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Bougros Kampf um Spielminuten

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Anstatt sein Kader mit einem routinierten Spieler wie Adrien Lauper oder Tristan Vauclair zu komplettieren, verpflichtete Christian Dubé auf diese Saison hin den kostenfreundlicheren Jordann Bougro. Der 22-jährige Stürmer hatte die beiden letzten Jahre für die EVZ Academy in der Swiss League gespielt und in 74 Partien 44 Skorerpunkte (davon 11 Tore) erzielt, dazu kamen einige wenige Einsätze im Fanionteam. Als er im Frühling Gottérons Offerte auf dem Tisch liegen hatte, zögerte Bougro keine Sekunde. «Jeder Spieler will auf dem bestmöglichen Niveau spielen. Wenn du zu lange in der Swiss League spielst, ist es plötzlich zu spät.» Darum folgte er auch nicht dem Rat einiger, die ihm noch das eine oder andere Jahr in der zweithöchsten Liga nahelegten, um weitere Erfahrung zu sammeln. «Es hätte nicht meiner Philosophie entsprochen. Ich habe meine Chance gepackt und will mein Bestes geben. Wenn ich gut bin, dann werde ich mich in der National League festsetzen können, und falls nicht, dann heisst es eben wieder Tschüss», sagt Bougro pragmatisch.

In jungen Jahren in die Schweiz

Dass der Franzose kompromisslos seinen Weg geht, zeigt sein bisheriger Karriereverlauf. An der Côte d’Azur in Nizza geboren, verschrieb sich Bougro bereits früh dem Eishockey und damit einer Sportart, die in Frankreich wenig populär ist. «Schon mein Vater war Eishockey-Profi, er hat mir den Sport mit in die Wiege gelegt», erklärt der mit 174 Zentimetern eher klein gewachsene Stürmer, der damit aber seine Teamkollegen David Desharnais und Andrei Bykow noch übertrifft. «Als wir mit den Junioren ein Turnier in Villars-sur-Ollon bestritten, war Lausanne einer der Gegner. Der Trainer der Waadtländer kannte meinen Vater, und weil ich ein gutes Turnier zeigte, wurde ich zu einem Test nach Lausanne eingeladen.» Damals war Bougro 13 oder 14 Jahre alt. Er überzeugte und spielte fortan im Nachwuchs der Lausanner, weshalb er eine Schweizer Spielerlizenz hat und das Ausländerkontingent nicht belastet. «Das war eine tolle Zeit, und meine Familie, die damals mit mir in die Schweiz zog, lebt noch immer in Lausanne.»

Wie gross der Ehrgeiz Bougros ist, zeigte sich auch vor gut einem Jahr, als seine Karriere auf der Kippe stand. Im Spiel der EVZ Academy gegen Langenthal stürzte der damalige Topskorer der Innerschweizer nach einem Check kopfvoran in die Bande und musste auf der Bahre vom Eis getragen werden. Die Diagnose: Einige Hals- und Brustwirbel waren gebrochen. «Die Blessur war ganz offensichtlich gravierend, aber ich nahm das so gar nicht wahr. Die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen, war nie eine Option für mich.» Mit grosser Entschlossenheit kämpfte sich Bougro zurück.

Grosse Umstellung

Nun ist er also bei Gottéron, wo sein Kampf in anderer Form weitergeht. Seine Eiszeit ist im Vergleich zur Swiss League bescheiden. Statt 20 Minuten pro Partie wie in Zug erhält er hier nur noch gerade fünf Minuten zugestanden. «Wenn mein Team komplett ist, muss sich Bougro hinten anstellen», stellt Dubé klar, ohne die Qualitäten des Franzosen zu negieren. «Seine Einstellung ist gut, er arbeitet hart und hat offensives Potenzial. Der Wechsel in die National League verlangt aber grosse Anpassungen.» Dem will die Nummer 74 von Gottéron – der bisher ein Assist aufweisen kann – nicht widersprechen. «Ich will nicht lügen, das Spieltempo zwischen den beiden Ligen ist nicht zu vergleichen.» Er müsse an Selbstvertrauen gewinnen. «Ich wage mit dem Puck noch nicht die Dinge, die ich in Zug versucht habe. Ich darf mir hier keine Fehler erlauben.» Er lerne jedoch jeden Tag im Training und im Spiel dazu und habe in Sachen Tempo aufgeschlossen, sagt Bougro.

Im heutigen Heimspiel gegen den LHC kommt er neben Julien Sprunger und Andrei Bykow sowie in der zweiten Powerplay-Formation zum Einsatz, weil die Absenz von Chris DiDomenico (siehe Kasten) einige Umstellungen mit sich bringt. Es ist die Chance für Bougro, sich weiter aufzudrängen. «Vergangene Saison habe ich mit der Academy oft im Powerplay spielen können. Ich werde den Abschluss so oft wie möglich suchen.» Nichts weniger erwartet Dubé von seinem Zuzug. «In der Vorbereitung hat er in Überzahl gute Ansätze gezeigt. Es liegt jetzt an Jordann, diese Chance zu nutzen.

Der heutige Gegner

Fakten zum LHC

• Lausanne zählt zur Spitze der Liga, obwohl es in den Special Teams unterdurchschnittlich ist (Powerplay Rang 10, Boxplay Rang 8).

• Der kanadische Verteidiger Mark Barberio steht im Schnitt 26:01 Minuten pro Partie auf dem Eis. Nur der Davoser Magnus Nygren und Luganos Tim Heed übertreffen diese Marke.

• Mit Brian Gibbons und Denis Malgin führen gleich zwei Waadtländer die Plus/Minus-Statistik der National League an (beide +11).

• Am Dienstag beim 6:1-Heimsieg gegen Gottéron war der Kanadier Charles Hudon überzählig. Erhält er heute wieder Auslauf?

• Der Düdinger Christoph Bertschy überzeugt als Sniper. Der Stürmer hat zwar erst ein Assist auf seinem Konto, traf aber bereits sieben Mal.

• Topskorer des LHC ist Ronalds Kenins mit zwei Toren und acht Assists.

Vorschau

Brodin ersetzt den angeschlagenen DiDomenico

Zweimal trafen Lausanne und Gottéron bisher aufeinander, zweimal gewannen die Waadtländer zu Hause mit 6:1 – zuletzt am Dienstag, als sie unglaublich effizient waren. «Wir sind entschlossen, es diesmal besser zu machen», erklärte Jordann Bougro vor dem Heimspiel von heute gegen den LHC. «Wir haben viel Videoanalyse betrieben. Sicher dürfen wir nicht mehr so viele Kontersituationen zulassen wie noch am Dienstag.» Nicht auf die Frage eingehen wollte Trainer Christian Dubé, was er denn heute konkret anders machen wolle. «Das behalte ich für mich», war die trockene Antwort nach dem gestrigen Training, ehe er dann doch noch ein wenig konkreter wurde. «Klar ist, dass wir unsere Chancen besser nutzen müssen, so wie Lausanne, das über sehr viel Talent verfügt und nicht viele Möglichkeiten für seine Tore benötigt.» Zudem müsse die Fehlerquote tief gehalten werden.

Zu einem Wechsel kommt es im Vergleich zum Dienstag auf den Ausländerpositionen: Chris DiDomenico ist leicht angeschlagen und spielt nicht; für den Kanadier rückt Daniel Brodin nach. Der Schwede bildet zusammen mit David Desharnais und Yannick Herren ein Sturmtrio. Die Erfolgslinie mit Desharnais, Viktor Stalberg sowie Killian Mottet wird damit auseinandergerissen. «Ich muss auch den anderen Formationen mehr Feuerkraft verleihen», erklärt Dubé seine Beweggründe. Zwischen Stalberg und Mottet zieht heute Sandro Schmid die Fäden. Unverändert bleibt einzig die Linie mit Samuel Walser, Matthias Rossi und Mauro Jörg.

Verletzt sind weiter Gaétan Jobin und Philippe Furrer.

fs

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