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«Botschafter für junge Schweizer Kunst»

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Zu Beginn des Abends pferchten sich die Freiburger Künstlerinnen und Künstler selbst in die Holzkiste. Sie fanden kaum Platz darin, trotzdem harrten sie mit Schmunzeln aus, bis der Fotograf einige Bilder gemacht hatte. Magdolna Rubin, André Sugnaux, Marie Vieli, Cornélia Patthey, Olivier Zappelli, Francesco Ragusa und Karin Kurzmeyer packten im Espace 25 in Freiburg am vergangenen Donnerstag ihre Werke ein, die sie von Oktober bis Dezember in Spartanburg, USA, ausstellen werden. Hafis Bertschinger und Catherine Liechti gehören auch zur Gruppe, konnten am Donnerstag aber nicht anwesend sein.

 Das vom Berufsverband visuelle Kunst Freiburg, Visarte, und dem Spartanburg Art Museum gemeinsam organisierte Projekt «From Bourg to Burg» geht ursprünglich auf Hafis Bertschinger zurück. Dieser lud 2010 eine befreundete amerikanische Kunsthistorikerin, Lisa Anderson, zu einer Ausstellung von Visarte Freiburg ein. Sie war so begeistert, dass sie neun Künstlerinnen und Künstler in ihre Heimat South Carolina einlud. Alle sagten zu. Obwohl sie verschiedene Kunststile pflegen, «wird die Ausstellung ein harmonisches Ganzes ergeben», meint Künstlerin und Mitorganisatorin Cornélia Patthey.

Käse statt Kunst

Besonders ist die Ausstellung nicht nur, weil es die erste einer Gruppe von Mitgliedern von Visarte Freiburg in Übersee ist. Norbert Bärlocher, ehemaliger Kulturattaché der Schweiz in den USA, erklärte am Donnerstagabend, es sei nicht selbstverständlich, dass zeitgenössische Schweizer Kunst in den USA ausgestellt werden könne. In seiner Rede zum grossen Einpacken sagte er, in den USA gebe es zwar bekannte Kunstsammlungen. Doch: «Dort interessieren vor allem die grossen Namen. Neue und junge Kunst findet kaum Anerkennung.» Dazu komme, dass die Schweiz kaum mit Kunst identifiziert werde, sondern eher mit den gängigen Klischees von Bergen, Schokolade und Käse. Bärlocher betonte darum: «Die Künstlerinnen und Künstler von Visarte Freiburg werden Botschafter für die zeitgenössische Schweizer Kunst in den USA sein.»

Eine Schweizer Gründung

Spartanburg wurde im 19. Jahrhundert von Schweizern gegründet; viele Bewohner sind Nachfahren von Schweizer Auswanderern. Bertschinger, Vieli, Patthey, Zappelli und Ragusa werden im November nach Spartanburg fliegen. Sie werden dort die Möglichkeit haben, bei den schweizerisch-amerikanischen Familien zu wohnen und die Region zu erkunden. Kurzmeyer plant, bereits vorher anzureisen und ihre Werke vor Ort herzustellen. Sie ist gespannt, wie die Spartanburgerinnen und Spartanburger ihre Kunst aufnehmen wird: «Meine Werke unterscheiden sich ziemlich von jenen der üblichen, eher klassischen Ausstellungen im Spartanburg Art Museum.»

Cornélia Patthey freut sich besonders darauf, die Spartanburger endlich zu treffen, nachdem die Organisation bis jetzt vor allem über E-Mail lief. Etwas nervös ist sie dennoch: «Ich hoffe, dass unsere Kunstwerke die Reise gut überstehen, und dass das Spartanburger Publikum unsere Ausstellung mögen wird.»

Einpacken wie Tetris

Die Künstlerinnen und Künstler packten die Werke am Donnerstag nach und nach sorgfältig in die Holzkiste. Das erinnerte zuweilen an das Computerspiel Tetris–jedes Gemälde und jede Rolle mussten präzise platziert werden, damit alles hineinpasste. Zum Schluss verschraubten die Künstler die Kiste, brachten Aufkleber mit der Aufschrift «fragile» an und widmeten sich dem Apéro.

Internet: Neue Medien als wichtiges Mittel

D ie Ausstellung «From Bourg to Burg», die Werke von neun Freiburger Künstlerinnen und Künstlern in Spartanburg, USA, präsentiert, sei im internationalen Vergleich klein und habe ein bescheidenes Budget, verrät Mitorganisatorin Cornélia Patthey. Umso wichtiger für die Organisation und Vermarktung ist das Internet. Das Projekt wird auf Facebook dokumentiert, Werbung für den Startschuss der Ausstellung und das Einpacken der Werke betrieben die Künstlerinnen und Künstler hauptsächlich über das Internet. Mit Erfolg: Der Anlass war gut besucht. Weil die Unterstützung durch öffentliche Geldgeber nicht sicher ist, soll Crowdfunding weitere Einnahmen generieren. Auf einer Crowdfunding-Homepage stellen die Künstlerinnen und Künstler ihr Projekt vor, Interessierte können Beträge ab zehn Franken spenden. Als Gegenleistung erhalten sie ein kleines Kunstwerk von den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern. nas

Zur Ausstellung

Unterschiedliche Künstler vereint

Die Ausstellung «From Bourg to Burg» findet vom 22. Oktober bis zum 21. Dezember im Spartanburg Art Museum in den USA statt. Sie bringt neun Freiburger Künstlerinnen und Künstler verschiedenen Alters und mit unterschiedlichen Arbeitstechniken zusammen. Hafis Bertschinger stellt Skulpturen her und malt auf verschiedenen Materialien. Magdolna Rubins und Francesco Ragusas Werke fallen durch geometrische Formen auf, wobei Rubin mit Karton arbeitet und Ragusa fotografiert. André Sugnaux, Marie Vieli, Cornélia Patthey und Catherine Liechti malen mit abstrakten Formen. Olivier Zappelli malt poppige Ölbilder. Karin Kurzmeyer realisiert unter anderem Installationen und Skulpturen. nas

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