Muristalden – Bösingen: 3:1 (25:15, 17:25, 25:23, 25:18)
VBC Bösingen: Andrey, Labastrou, S. Kovatsch, C. Lutz, Portmann, Wicky; Fahrni, Hertig, Huter, T. Kovatsch, N. Lutz.